Serienmessung der cPLI-Konzentration im Serum eines Hundes mit histologisch bestätigter Pankreatitis

2007 ◽  
Vol 35 (02) ◽  
pp. 118-122
Author(s):  
B. Porterpan ◽  
D. L. Zoran ◽  
J. M. Steiner

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Diskussion der Serienmessung der cPLI (Immunreaktivität der pankreatischen Lipase) im Serum eines Hundes mit histologisch bestätigter Pankreatitis. Material und Methode: Ein 15-jähriger, 6,8 kg schwerer, kastrierter Lhasa-Apso-Rüde wurde mit chronischem Erbrechen vorgestellt. Ergebnisse: Nach unspezifischen klinischen und labordiagnostischen Befunden fand sich bei der Gastroskopie eine knotenförmige Masse im Bereich des Pylorus, die durch eine Billroth-I-Operation reseziert wurde. Einige Tage nach der Operation verschlechterte sich der Zustand des Patienten jedoch weiter und der Hund zeigte anhaltendes Erbrechen. Anhand der klinischen und sonographischen Befunde sowie der cPLI-Konzentration im Serum wurde eine Pankreatitis diagnostiziert. Unter der Therapie stellte sich langsam eine klinische Besserung ein, die mit absinkender cPLI-Konzentration einherging. Allerdings entwickelte der Patient plötzlich neurologische Ausfallerscheinungen und der Besitzer entschloss sich zur Euthanasie des Hundes. Die (histo)pathologische Untersuchung bestätigte die Pankreatitisdiagnose. Schlussfolgerung: Die Serienmessung der cPLI Konzentration im Serum kann zur Verlaufskontrolle einer Pankreatitis beim Hund herangezogen werden. Klinische Relevanz: Eine Verlaufskontrolle bei Patienten mit Pankreatitis war bisher schwierig. Diese Fallbeschreibung stellt den ersten Bericht über einen Hund dar, bei dem die Serienmessung der cPLI-Konzentration im Serum zur Verlaufskontrolle herangezogen wurde.

2008 ◽  
Vol 36 (04) ◽  
pp. 241-244 ◽  
Author(s):  
S. Rauch ◽  
B. Schade ◽  
T. Sydler ◽  
U. Braun

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Beschreibung der klinischen und pathologisch-anatomischen Befunde bei einer Kuh mit Labmagenversandung. Material und Methoden: Fallbericht über eine 4 Jahre alte Holstein-Friesian- Kuh, die wegen Abmagerung, Indigestion, Tympanie und fehlendem Kotabsatz in die Klinik überwiesen wurde. Ergebnisse: Das Allgemeinbefinden war stark gestört. Die Kuh wies eine kühle Körperoberfläche und einen urämischen Geruch aus der Mundhöhle auf. Ferner zeigte sie eingesunkene Augen, einen reduzierten Hautturgor und injizierte Skleralgefäße. Die Bauchdecke war gespannt, der Pansen stark gefüllt und gebläht. Pansen- und Darmmotorik waren aufgehoben. Die Perkussionsauskultation fiel rechts positiv aus mit großflächig tympanischem Ton. Im Rektum fand sich kein Kot. Anhand der Befunde konnte keine Diagnose gestellt werden, und die Kuh wurde auf Wunsch des Besitzers euthanasiert. Die Sektion ergab als wesentlichen Befund eine hochgradige Labmagenversandung. Der Labmagen war dilatiert und enthielt ca. 16 Liter Sand. Schlussfolgerung: Eine Tympanie des Pansens kann in seltenen Fällen auch durch eine Labmagenversandung bedingt sein. Klinische Relevanz: Bei chronischer Abmagerung und Tympanie des Pansens müssen neben Reticuloperitonitis traumatica, Hoflund-Syndrom und Labmagenulzera auch andere Ursachen in Betracht gezogen werden.


