Infektionsprophylaxe für Drogenkonsumenten im offenen Strafvollzug durch Vergabe steriler Einmalspritzen über Automaten

Author(s):  
Axel Heinemann ◽  
Ulrike Gross

Fragestellung: Machbarkeit,Effizienz und Akzeptanz eines Pilotprojektes zur automatengestützten Vergabe von sterilen Einmalspritzen an intravenös drogenkonsumierende Insassen der Anstalt des offenen Vollzuges in Hamburg-Vierlande wurden untersucht. </P><P>Methodik: Insassen- wie Mitarbeiterperspektive wurden mittels quantitativ und qualitativ ausgerichteter sozialwissenschaftlicher und medizinischer Begleitforschung analysiert. </P><P> Ergebnisse: In einer retrospektiven Analyse vor Projektbeginn fanden sich im Gesamtkollektiv (nur bei i. v. Konsumenten) 5 (2) Hep. B- sowie 2 (0) Hep. C-Serokonversionen, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Haft ereignet hatten. Während des Pilotprojektes wurden Neuinfektionen von Teilnehmern nicht beobachtet. In der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung berichteten viele Insassen über anhaltend praktiziertes Needle-Sharing, wenn auch im medizinisch untersuchten Studienkollektiv zumindest die angegebene Frequenz dieses Risikoverhaltens bei vielen Insassen deutlich sank. Hauptgrund waren häufige Automatendefekte. Bei den Vollzugsmitarbeitern stellte sich im Verlauf keine Verbesserung der Projektakzeptanz dar. Ein Sonderproblem war im Anstieg polyvalenten Beikonsums von Methadon-Substituierten zu sehen. </P><P> Schlussfolgerungen: Bei Ausweitung des Konzeptes auf andere, vergleichbare Anstalten sollte die Option der Handvergabe von Spritzen z. B. durch Drogenberater oder medizinisches Personal auch unter dem Gesichtspunkt der für einen Projekterfolg unabdingbaren Mitarbeiterakzeptanz aufgrund möglicher Vorteile der Selektivität und Kontrollierbarkeit bevorzugt wahrgenommen werden, auch unter Aufgabe des Vorteils der Anonymität eines automatengestützten Tauschprinzips.

2011 ◽  
Vol 44 (5) ◽  
pp. 30
Author(s):  
MIRIAM E. TUCKER
Keyword(s):  

Author(s):  
Rilana Schuster ◽  
Funda Gavas ◽  
Udo Schneider ◽  
Alexander Glahn ◽  
Thomas Hillemacher ◽  
...  

Zusammenfassung. Ziel der Studie: Untersucht wurden die Einstellungen gegenüber Menschen mit Alkoholabhängigkeit und die Akzeptanz neurobiologischer sowie sozialer Krankheitsursachen. Methodik: Mit einem 75-Item Fragebogen wurden die Ansichten von 254 Teilnehmern erfragt und die Einstellungen gegenüber alkoholabhängigen Patienten von Betroffenen und gesunden Menschen verglichen. Die betroffenen alkoholabhängigen Patienten (n = 122) wurden während einer stationären qualifizierten Entzugsbehandlung befragt, nachdem der körperliche Entzug vorüber war. In den Vergleichsgruppen wurden medizinisches Personal (n = 70) sowie Studierende (n = 62) ohne medizinisches Hintergrundwissen befragt. Ergebnisse: Zwischen den Betroffenen und dem medizinischen Personal fanden wir keine Unterschiede bezüglich der Zuschreibung neurobiologischer Faktoren als Ursachen der Alkoholabhängigkeit. Studierende hielten neurobiologische Faktoren für weniger ursächlich für Alkoholabhängigkeit als Betroffenen und als medizinisches Personal. Bezüglich der sozialen Faktoren als Ursachen der Alkoholabhängigkeit ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Die Betroffenen bewerteten die Charaktereigenschaften alkoholabhängiger Patienten insgesamt positiver als das medizinische Personal und die Studierenden.Schlussfolgerung: Betroffene berichten positivere Einstellungen gegenüber Menschen die an einer Alkoholabhängigkeit leiden, als medizinisches Personal und als Studierende.


1988 ◽  
Author(s):  
Emst C. Buning ◽  
◽  
Giel H.A. van Brussel ◽  
Gerrit van Santen
Keyword(s):  

2007 ◽  
Vol 37 (13) ◽  
pp. 17
Author(s):  
MIRIAM E. TUCKER
Keyword(s):  
Hep B ◽  

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