scholarly journals Implizite Fähigkeitstheorien, akademisches Selbstkonzept und schulisches Wohlbefinden

Author(s):  
Marko Lüftenegger ◽  
Julia Holzer ◽  
Barbara Schober

ZusammenfassungImplizite Fähigkeitstheorien haben hohe Relevanz für Lernverhalten und Leistung von Schüler*innen. Diese Effekte werden in kognitiven Bedeutungssystemen durch selbstbezogene Kompetenzeinschätzungen vermittelt. Neben Lernverhalten und Leistung rückte als weiteres zentrales Ziel von Schule und Unterricht in den letzten Jahren auch zunehmend schulisches Wohlbefinden in den Fokus. Studien zu Zusammenhängen von Impliziten Theorien und Wohlbefinden sind jedoch rar. Vorhandene Arbeiten betrachteten Wohlbefinden dabei überwiegend als die Abwesenheit von pathologischen Merkmalen, während neuere Ansätze das Vorhandensein von Ressourcen und die Multidimensionalität von Wohlbefinden im Jugendalter betonen. Ein solches Modell ist das EPOCH-Modell welches die Dimensionen Engagement, Perseverance, Optimism, Connectedness und Happiness unterscheidet.Die vorliegende Studie untersucht Zusammenhänge zwischen inkrementellen Impliziten Fähigkeitstheorien, akademischem Selbstkonzept und Wohlbefinden von Schüler*innen. Wohlbefinden wird dabei als kontextspezifisches Konstrukt – adaptiert an den Schulkontext – durch die fünf EPOCH Dimensionen operationalisiert.Die Stichprobe der Fragebogenstudie umfasste 1484 österreichische Schüler*innen (52 % weiblich; M = 12,95; SD = 2,10) aus 87 Klassen. Zur Untersuchung der Zusammenhänge wurde ein latentes Mediationsmodell mit inkrementeller Fähigkeitstheorie als unabhängiger Variable, Selbstkonzept als Mediator und Wohlbefinden als abhängiger Variable spezifiziert. Die Ergebnisse zeigten positive Zusammenhänge von inkrementeller Fähigkeitstheorie mit Selbstkonzept sowie mit allen fünf EPOCH Dimensionen. Die Effekte von inkrementeller Fähigkeitstheorie auf Engagement, Perseverance und Optimism werden durch das Selbstkonzept mediiert. Limitationen dieser Studie sowie Implikationen für Theorie, Praxis und zukünftige Forschung werden diskutiert.

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