scholarly journals Bestimmung der Grundwasserneubildungshöhen für Festgesteinsgebiete in Niedersachsen

Grundwasser ◽  
2022 ◽  
Author(s):  
Gabriele Ertl ◽  
Frank Herrmann ◽  
Jörg Elbracht

ZusammenfassungDie Grundwasserneubildung in Festgesteinsbereichen ist aufgrund der hydrogeologischen Eigenschaften der Gesteine im Allgemeinen geringer als in den Porengrundwasserleitern der Lockergesteine. Durch das Zusammenspiel dieser Eigenschaften mit der Topographie der Mittelgebirgslandschaften Niedersachsens, findet dort neben der Grundwasserneubildung auch ein signifikanter Zwischenabfluss statt. Methodisch können in Wasserhaushaltsmodellen im Rahmen einer Abflussseparation diese Größen mithilfe von flächendifferenzierten BFI-Werten berechnet werden. Dabei geben die BFI-Werte das Verhältnis von Grundwasserneubildung zum Gesamtabfluss wieder. Für die Abflussseparation mit dem Modell mGROWA wurden BFI-Werte für das Festgestein von Niedersachsen mit im Vergleich zu vorhergehenden Modellversionen höherem Detaillierungsgrad auf Basis der Geologischen Karte 1:50.000 (GK50) integriert. Dafür wurden 455 geologische Einheiten der GK50 hydrogeologisch analysiert und parametrisiert. Vor allem wasserwirtschaftlich relevante geologische Einheiten geringerer Ausdehnung konnten so besser in der Karte der Grundwasserneubildung berücksichtigt werden. Diesbezüglich werden fünf geologische Einheiten detaillierter diskutiert. Für diese fünf Fallbeispiele wurden mittels eines U‑Tests die Zeitreihen der simulierten jährlichen Grundwasserneubildung auf signifikante Veränderungen geprüft. Es resultiert für alle Zeitreihen eine signifikant veränderte Verteilung der jährlichen Grundwasserneubildung auf einem geringeren Niveau in den gerade vergangenen beiden Dekaden.

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