2009 ◽  
Vol 37 (01) ◽  
pp. 64-66
Author(s):  
K. Feige ◽  
M. Köllmann

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Darstellung der Symptome, des klinischen Verlaufs sowie der labordiagnostischen Befunde bei einem Fohlen mit Botulismus. Material und Methoden: Ein 3 Monate altes Friesenpferdfohlen wurde mit seit 12 Stunden andauerndem unkoordiniertem Gang, vermehrtem Liegen und Husten vorgestellt und einer klinischen Allgemeinuntersuchung und speziellen Untersuchung unterzogen. Ergebnisse: Bei der klinischen Untersuchung war das Fohlen aufmerksam, zeigte eine reduzierte Darmmotorik und einen generalisiert reduzierten Muskeltonus. Neben deutlich verzögerten Haltungs- und Stellreaktionen war die Hautsensibilität deutlich reduziert. Bei bestehender Ptosis und Mydriasis fand sich beidseits ein geringgradig verzögerter Pupillarreflex. Der Zungentonus war hochgradig reduziert und die Zunge wurde nach seitlichem Herausziehen aus dem Maul nicht wieder zurückgezogen. Ein Schluckreflex konnte nicht ausgelöst werden. Aufgrund der erhobenen Befunde wurde die Verdachtsdiagnose eines Botulismus gestellt und das Fohlen wegen der Schwere der Symptomatik euthanasiert. In der am lebenden Fohlen entnommenen Kotprobe konnte im Labor freies Botulinum-Neurotoxin der Gruppen C und D nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Bei schlaffer Lähmung der Skelettmuskulatur, Zungenlähmung und Schluckstörungen bei gleichzeitig ungetrübtem Bewusstsein sollte nach Ausschluss anderer differenzialdiagnostisch infrage kommender Erkrankungen eine Intoxikation mit Botulinumtoxin in Betracht gezogen werden. Klinische Relevanz: Die Botulinumintoxikation stellt beim Pferd wie beim Menschen und anderen Tierspezies eine lebensbedrohliche Erkrankung dar. Aufgrund der fehlenden pathognomonischen Symptome ist die Diagnosestellung schwierig und basiert zunächst auf einer eingehenden Anamnese und klinischen Untersuchung.


2004 ◽  
Vol 32 (04) ◽  
pp. 218-224
Author(s):  
Barbara Hertrampf ◽  
K. Köhler ◽  
G. Reiner

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Beschreibung und Diskussion der fütterungsbedingten Hypervitaminose A beim Schwein mit Berücksichtigung der Differenzialdiagnosen. Material und Methode: Fallbericht eines Ferkelaufzuchtbetriebes mit 1900 Plätzen. Ergebnisse: Drei bis vier Tage nach Umstellung auf ein bestimmtes Alleinfuttermittel zeigten ca. 50% der Ferkel plötzlich eine hochgradige Stützbeinlahmheit. Weitere Symptome wurden nicht beobachtet. Mit dem Absetzen des Alleinfuttermittels besserte sich das klinische Bild der Lahmheit, im weiteren Verlauf blieben die Gliedmaßen bei moderat beeinträchtigtem Wachstum des Rumpfskeletts mit starken Deformationen deutlich im Wachstum zurück. Röntgenologisch sowie pathologisch-anatomisch fand sich das Bild vorzeitig geschlossener Epiphysenfugen. Bei der Untersuchung des Futtermittels wurde neben einem Vitamin-DGehalt von 23300 IE/kg ein Vitamin-A-Gehalt von 195000 IE/kg festgestellt. Das entsprach in beiden Fällen – bezogen auf die Deklaration – einer etwa 10-fachen Überdosierung und einer 100-fach über dem Bedarf liegenden Dosis. Symptome einer Vitamin-D3-Intoxikation waren nicht nachweisbar. Schlussfolgerung: Trotz kurzer Expositionszeit und Überdosierung mit beiden Vitaminen entsprachen die aufgetretenen Befunde dem Krankheitsbild der Hypervitaminose A. Klinische Relevanz: Bei Fällen gehäuft auftretender Lahmheit müssen mögliche Fehler in der Futterzusammensetzung, beispielsweise der Vitamin-A-Gehalt, berücksichtigt werden.


