Im Spital Thusis wurden zwischen 1994 und 2000 122 Patienten wegen eines Karpaltunnelsyndroms operiert. Wir wollten wissen, ob die endoskopische Karpaltunnelspaltung in einem Regionalspital mit genügend hoher Sicherheit angewandt wurde und ob die Ergebnisse mit der offenen Karpaltunnelspaltung vergleichbar sind. In einer retrospektiven Studie konnten wir 82 Patienten mittels Fragebogen über das Operationsergebnis befragen. 39 Patienten wurden offen operiert, 26 mittels der Zweipfortentechnik nach Chow und 17 mittels Einpfortentechnik nach Agee. Schwere irreversible Komplikationen wurden nicht beobachtet. Bezüglich der Operationsergebnisse zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in den drei Gruppen. Von den 39 offenen Karpaltunnelspaltungen klagten neun Patienten über Restbeschwerden, wobei es zu einer Reoperation wegen einer Thenarastverletzung kam. Bei den 26 endoskopischen Karpaltunnelspaltungen in Zweipfortentechnik traten bei acht Patienten Restbeschwerden auf, wobei eine Reoperation wegen exzessiver Vernarbung durchgeführt werden musste. Bei den 17 Operationen nach Agee hatten fünf Patienten Restbeschwerden, es musste jedoch keiner reoperiert werden. Die Studie zeigt, dass mit den drei unterschiedlichen Operationsverfahren bezüglich Sicherheit und Therapieerfolg vergleichbare Resultate erreicht wurden. Vorteile wegen dem atraumatischeren Zugang der endoskopischen Techniken konnten wir jedoch nicht objektivieren.