Jahrbuch Diakonie Schweiz
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Published By University Of Bern

2504-3994

2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 219-231
Author(s):  
Isabelle Knobel

Der Beitrag «Von hilflosen Bauern und mutigen Aktivistinnen – Kirchliche Entwicklungszusammenarbeit postkolonial beleuchtet» von Isabelle Knobel basiert auf ihrer diakoniewissenschaftlichen Masterarbeit. Darin zeigte die Autorin auf, dass sich die postkolonialen Theorien gewinnbringend mit kirchlicher Entwicklungszusammenarbeit verbinden lassen. Postkoloniale Theorien können z.B. genutzt werden, um praxisfähige, kritische Analyseinstrumentarien zu entwickeln, mit denen die Arbeit kirchlicher Hilfswerke untersucht werden kann. In der Masterarbeit geschah eine solche Analyse anhand dreier Kampagnen des HEKS. Dabei wurde insbesondere nach den «Bildern» gefragt, die die Kampagnen von den Menschen in den Projektländern zeichnen. Grosse Unterschiede zeigten sich dabei: von hilflosen Bauern bis zu mutigen Aktivistinnen. Vielerorts ist in den Kampagnen bereits viel postkoloniale Sensibilität spürbar; es hat sich aber auch herausgestellt, dass teils noch Verbesserungspotential vorhanden ist. Denn auch unsere Gesellschaft ist noch heute geprägt von tiefsitzenden, kolonialen Denkmustern.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 139-158
Author(s):  
Simon Hofstetter
Keyword(s):  

Simon Hofstetter berichtet im Beitrag «Diakonie in Zeiten von Corona» über die im Rahmen der Konferenz Diakonie Schweiz der EKS durchgeführte Erhebung bei Sozialdiakon*innen und Pfarrpersonen nach dem ersten Lockdown im Sommer 2020. Die dargestellten Ergebnisse tragen dazu bei, das kirchliche Wirken in der Diakonie unter Pandemiebedingungen differenziert zu verstehen. Der Beitrag beleuchtet nicht nur die erfolgten Verschiebungen in den Angebotsstrukturen innerhalb der Kirchgemeinden, sondern auch neue Entwicklungen bezüglich der Kooperation innerhalb der jeweiligen Kirchgemeinden sowie gegenüber kirchlichen Partnern, Behörden und Akteuren der Zivilgesellschaft.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 159-172
Author(s):  
Regula Schär

Regula Schär berichtet in ihrem Beitrag «Herausforderungen der Corona-Pandemie für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen» von ihren Erfahrungen aus dem diakonischen Werk der «Heimgärten Aargau», in dem seit 1932 Frauen mit unterschiedlichen psychischen Beeinträchtigungen betreut und begleitet werden. Sie beschreibt darin die durch die behördlichen Schutzmassnahmen anspruchsvoll gewordene Situation sowohl für die Bewohnerinnen als auch für die Betreuenden: Die Bewohnerinnen waren aufgrund ihrer Beeinträchtigungnen zum Ersten auf eine möglichst geordnete und gleichbleibende Tagesstruktur und zum Zweiten auf den Austausch mit dem engeren sozialen Umfeld angewiesen – beide Faktoren wurden durch die notwendig gewordenen behördlichen Massnahmen deutlich erschwert.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 67-90
Author(s):  
Matthias Grünewald

Der Beitrag von Matthias Grünewald nimmt vor dem Hintergrund massgebender Kontextbedingungen auf, was Pfarrpersonen bei Bestattungshandlungen erleben, ihren Umgang mit Anliegen und Wünschen der Angehörigen, die Umsetzung in Praktiken im Gottesdienst und an den Bestattungsorten und ihre eigenen Gestaltungsinitiativen. Mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen wird dort versucht, eine theologisch verantwortliche und persönlich orientierte Bestattung zu ermöglichen. Als markante Veränderungen werden die weitgehende Personalisierung (die verstorbene Person als lebendig Tote) des Bestattungsgottesdienstes, die Verkürzung des Gesamtvollzugs durch Handlungen nur am Grab im kleinen Rahmen, und die steigende Anzahl von ausserfriedhöflichen Bestattungen ohne Pfarrpersonen genannt.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 23-34
Author(s):  
Christoph Sigrist

Christoph Sigrist legt in seinem Beitrag über die «Geschichte der Dozentur für Diakoniewissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Bern» dar, wie nach Vorarbeiten zwischen den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und der Theologischen Fakultät im Jahr 1999 ein Lehrstuhl für Diakoniewissenschaft eingerichtet wurde, der dank zusätzlich generierten Drittmitteln ab dem Jahr 2009 in eine Dozentur ausgebaut werden konnte. Der Auftrag der Dozentur bestand und besteht gemäss damaligem Konzept u.a. in der Förderung und Intensivierung der Forschungstätigkeit im Bereich der Diakoniewissenschaft sowie in der Förderung und Vernetzung mit anderen Disziplinen und Instituten.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 243-256
Author(s):  
Christoph Zingg

