Sprache & Kognition
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Published By Hogrefe Publishing Group

0253-4533

2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 15-21 ◽  
Author(s):  
Britta Götze ◽  
Marcus Hasselhorn ◽  
Christiane Kiese-Himmel

Zusammenfassung: Bei 101 dreieinhalb-, vier- und fünfjährigen Kindern wurden der aktive Objektwortschatz, die morpho-syntaktischen Fähigkeiten sowie die funktionale Kapazität des phonologischen Arbeitsgedächtnisses erfasst. Substantielle korrelative Zusammenhänge zwischen den erhobenen Sprachmaßen und der Arbeitsgedächtniskapazität fanden sich bei den vier- und fünfjährigen Kindern. Die Altersdifferenzen im Wortschatz und in den morpho-syntaktischen Fähigkeiten blieben auch nach Auspartialisierung der Arbeitsgedächtniskapazität bedeutsam, während sich die Altersdifferenz für die funktionale Kapazität des phonologischen Arbeitsgedächtnisses bei Berücksichtigung der morpho-syntaktischen Fähigkeiten eliminieren ließ. Die Befunde werden im Hinblick auf die Bedeutung des phonologischen Arbeitsgedächtnisses für die Entwicklung verschiedener Sprachkomponenten diskutiert.


2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 51-56
Author(s):  
Hendrik Berth

Zusammenfassung: Das sprachinhaltsanalytische Gottschalk-Gleser-Verfahren zur Messung ängstlicher und aggressiver Affekte hat sich seit vielen Jahren als reliable und valide Methode erwiesen, die in zahlreichen Studien Anwendung fand. Hauptprobleme dieser Technik sind das umfangreich notwendige Training zum sicheren Erlernen und der hohe Aufwand bei der Durchführung von Analysen. Während daher seit einiger Zeit ein englischsprachiges Computerprogramm existierte, war dies für deutsche Sprachproben bisher nicht der Fall. Beschrieben wird hier die Entwicklung einer deutschen Computerversion der Gottschalk-Gleser-Angstskalen - das Dresdner Angstwörterbuch (DAW). Das DAW ist als Programmsupplement (Kategoriensystem) zu verschiedener inhaltsanalytischer Software konzipiert. Es erweist sich als reliable und valide Umsetzung der deutschen Gottschalk-Gleser Angstskalen.


2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 39-50 ◽  
Author(s):  
Sabina M. Pauen

Zusammenfassung: Zwei Gruppen von je N = 20 11 Monate alten Kindern lösten eine Objektexaminationsaufgabe zur Kategorisierung von Möbeln und Tieren. In einer Gruppe wurden die Objekte zusammen mit Bezeichnungen der Basisebene (z.B. “Stuhl”) präsentiert, in der anderen Gruppe mit Bezeichnungen einer übergeordneten Ebene (z.B. “Möbel”). Eine Kontrollgruppe von N = 39 Kindern hörte keine Namen. Die Datenanalyse ergab, dass die Objekte grundsätzlich länger examiniert wurden, wenn ihre Präsentation mit verbaler Benennung erfolgte. Dabei spielte es keine Rolle, ob Bezeichnungen der Basisebene oder einer übergeordneten Ebene verwendet wurden. Auffällig war, dass die Kinder in beiden Sprachbedingungen eine klare Präferenz für Tiere zeigten, die in der Kontrollbedingung nicht nachweisbar war. Diese Ergebnisse suggerieren, dass sprachlicher Input die allgemeine Aufmerksamkeit für Objekte sowie die Präferenzbildung für spezifische Kategorien steigert. Dagegen ergaben sich keine Hinweise darauf, dass die Ebene der Kategorisierung im Alter von 11 Monaten durch sprachlichen Input beeinflusst wurde. Unabhängig von der experimentellen Bedingung waren die Kategorisierungsleistungen besser, wenn nach einer Gewöhnung an Möbel ein Tier präsentiert wurde als umgekehrt.


