Algorithmen und Qualität (Zeitintervalle und Mindestmengen)

2019 ◽  
Vol 8 (04) ◽  
pp. 267-273
Author(s):  
Matthias Totzeck

ZusammenfassungDie aktuelle Leitlinie der europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zur myokardialen Revaskularisierung adressiert Algorithmen und Qualitätsindikatoren für das gesamte Spektrum der koronaren Herzerkrankung. Die Empfehlungen für die Durchführung von Revaskularisierungs-Maßnahmen (Bypassoperation und perkutane Koronarintervention) beziehen sich auf das Vorliegen einer stabilen koronaren Herzerkrankung oder eines akutes Koronarsyndrom. Gerade bei letzterem ist die Einhaltung von Mindestzeitintervallen bis zur Koronardiagnostik und Intervention entscheidend und verbessert die Prognose von Patienten. Für die Revaskularisierungs-Algorithmen bei stabiler koronarer Herzerkrankung sind die Komplexität der Erkrankung im Kontext von Komorbiditäten und Operationsrisiken wichtige Einflussgrößen. Zur Qualitätssicherung sollten sowohl operative als auch interventionelle Eingriffe an Zentren mit Mindestvolumina durchgeführt werden. Gleiches gilt für die strukturierte Ausbildung von Sondeuren und Operateuren zur Durchführung von Routine- und Notfalleingriffen.

2009 ◽  
Vol 66 (4) ◽  
pp. 231-240
Author(s):  
Heidi Abbuehl ◽  
Michael J. Zellweger ◽  
Andreas Hoffmann

Die Koronare Herzkrankheit kann sich akut oder chronisch-rezidivierend mit meist belastungsabhängigen pektanginösen Beschwerden oder Atemnot manifestieren. Die Unterscheidung zwischen stabiler und instabiler Verlaufsform ist prognostisch wichtig, instabile Patienten müssen wie ein akutes Koronarsyndrom stationär abgeklärt werden, bei stabiler Symptomatik kann die weitere Diagnostik mehrheitlich ambulant erfolgen. Differentialdiagnostisch kommen eine Vielzahl anderer kardialer und extrakardialer Ursachen für Thoraxbeschwerden in Frage. Wichtigste initiale diagnostische Schritte sind eine kardiovaskuläre Risikostratifizierung sowie der Nachweis einer Ischämie (bzw. Narbe, Nekrose) in Ruhe oder meist unter Belastung, allenfalls ergänzt durch eine bildgebende Methode. Die Beurteilung der Leistungsfähigkeit erfolgt anhand physiologischer Parameter (Watt, VO2max. bzw. MET, Distanz) mittels Ergometrie, Spiroergometrie oder 6-Minuten-Gehtest (z.B. bei Herzinsuffizienz). Für die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit sind zusätzliche Faktoren ausschlaggebend.


2019 ◽  
Vol 8 (04) ◽  
pp. 280-285
Author(s):  
Philipp Schlegel ◽  
Michael Kreußer ◽  
Hugo A. Katus ◽  
Philip Raake

ZusammenfassungDie koronare Herzerkrankung (KHK) stellt mit circa 70% die häufigste Ursache für die Entwicklung einer chronischen Herzinsuffizienz dar. Als einziger kausaler Ansatz ist die Revaskularisation die wichtigste Therapie, um eine Verbesserung der kardialen Funktion und Gesamtprognose zu erreichen. Bislang liegen nur für die chirurgische Revaskularisation positive Daten aus randomisierten, kontrollierten Studien vor. Die Entscheidung hinsichtlich Bypassoperation oder perkutaner Koronarintervention ist eine klassische Fragestellung für das Heartteam, wobei neben dem klinischen Zustand und operativen Risiko des Patienten die Erreichbarkeit einer vollen Revaskularisation, die Koronaranatomie, Herzklappenerkrankungen und weitere Komorbiditäten mit einkalkuliert werden müssen. Bei Mehrgefäß-KHK kommt eine perkutane Koronarintervention infrage, wenn dadurch eine vollständige Revaskularisation erreicht werden kann und/oder das OP-Risiko als deutlich erhöht einzuschätzen ist. Weiterführende Therapieansätze bis hin zu kardialen Unterstützungssystemen und die Listung zur Herztransplantation sollten erst nach Revaskularisation erwogen werden.


2015 ◽  
Vol 112 (1) ◽  
pp. 4-10 ◽  
Author(s):  
F. Jansen ◽  
G. Nickenig ◽  
G.C. Petzold ◽  
N. Werner

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