angst und depressivität
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2021 ◽  
Author(s):  
Lydia Yao Stuhrmann ◽  
Ariane Göbel ◽  
Susanne Mudra

Zusammenfassung Hintergrund Peripartale elterliche Angst und Depressivität zeigten Zusammenhänge mit kindlichen emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten. Mögliche Erklärungsansätze umfassen pränatal prägende Einflüsse auf das Ungeborene sowie das postpartale Fortwirken psychischer Belastung auf die Eltern-Kind-Beziehung. Dabei kommt dem elterlichen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten eine mögliche protektive Rolle zu, das wiederum durch die eigene psychische Belastung und das kindliche Verhalten maßgeblich beeinträchtigt sein kann. Fragestellung Diese Studie untersucht, wie sich pränatale schwangerschaftsspezifische Ängste auf das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten als Mutter in der frühen Elternschaft auswirken und wodurch dieser Effekt vermittelt wird. Material und Methoden Als Teil einer prospektiven Längsschnittstudie beantworteten 116 Mütter im letzten Schwangerschaftsdrittel (T0) und der 3. Woche (T1) postpartal Fragebögen zu schwangerschaftsspezifischen Ängsten, mütterlichem Selbstvertrauen, postpartaler Depressivität und kindlicher Irritabilität. Ergebnisse Es zeigte sich, dass der Zusammenhang zwischen pränatalen Ängsten und mangelndem mütterlichen Selbstvertrauen nicht über das Erleben kindlicher Irritabilität, sondern entscheidend über das Erleben postpartaler Depressivität vermittelt wurde. Die mütterliche Parität spielte ebenfalls eine Rolle. Schlussfolgerung Pränatale schwangerschaftsspezifische Ängste können postpartaler Depressivität vorausgehen und so indirekt das mütterliche Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten beeinträchtigen. Die Wachsamkeit für elterliche psychische Belastung und die Weiterentwicklung von Behandlungsansätzen mit Beginn in der Schwangerschaft sind notwendig und erfordern eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen eltern- und kindbezogenen Disziplinen.


Der Schmerz ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Ronja Majeed ◽  
Ira Faust ◽  
Michael Hüppe ◽  
Christiane Hermann

Zusammenfassung Einleitung und Fragestellung Erlebensvermeidung („experiential avoidance“) stellt einen zentralen störungsrelevanten Prozess im Rahmen der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) dar. Zur Erfassung wurde der Acceptance and Action Questionnaire II (AAQ-II) entwickelt und in den Niederlanden für eine Patientengruppe mit chronischem Schmerz adaptiert und validiert (AAQ-II‑P). Hohe Werte im AAQ-II‑P bedeuten hohe schmerzbezogene Erlebensvermeidung. Ziel unserer Untersuchung ist die Erfassung von schmerzbezogener Erlebensvermeidung mit einer deutschen Version des AAQ-II‑P bei chronischen Schmerzpatienten und die Prüfung psychometrischer Merkmale des Messverfahrens. Methodik Der AAQ-II wurde mittels eines Vorwärts-Rückwärts-Verfahrens ins Deutsche übersetzt, für chronischen Schmerz adaptiert (AAQ-II‑P) und von 168 Patienten einer universitären Schmerzambulanz beantwortet. Zusätzlich wurden Daten zu schmerzbedingter Beeinträchtigung (CPG: Schweregrad nach von Korff) und Schmerzkatastrophisieren (PCS) erhoben sowie zu gesundheitsbezogener Lebensqualität (SF-12), Angst und Depressivität (HADS-D). Ebenfalls erfasst wurden allgemeine Persönlichkeitsmerkmale (BFI‑K) und habituelle Achtsamkeit (KIMS-S). Ausgewertet wurden Reliabilität und faktorielle Validität des AAQ-II‑P sowie seine Beziehung zu den anderen psychometrischen Verfahren. Ergebnisse Der AAQ-II‑P erzielte eine hohe interne Konsistenz mit α = 0,89 sowie eine eindimensionale Faktorenstruktur mit 61 % aufgeklärter Varianz. Geringe Korrelationen ergaben sich zu Persönlichkeitsdimensionen (maximal r = 0,44 zu Neurotizismus) und Achtsamkeit (maximal r = −0,43 zu Akzeptanz). Ein hoher Zusammenhang fand sich zu Schmerzkatastrophisieren (r = 0,75), Depression (r = 0,73) und Angst (r = 0,66). Die Beziehung zu Lebensqualität war am stärksten ausgeprägt auf der Psychischen Summenskala (r = −0,58). Diskussion und Schlussfolgerung Die deutsche Version des AAQ-II‑P hat eine gute Reliabilität und weist hinsichtlich Zuverlässigkeit und Faktorenstruktur hohe Vergleichbarkeit mit der Originalversion auf. Die Beziehungen zu den Skalen der psychometrischen Verfahren sind zumeist in erwarteter Richtung und Höhe. Patienten mit chronischem Schmerz und hoher schmerzbezogener Erlebensvermeidung tendieren deutlich zum Schmerzkatastrophisieren und zeichnen sich durch schlechtere psychische Lebensqualität aus. Dies spricht für die Relevanz des Konstrukts hinsichtlich therapeutischer Zielvariablen.