In seinem Beitrag «Gemeinschaft gestalten» nimmt Christoph Zingg Bezug auf die Konferenz der Arbeitsgemeinschaft europäischer Stadtmissionen von 2019, an der gefragt wurde: «Wie leben wir 2025 zusammen und welchen Beitrag können diakonische Einrichtungen und Werke leisten?». Zingg berichtet, wie die Stadtmissionen mit Sorge die wachsenden Segregationstendenzen in den europäischen Grossstädten beobachteten und nach ihrem Beitrag fragten, um dem entgegenzuwirken. Sie hielten fest, dass die christliche Diakonie lernen müsse, zukünftig vermehrt als religiöse Minderheit inmitten einer religiös und weltanschaulich pluralen Gesellschaft ihre Position zu vertreten, und dass damit die Erfahrung von Anderssein zu einer Grundvoraussetzung ihres Wirkens in den Metropolen werde.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 123-136
Author(s):  
Matthias Zeindler

In einer pluralistischen Gesellschaft ist es für die Kirchen dringlicher als in früheren Zeiten, das Eigene ihrer Bestattungsrede klar zu machen. Das Proprium kirchlicher Bestattungsrede ist auch in einem zunehmend säkularen Umfeld die Eschatologie des christlichen Glaubens, hält Matthias Zeindler in seinem Beitrag fest. Wo heute noch auf ein Leben nach dem Tod gehofft wird, geschieht dies meist in stark individualisierter Form – was Kurt Marti als «heillos egozentriert» kritisiert hat. Christlicher Glaube orientiert sich mit seiner Hoffnung über den Tod hinaus an Jesus Christus, dem ersten von Gott Auferweckten. Dessen Auferstehung ist der «Anfang der allgemeinen Totenauferstehung» und «der Beginn der Neuschöpfung aller Dinge» (Moltmann). Die eschatologische Hoffnung des christlichen Glaubens ist deshalb weit mehr als Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod; sie hofft auf ein neues, versöhntes Leben für alles Geschaffene und protestiert deshalb schon hier gegen die lebensfeindlichen Kräfte der Entfremdung, der Lieblosigkeit und der Angst.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 105-121
Author(s):  
Traugott Roser
Keyword(s):  

Ausgehend von einer Seebestattung im privaten Umfeld beschreibt Traugott Roser in seinem Beitrag neue Entwicklungen im Bestattungswesen auf ihre Bedeutung für die Tradition christlicher Bestattungs- und Trauerkultur hin. In vier Thesen wird nach dem bleibenden theologischen Sinn kirchlichen Handelns in der sich ändernden Welt des Umgangs mit Toten, nach dem Entdeckungspotential neuer Orte, nach unerwarteten Anschlüssen an überkommene religiöse Traditionen wie Reliquienkult und nach ökomischen Herausforderungen einer neuen Kasualkultur gefragt. Zuletzt geht der Autor auf die Bedeutung der Emotionen in der Trauerarbeit ein, die für alle, auch kirchliche Begleiter*innen bestehen.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 209-217
Author(s):  
Urs Frey

Urs Frey sucht in seinem Beitrag nach «Chancenfelder[n] einer profilierten Diakonie». Er fragt eingangs nach der Rolle und Funktion der kirchlichen Diakonie in und gegenüber der Sozialen Arbeit und dem ausgebauten Wohlfahrtsstaat. Jenseits der Pole der Behauptung eines kirchlichen Propriums einerseits und der guthelvetischen Subsidiarität andererseits entwickelt er verschiedene Chancenfelder, in die es sich seiner Meinung nach für die Diakonie zu investieren lohne – darunter die Entwicklung von Flexibilität und Agilität als fachprofessionellen Eigenschaften der Diakonie, die Ausrichtung der diakonischen Arbeit auf die Bespielung des Sozialraums statt der Kirchengüter sowie die Aufgabe, Menschen in der Bewältigung von Lebensthemen und -aufgaben beizustehen.


2021 ◽  
Vol 4 ◽  
pp. 19-22
Author(s):  
David Plüss
Keyword(s):  

David Plüss verortet in seinem Beitrag, den er sowohl als Dekan als auch als Mitglied der paritätischen Begleitkommission hielt, die Diakoniewissenschaft als «Grenzgängerin» bzw. nach Viktor Witter Turner als «Schwellenwesen» und zwar in mehreren Hinsichten: Sie bewege sich zwischen Theorie und Praxis, zwischen Universität und zivilgesellschaftlicher Öffentlichkeit sowie zwischen unterschiedlichen theologischen Disziplinen und kirchlichen Ämtern. Er konstatiert, dass diese Verortung der Dozentur «eine erhebliche Bedeutung für die akademische Theologie, aber auch für die Universität und deren Öffentlichkeitsauftrag» verleihe.


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