2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 23-30 ◽  
Author(s):  
Stefan Dilger ◽  
Jürgen Bredenkamp

Zusammenfassung: In drei Experimenten wurde geprüft, ob die Phonologische Schleife an der Entstehung von Sprechfehlern (Spoonerismen) beteiligt ist. Die Experimente bedienten sich der SLIP-Technik zur Erzeugung von Spoonerismen. Variiert wurde in allen Experimenten der zeitliche Abstand der Induktoren von den mit ihnen phonologisch interferierenden und auszusprechenden Zielwortpaaren. Experiment 1 zeigt das erwartete Resultat: Ein phonologischer Primingeffekt ist nur nachweisbar, wenn die Primes innerhalb von zwei Sekunden vor dem Zielwortpaar dargeboten werden. Diese Ergebnisstruktur zeigte sich auch unter den Bedingungen “irrelevante Sprache” (Experiment 2) und “artikulatorische Unterdrückung” (Experiment 3). Das Ergebnis des dritten Experiments ist unter Zugrundelegung der Arbeitsgedächtnistheorie von Baddeley unerwartet.


2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 71-80
Author(s):  
Christian Hülsken

Zusammenfassung: Nur wenige Untersuchungen beschäftigen sich mit der Entwicklung der Umkehr der Wahrnehmung beim Betrachten einer Kippfigur. Rock, Gopnik und Hall (1994) präsentierten 3- und 4-jährigen Kindern Kippfiguren und stellten fest, dass nicht eines der Kinder ohne Kenntnis der Wahrnehmungsalternativen eine Umkehr berichtete. Die Kinder benötigten eindeutige Hinweise und bis zu 5 Minuten Zeit, ehe sie die Doppeldeutigkeit entdeckten. Gopnik und Rosati (2001) zeigten, dass ein Verständnis repräsentationaler Diversivität Voraussetzung für das Erleben des Kippphänomens ist. In der vorliegenden Studie wurde sowohl 4- und 5-jährigen Kindern als auch Erwachsenen der Hasen-Enten-Kopf von Jastrow (1900) vorgelegt. 92% der Erwachsenen und nur 8% der Kinder entdeckten die zwei Wahrnehmungsalternativen, bevor alle Probanden über die Alternativen informiert wurden. Mit den Kindern wurde zusätzlich eine Aufgabe zur Perspektivenübernahme durchgeführt. Zwei Wochen nach der ersten Sitzung folgte eine zweite, in der den Kindern erneut der Hasen-Enten-Kopf gezeigt wurde. Nur 56% berichteten eine Umkehr, 25% schienen unfähig, beide Wahrnehmungsalternativen zu sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass neben einem Verständnis von repräsentationaler Diversität auch ein Verständnis der Intentionalität des Sehens von Kippfiguren erforderlich ist, um das Kippphänomen zwei oder drei Wochen später erneut herbeizuführen.


2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 57-70 ◽  
Author(s):  
Theo Herrmann ◽  
Gabriele Janzen

Zusammenfassung: Das Navigieren auf Routen und generell die Orientierung im Raum hängen stark von der topographischen Beschaffenheit von Arealen und Routen ab. In sechs Erkundungsexperimenten wird untersucht, welche Umwege Versuchspersonen beim Vorliegen von Hindernissen in geschlossenen Labyrinthen wählen. Sie navigierten per Head Mounted Display und Joystick in virtuellen Labyrinthen mit variabler City-block-Struktur. Die Wahl von Umwegen erweist sich in erster Linie abhängig von konfiguralen Merkmalen alternativer Umwege und von der visuellen Perspektive, unter der sich die Versuchspersonen durch das Labyrinth bewegen. Die Versuchspersonen bevorzugen unter Default-Bedingungen (Fußgängerperspektive, Rechteckstruktur des Areals) weder den kürzesten Weg zur Umgehung des Hindernisses (= Strategie der Minimalumgehung) noch einen direkten Weg zum Ziel (= Zielvektor-Strategie), sondern das “Um-den-Block-Gehen” (= City-block-Strategie). Wir haben geprüft, unter welchen spezifischen Bedingungen diese Präferenz verschwindet. Bei der Verwendung der City-block-Strategie in geschlossenen Labyrinthen vermeidet man unter Default-Bedingungen die unsichere Schätzung schiefer Winkel und nimmt dabei auch relativ längere Wege vom Hindernis zum Ziel in Kauf.


