Provisorisch leben

2021 ◽  
Vol 38 (1) ◽  
pp. 280-309
Author(s):  
Dirk Evers

Zusammenfassung Der Beitrag setzt sich mit den sich aus der naturwissenschaftlichen Forschung ergebenden Prognosemöglichkeiten auseinander und sucht darauf theologisch zu reagieren. Dazu wird zunächst entfaltet, warum und wie Menschen als zeitlich existierende Wesen überhaupt auf Prognose angewiesen sind und deshalb immer vorausschauend, also pro-visorisch existieren. Es folgen Darlegungen zur Bedeutung der Prognose in den empirisch-naturgesetzlichen Wissenschaften, die deutlich machen, dass Prognosen weit mehr sind als ein besonderer Anwendungsfall der Naturwissenschaften: Sie bilden so etwas wie ihren strukturellen Kern. Es schließen sich Überlegungen zur Transformation wissenschaftlicher Prognose im Kontext der modernen Gesellschaft und Kultur an. Es wird gezeigt, dass Religion und Wissenschaft in modernen Gesellschaften mehr gemeinsam haben als es sich von der Differenz ihrer Zugangsweisen zu und Umgangsweisen mit der Wirklichkeit her nahelegen würde. Den Schluss bildet ein kurzes Fazit mit einigen grundlegenden Überlegungen zur provisorischen Existenz heute aus theologischer Perspektive.

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