Pneumomediastinum bei schwerer COVID-19-Erkrankung: eine Fallserie von acht Patienten

Author(s):  
Sebastian Reindl ◽  
Saja Al-Wheibi ◽  
Julian Umlauf ◽  
Evaldas Girdauskas ◽  
Stephan Raab

ZusammenfassungDie häufigste Ursache für ein Pneumomediastinum sind Traumata. Im Rahmen von COVID-19-Pneumonien wird dieses Krankheitsbild jedoch häufiger bei Patienten ohne zugrunde liegende exogene Verletzung gefunden. Pathophysiologisch wird hier eine Ursache analog zum Macklin-Effekt vermutet, bei dem Einrisse auf Alveolarebene zu Emphysemen entlang des Tracheobronchialbaums mit Betonung im Mediastinum führen. Wir stellen hier eine Fallserie von 8 Patienten vor, die auf unserer Intensivstation behandelt wurden. Bei allen Patienten konnte das Mediastinalemphysem bereits im Röntgenbild des Thorax gesehen werden. Fünf Patienten erhielten zusätzlich eine Computertomografie des Thorax. Sechs Patienten waren invasiv beatmet. Alle Patienten erhielten Kortikosteroide, Antikoagulation und Antibiose. Nur bei Patienten mit einem zusätzlichen Pneumothorax (n = 5) wurde eine Pleuradrainage angelegt. Eine Bronchoskopie wurde nur durchgeführt, falls im Zusammenhang mit dem Auftreten des Pneumomediastinums der Verdacht auf eine iatrogene Verletzung des Tracheobronchialbaums bestand (n = 2). Drei Patienten verstarben im Verlauf der Intensivbehandlung im Rahmen der COVID-19-Erkrankung. Ein prognostischer Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Pneumomediastinums und einem fatalen Krankheitsverlauf wird diskutiert.

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