weimarer republik
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1890
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9
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Max Klein
Keyword(s):  

ZusammenfassungEine zunehmende politische Infragestellung der bestehenden Privateigentumsordnung ist gegenwärtig zu konstatieren. Mit ernstzunehmenden Enteignungsforderungen auch außerhalb marginalisierter Splittergruppen kehrt ein Begriff zurück, der weitestgehend aus dem Blickfeld der Politischen Theorie verschwand. Der vorliegende Beitrag zielt in diesem Zusammenhang auf eine dezidiert politikwissenschaftliche Untersuchung des Rechtsinstituts der Enteignung, indem der Begriff in der Architektur des demokratischen Rechtsstaates verortet wird. Changierend zwischen den Polen der rechtsstaatlichen Garantie des Privateigentums einerseits und einer Potenzialität demokratischer Infragestellungen der Eigentumsordnung andererseits wird deutlich gemacht, dass der Enteignungsbegriff auf herausgehobene Weise die Aporien des demokratischen Rechtsstaates sichtbar macht. Die These wird durch eine theoriegeschichtliche Konturierung am Beispiel der intensiven Enteignungsdiskussionen in der Weimarer Republik und insbesondere mit tiefergehender Untersuchung der im Weiteren als Antipoden figurierten Positionen Carl Schmitts und Otto Kirchheimers dargelegt. Während Schmitt mit einem engen Rechtsstaatsbegriff eine weitgehende Zurückweisung von Enteignungspotenzialitäten zu plausibilisieren sucht, stellt Kirchheimer auf eine extensive Interpretation demokratischer Verfügungsgewalt über die Privateigentumsordnung ab. Die Weimarer Krisenjahre werden als eine Art „Laboratorium“ befragt, um vom außergewöhnlichen Maß kriseninduzierter Suchbewegungen zu profitieren und eine politikwissenschaftliche Theoriesprache für gegenwärtige Enteignungsdiskussionen in Ansätzen herauszuarbeiten.


Author(s):  
Ulrich Rendtel ◽  
Ulrike C. Wasmuht ◽  
Peter-Theodor Wilrich
Keyword(s):  

ZusammenfassungEmil J. Gumbel ist der Namensgeber der jährlichen Gumbel-Vorlesung auf der Statistischen Woche. Leider ist der Namensgeber dieser Vorlesung nur noch wenigen Teilnehmern und Vortragenden bekannt. Dieser Artikel möchten diesem Defizit abhelfen. Denn Gumbel war nicht nur der Namensgeber irgendeiner statistischen Verteilung.Der Aufsatz beschreibt den Lebensweg Gumbels vom Weltkriegsteilnehmer zu einem weithin bekannten Pazifisten, der die politischen Morde in der frühen Weimarer Republik mit statistischen Schlußweisen analysierte. Seine Zahlenwerke legten die Defizite der Rechtssprechung in der Weimarer Republik offen. Die Richter kompromittierten sich mit ihren Urteilen. Seine Statistik-Professur an der Universität Heidelberg verlor er nach Angriffen der NS-Studenten und einer deutsch-nationalistischen Universitätsleitung noch vor Beginn der NS-Herrschaft. Wir schildern Gumbels Emigration erst nach Frankreich und von da in die USA und seine vergeblichen Versuche, wieder an deutschen Universitäten aufgenommen zu werden.Im zweiten Teil skizzieren wir Gumbels wissenschaftliches Werk im Bereich der Statistik der Extremwerte. Gumbel schrieb nicht nur den Klassiker dieses Statistik-Bereichs. Er baute auch vielen Ingenieuren einen fachlichen Zugang mit leicht berechenbaren und gut interpretierbaren Diagrammen.Schließlich schildert einer der Autoren, der Gumbel noch persönlich kannte, seine Erinnerungen an den freundlichen und interessierten Gastprofessor aus den USA.


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