1927 ◽  
Vol 205 (3-6) ◽  
pp. 391-398
Author(s):  
W. Noetzel

2009 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 229-238
Author(s):  
S. Stritzel ◽  
J. Fritsche ◽  
A. Wöhlke ◽  
U. Philipp ◽  
S. Hertslet ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Für den Merle-Faktor homozygote Hunde weisen oft multiple Augenmissbildungen auf. Zwar ist die für den Merle-Phänotyp kausale SINE-Insertionsmutation im SILV-Gen auf dem Hundechromosom 10 inzwischen bekannt, doch konnte der Zusammenhang zwischen dieser Mutation und den bei homozygoten Merle-Hunden auftretenden okulären Defekten bisher nicht geklärt werden. Material und Methoden: Für vier Altdeutsche Hütehunde und vier Aus tralian Shepherds wurden die aus der Fellfarbe abgeleiteten Merle-Genotypen MM, Mm und mm über Gen-tests bestätigt. Es erfolgten Sequenz- und Haplotypanalysen für das SILV-Gen. Mittels Markern wurde eine mögliche Assoziation der Merle-Genotypen zu dem MITF-Gen, das die SILV-Expression reguliert, untersucht. Ergebnisse: Alle MM-Hunde zeigten multiple Augenanomalien wie Kolobome, Mikrophthalmie, Dyskorie und persistierende Pupillarmem-bran. In der Länge der SINE-Insertion sowie in den übrigen kodierenden Sequenzen des SILV-Gens ließen sich keine Unterschiede zwischen Hunden mit und ohne Augendefekte nachweisen. Ein mit den Merle-Genotypen vollständig segregierender Haplotyp war für das SILV-Gen feststellbar. Für drei MITF-Marker fand sich eine signifikante Assoziation zu den Augenmissbildungen der MM-Hunde. Schlussfolgerungen: Es ergaben sich keine Anhaltspunkte für Mutationen im SILV-Gen, die auf einen Zusammenhang mit den Augendefekten hindeuten. Die signifikante Assoziation eines Haplotyps zwischen den das MITF-Gen flankierenden Markern und den Augenanomalien könnte für eine Beteiligung des MITF-Gens an der Entwicklung dieser Missbildungen sprechen. Da dieser Untersuchung nur drei MM-Hunde zugrunde lagen, sind diese Resultate mit größter Vorsicht zu interpretieren und erst an umfangreichen Daten zu bestätigen. Klinische Relevanz: Unsere Untersuchungen geben erste Hinweise darauf, dass die häufig bei MM-Hunden vorkommenden Augenmissbildungen nicht durch Mutationen im SILV-Gen, sondern eventuell durch Mutationen im MITF-Gen bedingt sind. Nach Bestätigung dieser Befunde an einem größeren Material könnte die Aufklärung dieser Mutationen im MITF-Gen ermöglichen, die mit der Merle-Färbung verbundenen Augendefekte durch Selektionsmaßnahmen zu verhindern.


2005 ◽  
Vol 33 (06) ◽  
pp. 423-430 ◽  
Author(s):  
Ursula Kolm ◽  
Alexandra Böhler ◽  
Angelika Url ◽  
F. Künzel
Keyword(s):  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ein vierjähriges, männliches Kaninchen wurde aufgrund von Dyspnoe und Apathie vorgestellt. Bei der klinischen Untersuchung wurde ein holosystolisches Herzgeräusch festgestellt und aufgrund dessen eine Herzklappeninsuffizienz vermutet. Material und Methoden: Spezielle kardiologische Untersuchungsmethoden (Thoraxröntgen, EKG, Echokardiographie) sowie die Therapiemaßnahmen werden beschrieben. Ergebnisse: Echokardiographisch fielen primär eine erhöhte Echogenität der Papillarmuskeln sowie eine systolische Regurgitation an der Mitralklappe auf. Bei der postmortalen histologischen Untersuchung fand sich im linksventrikulären Kammermyokard disseminiert auftretendes Narbengewebe, das sich auch auf die Papillarmuskeln erstreckte. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Ein potenzieller ätiologischer Zusammenhang der Mitralklappeninsuffizienz und der durch die myokardiale Nekrose induzierten Papillarmuskeldysfunktion wird diskutiert. Bei Kaninchen mit Atemnot sollte eine kardiologische Erkrankung differenzialdiagnostisch immer in Betracht gezogen werden. Spezielle kardiologische Untersuchungsmethoden erweisen sich analog zu Hund und Katze auch bei Kaninchen als praktisch gut durchführbar und zielführend bei Kaninchen mit kardialer Symptomatik.


