scholarly journals Dimensionen der Führung: Eine begriffsdefinitorische Grundlegung (ethikorientierter) guter Führung

Author(s):  
Lisa Schmalzried ◽  
Friederike Fröhlich ◽  
Marcel Vondermaßen

AbstractAngesichts der Omnipräsenz von Führung, ihres Potentials und leider auch des häufigen Missbrauches von Führung stellt sich die Frage, was gute Führung auszeichnet. Als Antwort hierauf werden seit den 1980er Jahren vermehrt führungsethische Theorien formuliert. Diese Ansätze zeichnen sich allerdings durch eine große Heterogenität aus. Das ist sowohl eine Herausforderung für die wissenschaftlich-theoretische Debatte als auch für ihren praxisbezogenen Orientierungsanspruch. Dieser Artikel setzt hier an und formuliert eine Minimaldefinition, die alle zentralen Dimensionen von Führung erfasst, sich trotzdem auf das Wesentliche konzentriert, zugleich normativ neutral ist als auch moralische Fragen mitdenkt: Führung ist ein interpersoneller, asymmetrischer, kontextsensibler und zielorientierter Prozess der Einflussnahme. Diese Definition zeigt, dass Führung fünf miteinander verflochtene aber analytisch trennbare Dimensionen aufweist: (1) Führende, (2) Geführte (3) Interaktionsprozess (4) Ziele und (5) Kontext. Damit ist ein gemeinsamer Bezugsrahmen der Debatte vorhanden, der die wesentlichen Dimensionen von Führung und ihre moralischen Orte theorieübergreifend identifiziert. So können unterschiedliche (ethische) Führungstheorien miteinander ins Gespräch kommen, miteinander verglichen und bewertet werden. Zugleich ist damit ein Fundament für die potentielle Weiterentwicklung und moraltheoretische Fundierung führungsethischer Theorien geschaffen.

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