Freiwilliges Engagement und soziale Inklusion: Perspektiven zweier gesellschaftlicher Phänomene in Wissenschaft und Praxis

Author(s):  
Theresa Hilse-Carstensen ◽  
Sandra Meusel ◽  
Germo Zimmermann
2006 ◽  
Author(s):  
Bernd Eikelmann ◽  
Cosima Obier
Keyword(s):  

2017 ◽  
Vol 75 (6) ◽  
pp. 543-561
Author(s):  
Tatjana Fischer ◽  
Paul Himmelbauer ◽  
Markus Jobst
Keyword(s):  

Zusammenfassung In diesem Beitrag wird am Beispiel des Zeit-Hilfs-Netzes Steiermark gezeigt, welchen Mehrwert eine auf dem Prinzip der Zeitbank aufbauende, organisierte Nachbarschaftshilfe für die Lebensqualität der teilnehmenden Personen entfaltet und welchen Beitrag sie im Rahmen der Alltagsorganisation verschiedener Personengruppen leistet. Den Ausgangspunkt des Beitrags bilden die Erkenntnisse aus der international geführten Diskussion um die Wirkungsorientierung von Zeitbanken, denen tendenziell große Bedeutung für die soziale Inklusion, die Festigung der Gemeinschaft, aber auch die Abmilderung der Effekte ökonomischer Benachteiligung zugeschrieben wird. Inwiefern das auch auf das seit dem Jahr 2011 in Österreich existierende Zeit-Hilfs-Netz Steiermark zutrifft, wird quantitativ anhand der Mitglieder-, Angebots- und Nachfrageinserate untersucht. Die flankierende Befragung der für das Netz zuständigen Mitarbeiter der Landentwicklung Steiermark sowie der Koordinatoren der lokalen Zeitbankgruppen und die Auswertung des aktuellsten Ergebnisprotokolls des Netzwerktreffens erlauben es, die qualitative Bedeutung des Netzes einzuschätzen. Die empirischen Befunde zeigen, dass im Zeit-Hilfs-Netz Steiermark tendenziell Frauen und Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren engagiert sind, die entfaltete Tauschaktivität jedoch quantitativ unbedeutend ist. Gleichwohl werden in den dezentral organisierten Zeit-Hilfs-Netz-Gruppen einzelfallbezogene Beiträge zur Erleichterung des Alltags und zur Lebensqualität der sich aktiv Beteiligenden geleistet. Der gesellschaftliche Mehrwert hingegen bestimmt sich vorrangig aus dem Engagement in den von den Gruppen organisierten gemeinschaftlichen Tätigkeiten. Damit das Zeit-Hilfs-Netz Steiermark (auch) in Zukunft als flankierendes Angebot in ausgewählten Bereichen der Daseinsvorsorge bestehen kann, braucht es stabile Basisinfrastrukturen auf kommunaler Ebene, eine kontinuierliche professionelle Begleitung und ein klares Leistungsportfolio.


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