2004 ◽  
Vol 32 (06) ◽  
pp. 377-383 ◽  
Author(s):  
K. Köhler ◽  
M. Reinacher ◽  
Cora-Constanze Sommerey

Zusammenfassung Ziel/Problemstellung: Anhand von makroskopischen, lichtmikroskopischen sowie immunhistologischen und elektronenmikroskopischen Untersuchungen sollten weitere Kenntnisse über Erkrankungen bei Meerschweinchen gewonnen werden. Die Resultate in Bezug auf Erkrankungen, die von Relevanz für die tägliche Praxis sind, werden vorgestellt. Material und Methoden: Die Untersuchungen erfolgten am Sektionsmaterial (retrosowie prospektiv) von insgesamt 689 Meerschweinchen und Meerschweinchenartigen sowie an 62 eingesandten Bioptaten. Ergebnisse: Eine Adenoviruspneumonie lag zu 1% im Sektionsgut vor. Eine Kaumuskeldegeneration fand sich bei 4% der Tiere. Etwa die Hälfte der Tiere zeigte eine Leberverfettung (52%). Ein Drittel der weiblichen Meerschweinchen wies Ovarialzysten (30%) auf. Bei 15% aller Tiere bzw. bei 39% der über vier Jahre alten Meerschweinchen fanden sich Tumoren. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Es konnte ein Zusammenhang zwischen fehlender Futteraufnahme und Kaumuskeldegeneration ermittelt werden. Leberverfettung sowie Ovarialzysten kamen wesentlich häufiger bei gut genährten bis adipösen Tieren vor. Unter den Tumoren dominierten maligne Lymphome und Lungenadenome.


2007 ◽  
Vol 35 (03) ◽  
pp. 213-221
Author(s):  
A. Sahner ◽  
B. Geyer ◽  
D. Selzer

Zusammenfassung: Gegenstand: Urolithiasis bei Echsen. Material und Methode: Fallbericht eines 14-jährigen Chuckwalla (Sauromalus obesus). Ergebnisse: Das Tier wurde wegen Anorexie sowie fehlendem Harn- und Kotabsatz vorgestellt. Palpatorisch fand sich eine ovale, harte Masse, die fast das gesamte Abdomen ausfüllte. Röntgenologisch konnte diese Umfangsvermehrung als Blasenstein identifiziert werden. Die operative Entfernung mittels Zystotomie verlief erfolgreich. Beim Fädenziehen sechs Wochen nach dem Eingriff präsentierte sich die Echse in gutem Allgemeinzustand und hatte an Gewicht zugenommen. Eine zu diesem Zeitpunkt durchgeführte Blutuntersuchung ergab keine abweichenden Werte. Trotz dieses positiven Verlaufs starb das Tier einige Wochen später. Die Ätiologie der Urolithiasis ließ sich in diesem Fall nicht eruieren. Mögliche Ursachen und verschiedene Therapieformen in Abhängigkeit von der Steingröße werden angeführt. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die massiven Ausmaße des Blasensteins zeigen, dass solche Urolithen über einen langen Zeitraum ohne offensichtliche Beschwerden für das Tier bestehen können und häufig lange unentdeckt bleiben. Dies limitiert die Therapieoptionen und ist mit einer schlechteren Prognose verbunden.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document