Weiblichkeiten - Psychoanalyse im Widerspruch
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Published By Psychosozial Verlag

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2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 165-166
Author(s):  
Alexandre Métraux

2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 167-169
Author(s):  
Edeltraud Tilch-Bauschke

2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 5-6
Author(s):  
Lily Gramatikov

2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 7-66
Author(s):  
Roland Kaufhold ◽  
Galina Hristeva

Über die Vertreibung jüdischer Psychoanalytiker in der Zeit des Nationalsozialismus ist in den vergangenen 50 Jahren scheinbar viel publiziert worden. Vereinzelt ist auch an von Deutschen ermordete Psychoanalytiker erinnert worden. Der Umstand, dass sie als Juden verfolgt und aus ihrer ehemaligen Heimat vertrieben wurden, nicht als Psychoanalytiker, wurde jedoch ganz überwiegend verleugnet. Diese Menschen erfuhren während ihrer Vertreibung nahezu keine Unterstützung durch ihre nicht-jüdischen Kollegen. Vielmehr lebte der Mythos des »freiwilligen« Austritts der jüdischen Kollegen aus den psychoanalytischen Standesorganisationen im Prozess der Verleugnung fort. In der kollektiven Erinnerung blieben sie ausgelöscht.


2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 99-117
Author(s):  
Fridolin Mallmann

In Krisenzeiten gewinnen antisemitische Theorien an Zulauf – das zeigt sich aktuell in der Covid-19-Pandemie, lässt sich aber bereits für die Pest-Pandemien des Hochmittelalters konstatieren. Die französischen Psychoanalytiker Béla Grunberger und Pierre Dessuant haben Ende der 1990er Jahre die Entstehung des Christentums als regressiv-narzisstische Reaktion darauf beschrieben, dass der jüdische Monotheismus die Menschheit der Illusion beraubte, Gott sein zu können. Die Krisenerfahrung der Pandemien und die damit permanent einhergehende Konfrontation mit der eigenen Endlichund Verletzlichkeit reaktiviert die narzisstische Kränkung, die einst durch den jüdischen Monotheismus erfahren wurde. Die Kränkung findet ihren Ausdruck bisweilen in einer individuellen wie auch kollektiven Regressionsbewegung, die den Einschränkungen der Realität durch die Rückkehr zu einem als ambivalenzund angstfrei imaginierten Urzustand entgehen will. Juden und Jüdinnen werden im Zuge dieser Regressionsbewegung als Vertreter der ödipalen Realität und somit als Hindernis auf dem Weg zum narzisstischen Urzustand wahrgenommen – im Mittelalter ebenso wie unter dem Eindruck der Corona-Krise.


2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 87-98
Author(s):  
Jakob Johann Müller ◽  
Cécile Loetz

Die zentrale These des Aufsatzes ist, dass Verschwörungsphantasmen bestimmte psychische Funktionen bedienen, die ein labilisiertes Ich stabilisieren: 1. sie reduzieren Komplexität und beseitigen Ungewissheit, 2. sie binden Angst, Neid und Aggression, 3. sie dienen der Projektion, 4. sie befriedigen den Narzissmus und 5. sie stiften Identität. Verschwörungsphantasmen erfahren ihre Kraft letztlich aus Affekten, nicht aus Argumenten, sind deshalb gegen Letztere immun. Sie lassen sich nicht in Abgrenzung zu einer vermeintlich vernünftigen Normalität begreifen – so vernünftig ist die Normalität nicht –, sondern nur in Reflexion auf ihre affektiven Bindungskräfte. Als kollektives Phänomen sind sie zugleich das Symptom gesellschaftlicher Krisen sowie einer generellen Diffusion von Machtund Herrschaftsverhältnissen in der Moderne. Wie krude auch immer ihre Gestalt erscheinen mag, sind Verschwörungsphantasmen letztlich eine bestimmte Weise, mit den eigenen Erfahrungen umzugehen und sich gegen schmerzhafte Gefühle abzuschotten.


2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 67-86
Author(s):  
Thomas Auchter

Konfliktund Krisensituationen lösen als Erstes Angstund Unsicherheitsgefühle aus. Verschwörungstheorien können individuell und kollektiv einen Versuch darstellen, mit solchen Ängsten zurechtzukommen. Zunächst stellt sich die Frage, ob der Begriff »Verschwörungstheorie« nicht eine reflektierte und seriöse Geisteshaltung suggeriert, die bei den vorwiegend emotionsgesteuerten Verschwörungstheoretikern gerade fehlt? Nach einer historischen Einordnung derartiger Phänomene werden entwicklungspsychologische Wurzeln von Verschwörungsmentalitäten erörtert. Anschließend werden persönliche und gesellschaftliche Funktionen von Verschwörungstheorien diskutiert. Besonders betont werden die narzisstischen Aspekte des Verschwörungsdenkens und außerdem seine gruppenund massenpsychologischen Elemente. Ihre gewalttätigen Folgen werden angerissen. Am Ende wird die Frage behandelt: »Was könnte gegen Verschwörungstheorien helfen«?


2021 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 119-154
Author(s):  
Klaus Lesemann

Die folgenden Gedanken ranken um den Film Phoenix von Christian Petzold (2014). Der Text möchte etwas mehr sein als nur die Besprechung eines Films, dessen äußerer Handlungsablauf uns mitnimmt auf die Suche einer Frau, die das Konzentrationslager überlebt hat und ihr altes Leben wiederhaben möchte. Nelly sucht ihren Ehemann Johnny. Sie findet ihn auch, aber er erkennt sie nicht. Ihr war ins Gesicht geschossen worden. Johnny entdeckt aber Ähnlichkeiten zwischen ihr und seiner für tot gehaltenen Frau. Er bittet sie, in die Rolle seiner ehemaligen Frau zu schlüpfen, damit er Anspruch auf deren Familienerbe geltend machen kann. Er trainiert sie, die zu werden, die sie tatsächlich einmal war und doch nie wieder werden kann.


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