Moderne Therapie bei chronischer Pankreatitis

2016 ◽  
Vol 73 (9) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Eliane Angst ◽  
Thomas Malinka

Zusammenfassung. Die chronisch rezidivierenden Entzündungsschübe führen zu einem progredienten fibrotischen Umbau des Pankreasgewebes. Leitsymptom sind Schmerzen! Mögliche Folgen sind Gangstrikturen, Pankreassteine, Pseudozysten, entzündliche Schwellung (Pseudotumor) des Pankreaskopfes und Hypertrophie der vegetativen Nerven. Ziel der Therapie ist, Symptome zu lindern und Komplikationen zu behandeln. Die konservative Therapie umfasst die Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, Ernährung, Enzym-Substitution und die Supplementierung fettlöslicher Vitamine. Dank Fortschritten der endoskopisch interventionellen Möglichkeiten werden viele Patienten nicht primär vom Chirurgen gesehen. Ein frühes interdisziplinäres Therapiekonzept ist aber entscheidend, denn trotz häufiger endoskopischer Re-Interventionen benötigt eine Mehrheit der Patienten eine chirurgische Therapie. Endoskopische Therapien kommen bei nicht operablen Patienten und als primäre Therapie von alleinigen Gangstenosen und Pseudozysten in Frage. Chirurgische Therapien sind eine gute Option bei Nicht-Ansprechen der endoskopischen Therapien nach spätestens einem Jahr, Gallengangs- und Duodenalstenosen, infizierten Pseudozysten mit soliden Anteilen, Pseudotumoren, Tumorverdacht und obstruierenden Verkalkungen im Pankreaskopf.

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (13) ◽  
pp. 851-858
Author(s):  
Roman Gaehwiler ◽  
Lukas Weisskopf ◽  
Anja Hirschmüller

Zusammenfassung. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung in der Kraftübertagung repräsentiert die Achillessehne in der Sportmedizin eine Prädilektionsstelle akuter sowie degenerativer Verletzungen. Speziell Laufsportarten sind von entsprechenden Pathologien betroffen. Konsekutiv sind eine sportartspezifische Diagnostik sowie Therapieplanung elementar, um eine individualisierte Rehabilitation garantieren zu können. Diesbezüglich gilt es jedoch einige anatomische, diagnostische und therapeutische Besonderheiten der Achillessehne zu beachten. Therapeutisch stehen dabei «in» sowie «out of season» entsprechende Physio- und Stosswellentherapieoptionen im Zentrum. Supportiv können im Einzelfall diverse peritendinöse Infiltrationstechniken evaluiert werden. In diesem Review liegt der Fokus auf der konservativen Therapie von Insertions- und «Midportion»-Tendinopathien der Achillessehne. Auf die nicht-operativen Optionen der Achillessehnenruptur wird ebenfalls eingegangen. Dieser konzise Überblick soll den klinisch tätigen Sportmediziner mit dem relevanten Basiswissen ausstatten.


Praxis ◽  
2015 ◽  
Vol 104 (23) ◽  
pp. 1259-1263
Author(s):  
Jürg Metzger

Zusammenfassung. Das Inkarzerationsrisiko einer Leistenhernie ist gering. Symptomatische Leistenhernienträger sollen operativ saniert werden, da Morbidität und Mortalität kaum relevant sind. Eine konservative Therapie des Leistenbruches gibt es nicht. Bruchbänder sollten heutzutage nicht mehr verschrieben werden. Bei asymptomatischen Leistenhernien kann man primär abwarten, aber es besteht ein hohes Risiko, dass die Patienten im Verlauf symptomatisch werden. Darüber müssen die Patienten informiert werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Madeleine Willegger ◽  
Lena Hirtler ◽  
Gilbert M. Schwarz ◽  
Reinhard Windhager ◽  
Catharina Chiari

ZusammenfassungPeronealsehnenpathologien sind selten, jedoch häufig unterdiagnostiziert. Eine Assoziation mit einer chronisch lateralen Sprunggelenkinstabilität sowie mit einer varischen Rückfußachse kann bestehen. Pathologien der Sehnen lassen sich in 3 Kategorien einteilen: Tendinitis und Tenosynovitis, Sehnenrisse und Rupturen sowie Sehnensubluxation und Sehnenluxation. Die Magnetresonanztomographie ist die Standardmethode zur radiologischen Beurteilung. Die Diagnose und Behandlung basieren jedoch in erster Linie auf Anamnese und klinischer Untersuchung. Eine primär konservative Therapie kann versucht werden, ausgenommen bei Peronealsehnenluxationen des professionellen Sportlers. Die chirurgische Therapie sollte gezielt auf die zugrunde liegende Pathologie abgestimmt werden und kann dementsprechend divers von der tendoskopischen Synovektomie bis zur anatomischen Reparatur des superioren peronealen Retinakulums mit Vertiefung der retromalleolären Rinne ausfallen. Die postoperativen Ergebnisse zeigen eine hohe Patientenzufriedenheit und niedrige Reluxationsraten.


