scholarly journals Hämatoonkologie und Intensivmedizin

2020 ◽  
Vol 115 (8) ◽  
pp. 633-640
Author(s):  
P. Wohlfarth ◽  
◽  
P. Schellongowski

Zusammenfassung Intensivmediziner werden im Kontext der Versorgung von kritisch kranken Krebspatienten vor eine zunehmende Bandbreite spezifischer Herausforderungen gestellt. Neben einer adäquaten Therapiezielfindung umfasst diese die Versorgung des akuten respiratorischen Versagens (ARV) mit speziellen differenzialdiagnostischen Überlegungen, das Management immunologischer Nebenwirkungen innovativer Krebstherapien sowie eine Vielzahl an Krankheitsbildern, die ausschließlich bei Krebspatienten auftreten. Um diesen Herausforderungen gerecht werden zu können, widmet sich die Initiative „Intensive Care in Hematologic and Oncologic Patients (iCHOP)“ seit einigen Jahren diesen Themen. Unterstützt durch mehrere österreichische und deutsche Fachgesellschaften für Intensivmedizin, Hämatologie und Onkologie wurde kürzlich der „1. Konsens zur Versorgung kritisch kranker Krebspatienten“ mit Empfehlungen zum klinischen Management sowie infrastrukturellen und ausbildungsassoziierten Themen verfasst. Das Auftreten eines ARV steht bei kritisch kranken Krebspatienten seit jeher im Fokus der Forschung. Während die nichtinvasive Beatmung lange als Goldstandard der Therapie galt, zeigen hochqualitative Studien jedoch keine relevanten klinischen Vorteile dieser Techniken inklusive der High-flow-nasal-oxygen-Therapie im Vergleich zur konventionellen Sauerstofftherapie. Hingegen rückt eine nichtgeklärte Ätiologie des ARV als einziger potenziell modifizierbarer Risikofaktor in den Fokus. Dementsprechend sind evidenzbasierte und rigoros angewendete Diagnosealgorithmen bei diesen Patienten von eminenter Bedeutung. Des Weiteren stellen das Erkennen und das Management der immer häufiger vorkommenden vielgestaltigen immuntherapieassoziierten Toxizität Intensivmediziner vor zunehmende Herausforderungen.

2021 ◽  
Vol 9 ◽  
pp. 2050313X2110619
Author(s):  
Killen H Briones-Claudett ◽  
Mónica H Briones-Claudett ◽  
Bertha López Briones ◽  
Killen H Briones Zamora ◽  
Diana C Briones Marquez ◽  
...  

Flexible video bronchoscopy is a procedure that plays an important role in diagnosing various types of pulmonary lesions and abnormalities. Case 1 is a 68-year-old male patient with a lesion in the right lung apex of approximately 4 mm × 28 mm with atelectasis bands due to a crash injury. High-flow system with 35 L/min and fraction of inspired oxygen (FiO2) 0.45 and temperature of 34 °C was installed prior to the video bronchoscopy. SpO2 was maintained at 98%–100%. The total dose of sedative was 50 mg of propofol. In Case 2, a 64-year-old male patient with bronchiectasis, cystic lesions and pulmonary fibrosis of the left lung field was placed on a high-flow system with 45 L/min and 0.35 FiO2 at a temperature of 34 °C. SpO2 was maintained at 100%. The total duration of the procedure was 25 min; SpO2 of 100% was sustained with oxygenation during maintenance time with the flexible bronchoscope within the airway. The total dose of propofol to reach the degree of desired sedation was 0.5–1 mg/kg. Both patients presented hypotension. For the patient of case 1, a vasopressor (norepinephrine at doses of 0.04 µg/kg/min) was given, and for the patient of case 2, only saline volume expansion was used. The video bronchoscopy with propofol sedation and high-flow nasal cannula allows adequate oxygenation during procedure in the intensive care unit.


2011 ◽  
Vol 34 (5) ◽  
pp. 393-400 ◽  
Author(s):  
Aline S. C. Belela ◽  
Maria Angélica S. Peterlini ◽  
Mavilde L. G. Pedreira

2021 ◽  
Vol 146 (23) ◽  
pp. 1571-1575
Author(s):  
Julia Jaeger ◽  
Jörg Hammer ◽  
Constantin Ehrengut ◽  
Armin Frille ◽  
Marco Krasselt

Zusammenfassung Anamnese Ein 49-jähriger Mann stellte sich in der chirurgischen Notfallsprechstunde mit seit neun Tagen progredienten, thorakolumbalen Rückenschmerzen vor. Symptome eines respiratorischen Infektes zeigte er nicht, insbesondere lagen weder Fieber noch Husten vor. Untersuchungen Bei der Untersuchung fiel im Rahmen der Entkleidung eine Dyspnoe auf, die sich bei genauerem Nachfragen etwa im selben Zeitraum progredient zeigte, den Patienten subjektiv aber nicht sehr beeinträchtigte. Zudem bestand ein deutlicher Gewichtsverlust. Ein daraufhin ambulant erfolgtes Röntgen des Thorax zeigte bilaterale, ubiquitär verteilte, feinfleckig konfluierende Verschattungen. Die im Anschluss durchgeführte PCR des Nasopharynxabstriches war positiv für SARS-CoV-2. Therapie und Verlauf Bei progredienter Dyspnoe erfolgte noch am selben Tag eine stationäre Einweisung. Hier wurden im Zuge einer zunehmenden hypoxämischen, respiratorischen Insuffizienz sowie kompromittierter Atemmechanik mit drohender muskulärer Erschöpfung die intermittierende nichtinvasive Beatmung sowie eine nasale High-Flow-Therapie notwendig. Probatorisch erfolgte eine virostatische Therapie mit Remdesivir. Zudem wurde aufgrund des Verdachts auf eine bakterielle Superinfektion eine antibiotische Therapie notwendig. Nach 13 Tagen stationärer Behandlung konnte der Patient entlassen werden. Die Rückenschmerzen sistierten im Verlaufe der stationären Behandlung spontan und ohne spezifische Therapie. Schlussfolgerungen Rückenschmerzen können ein Symptom von COVID-19 sein, im vorliegenden Kasus waren sie sogar der einzige Grund für die ärztliche Vorstellung. Auch wenn Rückenschmerzen im ärztlichen Alltag sehr häufig vorkommen, sollten auch seltene bzw. ungewöhnliche Differenzialdiagnosen bedacht werden.


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