2019 ◽  
Vol 70 (05) ◽  
pp. 190-196
Author(s):  
Julia Priegnitz ◽  
Eike Langheim ◽  
Wilma Rademacher ◽  
Christoph Schmitz ◽  
Volker Köllner

ZusammenfassungZunehmend wird eine integrative, patientenfokussierte Versorgung von psychokardiologischen Patienten im Sinne einer integrativen Medizin gefordert. Mit der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, ob Herzpatienten mit einer komorbiden psychischen Störung im Rahmen der stationären Rehabilitation von einem integrierten Versorgungsmodell profitieren. Dazu wird der Symptomverlauf von psychokardiologischen Patienten in drei Versorgungssettings untersucht: interdisziplinäre Psychokardiologie (PK), monodisziplinäre Kardiologie (K) und monodisziplinäre Psychosomatik (PSO). Zu Beginn (T0), zum Ende (T1) und 6 Monate nach der Rehabilitationsbehandlung (T2) wurden allgemeine Angst und Depressivität (HADS), Herzangst (HAF) und gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-12) erfasst. Abschließend lagen von N=93 Patienten vollständige Daten vor (PK: N=37, 55,5 Jahre SD=8,0, 43,2% weiblich; K: N=32, 53,6 Jahre SD=8,2 , 34,4% weiblich; PSO: N=24, 55,5 Jahre SD=5,0, 45,8% weiblich). In den Ergebnissen zeigt allein die PK eine signifikante Reduktion von Herzangst im katamnestischen Prä-Post-Vergleich (HAF Furcht p=0,004). Auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessert sich nur in der PK von T0 zu T2 signifikant (SF-12 körperlich p=0,034). Die Ergebnisse legen die Schlussfolgerung nahe, dass Herzpatienten mit komorbider psychischer Störung von einer integrativen psychokardiologischen Versorgung profitieren. Dementgegen scheinen monodisziplinäre Behandlungssettings im Langzeitvergleich keinen wesentlichen Einfluss auf die psychische Symptomausprägung von psychokardiologischen Patienten zu haben. Die Studie bestätigt die positiven Erfahrungen aus der Praxis und liefert erste Erkenntnisse zur psychokardiologischen Versorgung in der stationären Rehabilitation. Weitere Forschung ist jedoch notwendig, um die Überlegenheit der Psychokardiologie gegenüber monodisziplinären Settings zu belegen.