Author(s):  
H.-G. Damert ◽  
F. Meyer ◽  
S. Altmann

Mit der vorliegenden Arbeit sollen mittels allgemeiner Übersicht über die Pathogenese und Therapie des Dekubitalulkus sowie anhand ausgewählter und repräsentativer Beispiele Möglichkeiten der plastischen Deckung aufgezeigt werden. Infolge der demografischen Entwicklung der Gesellschaft mit einer Zunahme des Anteils älterer Menschen sowie der Fortschritte der modernen Medizin steigt die Zahl multimorbider, geriatrischer und bettlägeriger Patienten, aber auch jener mit protrahiertem Krankenlager stetig an. Somit kommt es bisweilen an disponierten Körperarealen zur Ausbildung unterschiedlich schwerer Grade eines Dekubitalulkus. Während in frühen Stadien eine konservative Therapie zur Behandlung ausreicht, ist in fortgeschrittenen Stadien die chirurgische Therapie zur suffizienten Behandlung unabdingbar. Sowohl zur Erleichterung der Pflege als auch zur Beseitigung eines Infektionsherds kommen plastisch-chirurgische Operationstechniken zur Anwendung. Auch wenn in diesem Artikel Möglichkeiten der Sanierung und Defektdeckung exemplarisch vorgestellt werden, ist die Prophylaxe des Dekubitus noch immer seine beste Therapie.


2021 ◽  
Vol 146 (15) ◽  
pp. 994-997
Author(s):  
Selina Hein ◽  
Jutta Kappes

Was ist neu? Stellenwert des thorakalen Ultraschalls in der Diagnostik des Pneumothorax In der Akutdiagnostik ist die thorakale Ultraschalluntersuchung in der Hand erfahrener Untersucher eine Alternative zur Röntgen-Thorax-Untersuchung, insbesondere bei Intensivpatienten, geworden. Bei unerfahrenen Untersuchern besteht jedoch die Gefahr von Fehlinterpretationen bei eingeschränkten objektivierbaren Befunddokumentationsmöglichkeiten. Primär konservative Therapie beim mittelgroßen bis großen Pneumothorax Eine konservative Therapie ist unter bestimmten Voraussetzungen der interventionellen Therapie nicht unterlegen, was die Resorption des Pneumothorax betrifft. Darüber hinaus ist ein konservatives Therapiekonzept mit einer kürzeren Krankenhausverweildauer und weniger Komplikationen assoziiert. Der internistische Blick auf ein chirurgisches Krankheitsbild Eine detaillierte Anamnese und eine ganzheitliche körperliche Untersuchung können Hinweise auf genetische Erkrankungen und Syndrome liefern. Die Diagnose einer genetischen Ursache erlaubt auf assoziierte Erkrankungen hin zu untersuchen und Familienmitglieder zu screenen. Darüber hinaus kann die Kenntnis der Ätiologie die Rezidivrisikoevaluation beeinflussen und eine primäroperative Therapie sinnvoll machen.


2001 ◽  
Vol 58 (12) ◽  
pp. 746-750
Author(s):  
R. H. Greiner ◽  
G. Gruber

Ein Drittel bis zur Hälfte der Patientinnen und Patienten, die der Radio-Onkologe behandelt, werden zur palliativen Strahlentherapie von Fernmetastasen, weit überwiegend schmerzende Knochenmetastasen, dann Hirnmetastasen, zugewiesen. Da die Disseminierung maligner Stammzellen bereits lange vor Diagnose und Therapie begonnen hat, ist der Nachweis solitärer Metastasen eher selten, auch als Befund einzelner Organe. Hirnmetastasen, wenn solitär und resektabel, sind eine gute Indikation für einen chirurgischen Eingriff, besonders bei infratentorieller Manifestation. Bei sphärischen Metastasen kleiner als 3 cm ist die stereotaktische Radiosurgery eine therapeutische Alternative zur Resektion, erst recht bei paramedianer Lokalisation. Knochenmetastasen benötigen sehr viel häufiger die chirurgische Therapie, z.B. bei drohenden oder eingetretenen Frakturen der langen Röhrenknochen sowie radioresistente Tumoren an Händen und Füßen. Außerordentlichen Aufwand und Geschick kann die chirurgische Therapie von Metastasen der Wirbelkörper erfordern. Indikationen zur Operation sind die Befunde der durch die metastatische Osteolyse gefährdeten Statik, die weit fortgeschrittene deformierende Destruktion und besonders die gravierendste Symptomatik ossärer Metastasen, die Kompression des Rückenmarks. Der Radio-Onkologe ist gut beraten, sich der chirurgischen Partnerschaft bei der Therapie von Metastasen zu vergewissern.


