Proletarische Allegorese
ZusammenfassungAusgehend von zwei Texten Simone Weils und Charles Baudelaires untersucht der Beitrag die religiöse Signatur der literarischen und politischen Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts. Manifest wird sie in einem genuin allegorischen Sprach- und Weltverständnis, das sich gegen die schlechte Unendlichkeit einer techno-wissenschaftlich verdinglichten Welt richtet, die sich jeder Alteritätserfahrung verschließt. Religiöse Begriffe und Figuren sind in der literarischen Moderne nicht je schon uneigentliche Rede, sondern verlangen nach einer vorurteilsfreien Lektüre, die theologische Fragen nicht aus-, sondern miteinschließt. Dafür steht nicht zuletzt auch Walter Benjamins Lektüre Baudelaires ein.