scholarly journals Energetischer Aufwand der Bereitstellung von Primärkupfer für Deutschland

Author(s):  
Nadine Rötzer

ZusammenfassungDie geologisch verfügbare Menge an Metallen wie Kupfer wird kontrovers diskutiert. Die Rohstoffpolitik sollte sich besser am eigentlich einschränkenden Faktor, der erforderlichen Energie zur Rohstoffbereitstellung, statt an dieser spekulativen Diskussion orientieren. Dazu ist ein Verständnis des energetischen Aufwands und seiner Einflussfaktoren unerlässlich. In der vorliegenden Arbeit wird ein generisches Modell der Kupfergewinnung vorgestellt und der kumulierte Energieaufwand (KEA) sowie das Treibhausgaspotential (GWP) der Primärkupferbereitstellung für Deutschland ermittelt. Der mittels des Modells berechnete KEA beträgt 40 MJ/kg Cu, das GWP 3,3 kg CO2-Äq/kg Cu. Eine detaillierte Betrachtung zeigt, dass KEA und GWP des importierten Kupfers abhängig von der Bezugsquelle deutlich variieren. Die Bezugsquelle und die mit ihr einhergehenden geologischen und technischen Parameter stellen somit wichtige Einflussfaktoren hinsichtlich des energetischen Aufwands und der Emission von Treibhausgasen dar. Neben den Bezugsquellen spielt auch die Art des importierten Guts, d. h. Kupferkonzentrat oder Kupferkathode, eine Rolle. Der Transportaufwand ist beim Import von Kupferkonzentrat aufgrund dessen geringen Metallgehalts deutlich höher. Unter gleichen technischen Voraussetzungen ist es daher sinnvoll, dass die metallurgische Behandlung möglichst in der Nähe der Minen stattfindet. Dies gilt es jedoch im Einzelfall und unter Berücksichtigung weiterer z. B. rohstoffpolitischer Aspekte zu prüfen.

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