Fokuswechsel in Dialogen mit schizophrenen, neurotischen und gesunden Jugendlichen - Epiphänomen einer assoziativen Lockerung oder Teil einer Kommunikationsstrategie?

1999 ◽  
Vol 18 (3/4) ◽  
pp. 159-169
Author(s):  
P. Wiemer ◽  
D. Bunk ◽  
S. Kaiser ◽  
K. Renzing-Köhler ◽  
H. W. Schmitz ◽  
...  

Zusammenfassung: Ein einfaches Kategoriensystem ermöglicht es, in einer standardisierten Gesprächssituation Aussagen sowohl der Versuchspersonen (Vpn) (je zehn gesunde, neurotische und schizophrene Vpn) als auch des Versuchsleiters (Vl) als erwartungskonform oder -abweichend zu identifizieren und Fokuswechsel leicht zu erfassen. Hierbei ergibt sich: 1. Die Schizophrenen wechseln bereits zu Gesprächsbeginn als auch im gesamten Gesprächsverlauf häufiger auf die Beziehungsebene. 2. Der Vl äußert bei Schizophrenen mehr problemorientierte Aussagen und interveniert häufiger. Diese Befunde sind mit dem gängigen psychiatrischen Konzept der assoziativen Lockerung bei schizophrenen Psychosen nicht hinreichend zu erklären. Daher werden abschließend alternative Erklärungsansätze und deren mögliche Erkenntnisgewinne diskutiert.

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