Krankheitsängste bei Epilepsiepatient*innen

Author(s):  
Julia Roth-Rawald ◽  
Juliane Friedrich ◽  
Hans Beatus Straub ◽  
Florian Weck

Zusammenfassung Theoretischer Hintergrund Das Vorhandensein einer organischen Grunderkrankung erschwerte lange die Diagnostik von krankheitsbezogenen Ängsten. Untersuchungen zeigen, dass ein erheblicher Anteil somatisch Erkrankter unter beeinträchtigenden Krankheitsängsten leidet. Fragestellung Es wurden Epilepsiepatient*innen untersucht, für die bisher keine Daten zu Krankheitsängsten vorlagen. Methode 76 Epilepsiepatient*innen wurden hinsichtlich ihrer Belastung (Mini-SCL), den Ängsten vor einem Voranschreiten der Erkrankung (PA-F) sowie hypochondrischen Merkmalen (MIHT) untersucht. Ergebnis Epilepsiepatient*innen waren nicht belasteter und ängstlicher als Normstichproben, zugleich lagen bei 28% (Gesamtbelastung) bis 45% (Ängstlichkeit) der Befragten klinisch auffällige Werte vor. Im Vergleich zu anderen somatischen Diagnosegruppen waren Progredienzängste gering ausgeprägt. Hypochondrietypische Merkmale fanden sich bei 7% (perzeptuell) bis 13% (affektiv/behavioral) der Befragten. Schlussfolgerung Ein erhöhtes Bewusstsein für Krankheitsängste kann helfen, die Versorgung und Lebensqualität von Epilepsiepatient*innen zu verbessern.

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