Forensische Psychiatrie Psychologie Kriminologie
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Published By Springer-Verlag

1862-7080, 1862-7072

Author(s):  
Dirk Baier ◽  
Lorenz Biberstein ◽  
Sören Kliem
Keyword(s):  

ZusammenfassungDer Beitrag berichtet Ergebnisse zu 2 schweizweit repräsentativen Befragungsstudien. Im Jahr 2018 und erneut im Jahr 2021 wurden Erwachsene, die zum Befragungszeitpunkt mit einem Partner bzw. einer Partnerin zusammenlebten, nach dem Erleben verschiedener partnerschaftlicher Übergriffe in den letzten 12 Monaten gefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass es im Zeitvergleich nicht zu einem Anstieg partnerschaftlicher Gewalt gekommen ist. Der Anteil an Befragten, die psychische Gewalt erlebt haben, beträgt 13,8 (Befragung 2018) bzw. 11,7 % (Befragung 2021), der Anteil an Befragten, die physische Gewalt erlebt haben, 2,9 bzw. 3,1 %. Die Stabilität der Prävalenzraten zeigt sich allerdings nicht für alle demografischen Gruppen: Bei jüngeren Befragten findet sich ein Anstieg physischer Gewalterfahrungen.


Author(s):  
Marleen Gräber ◽  
Barbara Horten

Author(s):  
J. Pellowski ◽  
A. Voulgaris

Author(s):  
Hauke Brettel

ZusammenfassungDie Aufklärung und Verwertung von Tatsachen hat im Strafverfahren mit Rücksicht auf höher bewertete Interessen Grenzen. Deshalb unterscheidet sich die Tatsachengrundlage von strafrechtlichen Entscheidungen z. T. von dem, was außerhalb eines Strafverfahrens als „Wahrheit“ gilt. Dies stellt bei der Begutachtung vor Herausforderungen, etwa wenn auf rechtskräftige Feststellungen Rücksicht zu nehmen ist, die zum Begutachtungszeitpunkt überholt erscheinen. Auch stehen Einschränkungen bei der prozessualen Tatsachenerforschung in einem Spannungsverhältnis dazu, dass strafrechtliche Entscheidungen mit den objektiven Gegebenheiten möglichst übereinstimmen sollen.


Author(s):  
Jana Meier ◽  
Nicole Bögelein ◽  
Frank Neubacher

ZusammenfassungDieser Text rekonstruiert auf Basis längsschnittlicher biografischer Interviews mit (ehemals) rechtsextremen Männern vier Idealtypen biografischer Selbstbeschreibung von Radikalisierungsprozessen. In der ersten Selbstbeschreibung erzählen die Biografen von ihrer radikalen Familie, in die sie hineingeboren werden und deren ideologische Normen und Werte sie unhinterfragt übernehmen. Die zweite Selbstbeschreibung erklärt eine Suche nach Halt und Gemeinschaft als handlungsleitend. Die Ideologie spielt dabei anfangs eine untergeordnete Rolle, das Eingebundensein in Kameradschaften und Gewalt gehören aber dazu. In der dritten Selbstbeschreibung beziehen sich die Biografen auf ihre deutsche Abstammung und verherrlichen den Nationalsozialismus. Sie sehen sich als Hüter der völkisch-deutschen Gemeinschaft und verteidigen diese Idee auch unter Anwendung von Gewalt. Die vierte Selbstbeschreibung sieht die Hinwendung zum Rechtsextremismus als Ventil, um empfundene gesellschaftliche Benachteiligungen zu bewältigen. Abschließend prüfen wir, ob die Idealtypen auch auf Selbstbeschreibungen islamistisch eingestellter Interviewpartner übertragbar sind. Tatsächlich beschreiben diese ihren Weg in die Radikalisierung in ähnlicher Weise.


Author(s):  
Elena Rausch ◽  
Whitney Hatton ◽  
Hauke Brettel ◽  
Martin Rettenberger

ZusammenfassungMesserkriminalität steht seit einiger Zeit in der medialen und politischen Diskussion. Dabei wurde in der jüngeren Vergangenheit insbesondere über die Frage eines Anstiegs dieser Kriminalitätsform sowie über einen mutmaßlichen Zusammenhang mit der Staatsangehörigkeit der Täter/-innen diskutiert. Trotz der intensiven Debatten existieren bis heute vergleichsweise wenige gesicherte Daten hierzu. Der vorliegende Beitrag berichtet aktuelle empirische Ergebnisse über das Phänomen der Messerkriminalität anhand von Daten aus Rheinland-Pfalz. Ausgehend von einer Erhebung des rheinland-pfälzischen Ministeriums der Justiz wurden zu diesem Zweck Urteilstexte von insgesamt 519 rechtskräftig wegen schwerer Gewaltkriminalität abgeurteilten Personen ausgewertet, die sich auf Aburteilungen des Jahres 2013 (n = 253) und des Jahres 2018 (n = 266) beziehen. Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Messerkriminalität und schwerer Gewaltkriminalität insgesamt hinsichtlich der untersuchten Variablen, insbesondere der Staatsangehörigkeit, gibt. Auch ein massiver Anstieg der Messergewalt von 2013 auf 2018 konnte nicht nachgewiesen werden. Lediglich der Unterschied zwischen Messerkriminalität und genereller schwerer Gewaltkriminalität hinsichtlich der Schuldfähigkeitsbeurteilung war für beide Jahrgänge hochsignifikant. Die vorliegenden Ergebnisse lassen zusammenfassend deshalb nicht auf einen unmittelbaren kriminalpolitischen Handlungsbedarf schließen.


Author(s):  
Tanita Gebhardt ◽  
Peer Briken ◽  
Safiye Tozdan ◽  
Johanna Schröder

Zusammenfassung Hintergrund Bei sexuellem Kindesmissbrauch wird in der Regel an einen männlichen Täter gedacht. Frauen, die Kinder sexuell missbrauchen, stellen in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema dar. Täter:innentypologien können ein wichtiges Hilfsmittel darstellen, um zu verbesserten Interventionsmaßnahmen, Rehabilitationsleistungen sowie zur Verbrechensprävention beizutragen. Bisherige Typologien zu weiblichen Tätern im Kontext sexuellen Kindesmissbrauchs konzentrieren sich entweder auf Persönlichkeitsmerkmale oder Verhaltensweisen. Die vorliegende Analyse vereint beide Aspekte und versucht somit, bisherige Forschung zu ergänzen. Methodik Zur Entwicklung einer Täterinnentypologie wurden 30 schriftliche Berichte und transkribierte Anhörungen von weiblichen sowie männlichen Betroffenen und Zeug:innen mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse Es wurden 4 Täterinnentypen und ihre Strategien herausgearbeitet: die sadistische Täterin, die vermittelnde Täterin, die parentifizierende Täterin und die instruierende Täterin. Schlussfolgerungen Eine Wissensvermittlung hinsichtlich der Täterinnentypen an verschiedene Institutionen der Gesellschaft könnte die Aufklärungsarbeit bezüglich weiblicher Täterinnen im Kontext sexuellen Kindesmissbrauchs intensivieren.


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