2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 31-37 ◽  
Author(s):  
Brigitte Röder ◽  
Tobias Schicke ◽  
Oliver Stock ◽  
Gwen Heberer ◽  
Helen Neville ◽  
...  

Summary: German belongs to those languages that allow a free permutation of subject, direct object and indirect object in verb final sentences. Five linear precedence (LP) principles have been postulated to describe preference patterns for the different word orders ( Uszkoreit, 1986 ). The present study tested if these rules are valid for meaningful German sentences only or also hold for pseudo-word sentences, i.e., if they are independent of semantic language aspects. Twelve students saw sentences in six different but legal word orders and in one illegal word order, either with normal German words or pronounceable pseudo-words. They had to answer a question focussing on the thematic role of one or more complements. In addition, they rated the acceptability of a subset of sentences in all experimental conditions. The canonical word order was processed fastest and processing times increased the more LP-principles were violated, both for normal and pseudo-word sentences. Moreover, acceptability ratings decreased monotonously with an increasing deviation of the sentences from its canonical word order, again irrespective of the stimulus material. The ungrammatical permutation received the lowest acceptability ruting. These results imply that the LP-principles describe syntactical preferences independent of meaning, at least in isolated sentences.


2000 ◽  
Vol 19 (1/2) ◽  
pp. 3-13 ◽  
Author(s):  
Elke Heise

Zusammenfassung: Die vorliegende Untersuchung prüft, ob sogenannte “generisch” (d.h. in geschlechtsneutralem Sinne verwendete) maskuline Sprachformen dazu führen, dass Personen geschlechtsausgewogen mental repräsentiert werden. Unter dem Vorwand einer Untersuchung zur Kreativität wurden 150 studentischen Versuchspersonen schriftlich Sätze vorgegeben, die eine Personenbezeichnung im Plural in verschiedenen Sprachformen (generisches Maskulinum, Binnen-I, Schrägstrich-Schreibweise) als Satzsubjekt enthielten. Die Versuchspersonen sollten kurze Geschichten über die bezeichneten Personen schreiben und diese Personen dabei auch namentlich benennen. Die Ergebnisse zeigen, dass generisch maskuline Formen zu mehr Repräsentationen männlicher Personen führten als die sprachlichen Alternativen. Eine Gleichverteilung männlicher und weiblicher Repräsentationen trat ausschließlich bei der Verwendung der Schrägstrich-Schreibweise auf, wohingegen das generische Maskulinum zu einem höheren Anteil repräsentierter Männer, die Binnen-I-Form dagegen zu einem höheren Anteil repräsentierter Frauen führte.


1999 ◽  
Vol 18 (3/4) ◽  
pp. 159-169
Author(s):  
P. Wiemer ◽  
D. Bunk ◽  
S. Kaiser ◽  
K. Renzing-Köhler ◽  
H. W. Schmitz ◽  
...  

Zusammenfassung: Ein einfaches Kategoriensystem ermöglicht es, in einer standardisierten Gesprächssituation Aussagen sowohl der Versuchspersonen (Vpn) (je zehn gesunde, neurotische und schizophrene Vpn) als auch des Versuchsleiters (Vl) als erwartungskonform oder -abweichend zu identifizieren und Fokuswechsel leicht zu erfassen. Hierbei ergibt sich: 1. Die Schizophrenen wechseln bereits zu Gesprächsbeginn als auch im gesamten Gesprächsverlauf häufiger auf die Beziehungsebene. 2. Der Vl äußert bei Schizophrenen mehr problemorientierte Aussagen und interveniert häufiger. Diese Befunde sind mit dem gängigen psychiatrischen Konzept der assoziativen Lockerung bei schizophrenen Psychosen nicht hinreichend zu erklären. Daher werden abschließend alternative Erklärungsansätze und deren mögliche Erkenntnisgewinne diskutiert.


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