Author(s):  
Simone Bung ◽  
Helmut Saile ◽  
Reinhold Laessle

Zusammenfassung. Chronische Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind ein häufiges Krankheitsbild, das bei vielen Betroffenen mit Angst und Depressivität einhergeht. In der vorliegenden Studie wurde überprüft, inwieweit die psychische und physische Stressbelastung das Auftreten von Depressivität und Angst beeinflusst und welche Rolle die Stressbewältigungsstrategien der Kinder spielen. Es wurden 77 15-jährige Mädchen mit chronischen Kopfschmerzen untersucht, bei denen die Stressbelastung und Stressverarbeitung mit dem Fragebogen zur Erhebung von Stress und Stressbewältigung im Kindes- und Jugendalter gemessen wurde, die Depressivität mit dem Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche, die Angst mit der deutschen Version des State-Trait Anxiety Inventory for Children. Mit Regressionsanalysen wurden Zusammenhänge zwischen Stressfaktoren und Depressivität bzw. Angst überprüft. Bei den hier untersuchten jungen Mädchen waren körperlich erlebte Stresssymptome mit einer erhöhten Angst verbunden. Dies gilt auch unter Berücksichtigung der vorhandenen psychischen Stressbelastung und der generellen Empfindlichkeit für Stressoren. Hingegen waren die körperlich erlebten Stresssymptome nicht signifikant mit einer erhöhten Depressivität korreliert. Hier erwiesen sich als wichtigste Prädiktoren die psychische Stressbelastung und die Stressvulnerabilität. Die mit Depressivität und Angst einhergehende physische und psychische Stresssymptomatik kann von den Kindern mit Kopfschmerzen nicht adäquat kompensiert werden, da sowohl Angst als auch Depressivität mit stressverstärkenden Copingstrategien verbunden sind. Die Ergebnisse sprechen für eine Fokussierung der Wahrnehmung auf körperlicher Stresssymptome bei ängstlichen Kopfschmerzkindern und für eine Vermeidung dieser Wahrnehmung bei Kopfschmerzkindern mit ausgeprägter Depressivität.


Author(s):  
Manuela Gander ◽  
Anna Buchheim

Fragestellung: Um die Effektivität von Lehrerausbildungsprogrammen zu verbessern, ist es wichtig die unterschiedlichen Manifestationsformen der Depression bei jugendlichen Schüler und Schülerinnen gründlicher zu analysieren. Diese Studie untersucht die Ausprägung und Häufigkeit internalisierender Auffälligkeiten bei Jugendlichen mit depressiver Symptomatik und deren Zusammenhang zu einem erhöhten Suizidrisiko. Methodik: Mit dem Reynolds Adolescent Depression Scale-2, dem Youth Self-Report und dem Suicide Probability Scale wurden 403 Jugendliche an österreichischen allgemeinbildenden höheren Schulen (212 Mädchen und 191 Buben) im Alter zwischen 16 und 18 Jahren untersucht. Ergebnisse: 35 %, also über ein Drittel der Jugendlichen mit depressiven Symptomen, liegen zwar im internalisierend auffälligen Bereich, jedoch zeigen sie keine Auffälligkeiten im externalisierenden Bereich. Anhand der Regressionsanalyse zeigte sich, dass im internalisierenden Bereich insbesondere körperliche Beschwerden, Angst und Depressivität ausgeprägt sind. Neben diesen deuten aber auch Aufmerksamkeitsprobleme und schizoid zwanghaftes Verhalten auf eine depressive Symptomatik hin. Hinsichtlich des Suizidrisikos sind Depressivität, Angst, schizoid zwanghaftes Verhalten, soziale Probleme und aggressives Verhalten prädiktiv. Schlussfolgerungen: Diese Studienergebnisse werden im Zusammenhang mit bereits bestehenden Studien zur Erkennung von Verhaltensauffälligkeiten im schulischen Kontext diskutiert. Durch die Integration der Ergebnisse in Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen soll eine Sensibilisierung auf den Bereich depressiver Jugendlicher mit internalisierenden Symptomen ermöglicht und die Identifikation erleichtert werden.


2012 ◽  
Vol 188 (10) ◽  
pp. 940-945 ◽  
Author(s):  
J. Maurer ◽  
C. Schäfer ◽  
O. Maurer ◽  
O. Kölbl

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