Befristung und partnerschaftliche Zukunftsplanungen junger deutscher Erwachsener in Partnerschaften

Soziale Welt ◽  
2021 ◽  
Vol 72 (2) ◽  
pp. 139-171
Author(s):  
Daniel Baron

Eine Vielzahl an Studien untersucht die Auswirkungen befristeter Beschäftigungsverhältnisse auf subjektive Unsicherheiten und Entscheidungen zur Verfestigung von Partnerschaften unter jungen Erwachsenen. Hingegen gibt es für die Bundesrepublik kaum umfassende Befunde zu möglichen Zusammenhängen zwischen der Einbindung in befristete Beschäftigung und Einschätzungen junger erwerbstätiger Erwachsener mit Blick auf die Planbarkeit ihrer partnerschaftlichen Zukunft. Die vorliegende Studie widmet sich dieser Frage auf Basis einer 897 Personen umfassenden Stichprobe bestehend aus jungen abhängig beschäftigten und in Partnerschaft befindlichen Erwachsenen. Die Befunde weisen auf umso pessimistischere Einschätzungen der partnerschaftlichen Zukunftsplanung hin, je geringer die subjektive Erwerbs- und die subjektive Einkommenssicherheit junger verpartnerter Erwachsener ausfallen. Außerdem zeigen sich signifikant pessimistischere Einschätzungen bei jungen einkommensschwachen Männern als bei jungen einkommensschwachen Frauen. Diese Befunde weisen auf die analytische Relevanz sozialpsychologischer und geschlechtersoziologischer Erklärungsansätze hin, die über familienökonomisch argumentierte Perspektive hinausgehen. Ausgehend von diesen Befunden dürften Ergänzungen arbeitspolitischer Maßnahmen um Strategien zur Befähigung junger Erwachsener im Umgang mit den Konsequenzen befristeter Beschäftigungsverhältnisse aussichtsreicher sein mit Blick auf die Unterstützung ihrer partnerschaftlichen Zukunftsplanungen als vorwiegend auf Re-Regulierung abzielende Strategien.

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