scholarly journals Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute

2021 ◽  
Vol 3 ◽  
Author(s):  
Barbara Raifer ◽  
Andreas Sölva ◽  
Eva Überegger ◽  
Christof Sanoll ◽  
Josef Terleth ◽  
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Seit dem Jahr 1985 werden am Versuchszentrum Laimburg alljährlich im Herbst, in den Wochen vor der Reife, bei den wichtigsten Südtiroler Rebsorten Tests durchgeführt, um die Reifesituation zu ermitteln und den Weinbaubetrieben die Planung der Ernte zu erleichtern. Diese Daten stellen zugleich eine interessante Dokumentation der Veränderungen in diesem Zeitraum dar. Neben der Klimaänderung mit einer Zunahme der durchschnittlichen Temperaturen, waren die letzten dreieinhalb Jahrzehnte in Südtirol auch von großen Veränderungen im Weinbau und insbesondere durch das Streben nach höherwertiger Trauben- und Weinqualität geprägt. Derselbe Reifegrad der Trauben wird heute um 19 bis 50 Tage früher erreicht als zu Beginn der Reifetests im Jahre 1985. In den allermeisten Fällen ist eine Reifeverfrühung von etwa 3 Wochen zu erkennen. Aus den vorliegenden Daten kann nicht ermittelt werden wieweit diese Veränderungen auf die veränderten Klimabedingungen oder auf Veränderungen im Anbau zurückzuführen sind. Letztere dürften jedoch auch eine Rolle spielen, insbesondere in den Fällen mit überdurchschnittlicher Reifeverfrühung. Die Gesamtsäurewerte der Moste sind bei gleichem Zuckergehalt nicht abgefallen bzw. sind auch die pH-Werte bei gleichem Zuckergehalt nicht angestiegen. Dies wäre eigentlich, aufgrund der inzwischen wärmeren Bedingungen während der Traubenreife, zu erwarten gewesen. Vielmehr ist es so, dass bei gleichem Zuckergehalt die Gesamtsäurewerte entweder ähnlich geblieben sind oder heute höher liegen als früher. Teilweise sind bei gleichen Gesamtsäurewerten auch die pH-Werte heute niedriger als früher.

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