Sozialer Sinn
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Published By Walter De Gruyter Gmbh

2366-0228, 1439-9326

Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 1-4
Author(s):  
Frank Schumann ◽  
Katrin Voigt ◽  
Thomas Kühn

Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 117-142
Author(s):  
Stefan Kutzner
Keyword(s):  

Zusammenfassung Sind Nationalstaatlichkeit und nationale Identitäten historisch vorübergehende Erscheinungen, die im Gefolge der Globalisierung zum Verschwinden kommen oder zumindest erheblich an Bedeutung einbüßen? Diese in verschiedenen Sozialwissenschaften immer wieder anzutreffende Ansicht wird in diesem Beitrag auf drei unterschiedlichen Ebenen behandelt. Zunächst wird darauf verwiesen, dass grundlegende klassische soziologische Paradigmen die Etablierung von Nationalstaatlichkeit im Zuge von Rationalisierungs- oder Modernisierungsprozessen gar nicht oder wenig bearbeitet haben. Danach werden exemplarisch am Beispiel der Französischen Revolution und der Nationalstaatsbildung in Deutschland im 19. Jahrhundert charakteristische Aspekte der Genese nationaler Identität dargestellt. Schließlich vertritt der Autor die These, dass nationale Identität die Funktion hat, die Bildung generalisierten Vertrauens innerhalb neu geschaffener Nationalstaaten zu unterstützen und insofern eine entscheidende Legitimitätsgrundlage nationaler Solidarität ist.


Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 25-48
Author(s):  
Jan Lohl

Zusammenfassung Der Artikel geht anhand einer Einzelfallstudie empirisch der Frage nach, wie Menschen aus der Grauzone zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus sich rechte Einstellungen und Handlungsbereitschaften aneignen. Welche biographischen Dispositionen und psychischen Dynamiken, welche Gruppenprozesse und sozialen Praxen werden für diese Aneignung bedeutsam? Mittels einer tiefenhermeneutischen Analyse eines biographischnarrativen Interviews mit einem AfD-Mitglied wird verdeutlicht, dass in rechten Gruppierungen und durch rechte Propaganda ein psychosozialer Prozess angestoßen wird, der lebensgeschichtlich entwickelte Abwehrstrukturen und biographische Kompetenzen, Krisen und Konflikte zu bearbeiten, schwächt. Hierdurch erst werden im Verlauf rechter Sozialisationsprozesse psychische Dynamiken, un(v)erträgliche Erlebnisse und Affekte des Subjekts nachträglich virulent gemacht, die mittels einer völkischen Idealisierung und einer projektiven Feindbildung schiefgeheilt werden.


Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (2) ◽  
pp. 389-412
Author(s):  
Johannes Twardella

Zusammenfassung In dem vorliegenden Aufsatz wird ein Ausschnitt aus der Biographie des Propheten Mohammed von Ibn Ishaq mit Hilfe der Methode der Objektiven Hermeneutik analysiert, die „iqra-Erzählung“. Dies geschieht unter der Fragestellung, wie von der Genese des Islam erzählt und Evidenz für dieses Neue zu stiften versucht wird. Die Erzählung handelt von dem Rückzug Mohammeds in die Höhle Hira im Monat Ramadan und von seiner Begegnung mit dem Engel Gabriel, der Mohammed die erste Offenbarung übermittelt. Im Zuge der sequentiellen Analyse wird deutlich, dass einzelne Elemente – das Modell von Offenbarung, die Struktur der prophetischen Rede Mohammeds – so konstruiert sind und insgesamt die Erzählung dergestalt mit narrativer Plausibilität ausgestattet wird, dass Zweifel an dem Neuen, dem Islam möglichst nicht aufkommen. Dies hat Konsequenzen, die bis in die Gegenwart hinein wirken.


Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (2) ◽  
pp. 321-351
Author(s):  
Julia Reischl

Zusammenfassung Der Beitrag fokussiert die Triangulation von Dokumentarischer Methode und Tiefenhermeneutik. Dabei werden die beiden Verfahren vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen methodologisch-methodischen Grundannahmen vorgestellt, gegenübergestellt und das relationale Moment dieser – unter Bezugnahme auf wesentliche interaktionistische bzw. sozialisationstheoretische Konzeptionen Erving Goffmans – herausgearbeitet, um abschließend den Mehrwert der Methodentriangulation zu skizzieren.


Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 261-286
Author(s):  
Frank Schröder ◽  
Oliver Schmidtke

Zusammenfassung Der Text ist eine Replik auf den Diskussionsanstoß zu Gütekriterien qualitativer Sozialforschung von Jörg Strübing et al. (2018) und der Replik der Autorengruppe (vgl. Hirschauer et al. 2019) auf die Kritik von Eisewicht und Grenz (2018). Es werden anhand der Interpretation von einzelnen Textstellen folgende Probleme der Beiträge herausgearbeitet: 1. Das Ignorieren der vorhandenen methodologischen Diskussion um Gütekriterien in der empirischen Sozialforschung. 2. Die Vermeidung der Ableitung der Notwendigkeit ansatz-übergreifender Gütekriterien aus den besonderen Bedingungen qualitativer Forschungs-prozesse, ihren typischen Problemlagen und Fallstricken. 3. Die Vermeidung von klaren Argumentationen und Schlussprozessen, die Dominanz von Mitteln der rhetorischen Manipulation sowie die implizite Diskreditierung vermeintlicher Gegenpositionen. 4. Die Diffusität der vorgeschlagenen fünf Gütekriterien, die für Konzeption und Durchführung von Forschung nicht hilfreich erscheinen und im Falle ihrer erfolgreichen Implementierung ausschließlich diskretionäre Handlungsspielräume für zukünftige gutachterliche Praxis ermöglichten.


Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. i-iv

Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 89-116
Author(s):  
Katrin Voigt
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ausgehend von Sara Ahmeds Beobachtung, dass die Bekundung nationaler Scham ein Idealbild der Nation als gefühlte Gemeinschaft konstruiert, untersucht der Artikel die Bedeutung der Emotion Scham in einer Interviewstudie zum Thema nationale Identität mit deutschen Staatsbürger*innen im Kontext der Fußballweltmeisterstaft der Männer 2018. Dabei wird deutlich, dass das Thema nationale Scham innerhalb des Samples auf vielfältige Weise verhandelt wird und bei einigen Interviewten starke Ambivalenzen auslöst. Der Artikel arbeitet unterschiedliche Mechanismen heraus, die zur Überwindung dieser Ambivalenzen von den Interviewten angewendet werden – insbesondere das Konstrukt der gesellschaftlichen Mitte und die Inszenierung eines unpolitischen Raumes im Fußball – und untersucht kritisch deren Funktion hinsichtlich von Distinktionsgewinnen innerhalb der Nation wie auch nach außen.


Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 185-221
Author(s):  
Tanya Tyagunova

Zusammenfassung Dieser Beitrag fokussiert die universitäre mündliche Prüfung als spezifische kommunikative Praxis. Seinen Ausgangspunkt bildet die Beobachtung, dass sich die Situation eines Prüfungsgesprächs für Prüflinge vor allem als Problem der Formulierung einer angemessenen Antwort unter den Bedingungen der doppelten Offenheit der Prüfungskommunikation konstituiert: der Offenheit der Antwortevaluation und der Unsicherheit bezüglich der Kriterien der Antwortangemessenheit. Der Beitrag verfolgt das Ziel, empirisch zu rekonstruieren, wie dieses Problem von den Prüflingen bearbeitet wird. Anhand der Analyse von Interaktionssequenzen aus mündlichen Prüfungen in den modularisierten Lehramtsstudiengängen wird gezeigt, wie Prüflinge mit der Aufforderung zur Verbalisierung ihres Wissens situativ umgehen. Die rekonstruierten Techniken können als verfahrensbegrenzte regulative Mechanismen verstanden werden, sich als wissend und diskursfähig darzustellen. Sie stellen den Ausdruck einer praxisinternen Verfahrenskompetenz dar.


Sozialer Sinn ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 49-87
Author(s):  
Thomas Kühn

Zusammenfassung Um die Dynamik des Rechtspopulismus zu verstehen, ist es wichtig sich damit auseinanderzusetzen, wie das Konzept von Nationalität und die Bedeutung von Zugehörigkeit in der Gesellschaft verhandelt werden. Der vorliegende Beitrag geht von der Annahme aus, dass der Status von nationaler Zugehörigkeit für zeitgenössische Gesellschaften uneindeutig und der Bezug einzelner Bürger*innen zu ihrer Nationalität in der Folge spannungsgeladen ist. Der vorliegende Beitrag widmet sich diesen Spannungsfeldern, indem er zunächst eine Differenzierung aus kritisch sozialpsychologischer Forschung vornimmt und dann am Beispiel eines qualitativen Forschungsprojekts die Bedeutung dieser Spannungsfelder untersucht. Dabei geht es um die Auseinandersetzung deutscher Staatsbürger*innen mit dem Titelgewinn der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2014. Im Fazit wird argumentiert, dass ambivalenter nationaler Identität und damit verbundener subjektiver Mehrstimmigkeit sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus gesellschaftspolitischer Perspektive mehr Aufmerksamkeit gebührt und damit gleichzeitig ein noch unzureichend genutztes Potenzial für einen fruchtbaren Dialog innerhalb von Gesellschaften verbunden ist.


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