2015 ◽  
Vol 43 (06) ◽  
pp. 368-373
Author(s):  
A. Wöckel ◽  
C. Felton ◽  
J. Schwarzenberger ◽  
A. Sobiraj ◽  
K. Kubus

ZusammenfassungDie Urachusfistel ist eine neonatale Erkrankung. Es wird zwischen einer kongenitalen und einer erworbenen Form unterschieden. Beschrieben wird der Fall eines 6 Stunden alten weiblichen Alpaka-Cria, das mit einem nicht abgetrockneten Nabelstumpf und einer Mekoniumobstipation vorgestellt wurde. Die konservative Therapie der Urachusfistel (Reinigung und Desinfektion des Nabelstumpfs, lokale sowie systemische Antibiose) führte innerhalb von 6 Tagen nicht zum gewünschten Erfolg, so dass eine chirurgische Behandlung in Form einer Nabelresektion unter Allgemeinanästhesie durchgeführt wurde. Die Rekonvaleszenz verlief komplikationslos.


2021 ◽  
Vol 53 (03) ◽  
pp. 231-236
Author(s):  
Nico Schwalfenberg ◽  
Martin Richter

ZusammenfassungDie Behandlung von Infektionen der Hand ist ein wichtiger Bestandteil des handchirurgischen Alltags. Trotz der Entwicklung verschiedener Antibiotikapräparate bleibt die Operation ein wichtiger Teil der Therapie. Jedoch kann in ausgewählten Fällen eine konservative Therapie indiziert sein, solange eine konsequente Kontrolle gewährleistet ist. Zielführend ist eine sorgfältige Untersuchung und für die Kalkulation des Erregerspektrums eine genaue Anamnese inkl. Beruf, Hobby, Mensch-Tierkontakt, Auslandsaufenthalt und Nebenerkrankungen. Neben der Wahl des geeigneten Antibiotikums sind eine zeitlich limitierte Immobilisation, körperliche Schonung, Verbandanlage und eine Schmerztherapie wichtige Bestandteile der konservativen Therapie. Für die Therapieentscheidung ist die Art der Infektion und die Beachtung der Vorerkrankungen des Patienten wichtig, da bei Immunsuppression mit einer erhöhten Gefahr für Komplikationen, Mischinfektionen und atypischen Erregern gerechnet werden muss. Klassische Indikationen für eine konservative Therapie stellen das Erysipel, die lokale begrenzte Phlegmone mit Lymphangitis, Frühstadien des Panaritiums und der Paronychie dar. Weitere seltenere Indikation sind u. a. Schweinerotlauf, digitale Herpesinfektion und Pilzinfektionen. Nicht geeignet sind in der Regel eine Symptomdauer über 2 Tage, Abszesse, ausgedehnte Phlegmonen (v. a. der Beugesehnenscheide), nekrotisierende Fasziitiden und Gelenkempyeme.


2017 ◽  
Vol 142 (24) ◽  
pp. 1790-1794
Author(s):  
Rüdiger Baumeister

Was ist neu? Aktueller Stand Gerade ist die S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Lymphödeme“ bei der AWMF akkreditiert worden (AWMF Reg.-Nr. 058 – 001). Auf diese Leitlinie wird in dem Artikel besonders Bezug genommen und Angaben daraus verwendet 1. Diagnostik des Lymphödems Mögliche Störungen des Lymphtransportes sollen frühzeitig beachtet und zunächst basisdiagnostisch durch lymphbezogene Anamnese, Inspektion und Palpation erkannt werden. Insbesondere durch die Lymphszintigrafie lässt sich – falls nötig – eine genauere Quantifizierung des Lymphabstroms bestimmen. Konservative Therapie Alle Elemente der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) sollten als Basis der Behandlung eines Lymphödems zum Einsatz kommen. Dies sind: Hautpflege, manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie und/oder lymphologische Kompressionsstrumpfversorgung, entstauungsfördernde Sport-/Bewegungstherapie sowie eine Aufklärung und Schulung zur individuellen Selbsttherapie. Chirurgische Therapie Operative Maßnahmen, vor allem solche, die eine Verbesserung des Lymphabtransportes bewirken, sind bei Leidensdruck der Patienten und einer Zunahme sekundäre Gewebeveränderungen indiziert.


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