Der „Takt der Hand“

2021 ◽  
Vol 50 (2) ◽  
pp. 204-225
Author(s):  
Elisa Ronzheimer

Abstract Vor dem Hintergrund der aktuellen Konjunktur des ‚Takts‘ nimmt der Beitrag den Begriff in den Schriften Theodor W. Adornos in den Blick. Eine Kontextualisierung in Adornos Gesamtwerk zeigt die Notwendigkeit einer Differenzierung des Begriffs in unterschiedlichen Zusammenhängen. Deutlich wird vor allem der Stellenwert des Takts für Adornos ästhetisches Denken, in dem der Begriff eine produktionsästhetische Kategorie markiert und das Vermögen des modernen Künstlers zu einer Formgebung bezeichnet, die Kontingenz als konstitutives Moment der Materialbeherrschung begreift. Als solcher wird der Taktbegriff in Adornos Kritik des Klassizismus bemüht, in der er den Punkt markiert, an dem der Widerstand gegen die Gewalt, die das Individuum durch die (Form-)Konvention erleidet, in die Fortsetzung der Gewalt durch das autonome Individuum umschlägt.

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