scholarly journals Endophthalmitis nach Bindehautperforation eines Glaukom-Gelstentimplantates

2020 ◽  
Vol 117 (12) ◽  
pp. 1229-1233
Author(s):  
Laila El Moussaoui ◽  
Yassin Djalali-Talab ◽  
Peter Walter ◽  
Niklas Plange ◽  
David Kuerten ◽  
...  

ZusammenfassungIntraokulare Infektionen durch Abiotrophia defectiva sind sehr selten. Hier berichten wir von einer 57-jährigen Patientin, welche sich 3 Monate nach erfolgter komplikationsloser Kataraktoperation mit Implantation eines Glaukom-Gelstents am rechten Auge mit einer Abiotrophia-defectiva-assoziierten Endophthalmitis bei uns vorstellte. Die Patientin klagte zuvor über eine Rötung im Bereich der nasal oberen Bindehaut des rechten Auges sowie über Schmerzen 2 Wochen vor Auftreten der Endophthalmitis. Eine 2‑wöchige topische Steroidtherapie ohne Antibiotikaschutz brachte eine kurzfristige Besserung. Die Patientin stellte sich nun bei uns mit einem Hypopyon, einer akuten Visusverschlechterung und starken periokulären Schmerzen seit dem frühen Morgen vor. Der Gelstent hatte spontan die Konjunktiva perforiert. Es erfolgte die unmittelbare Therapie mit lokaler und systemischer Antibiose. Sechs Stunden danach wurde eine Pars-plana-Vitrektomie mit intraokularer Gabe von Antibiotika durchgeführt. Durch eine zeitnahe Therapie konnte in diesem Fall ein relativ benigner Verlauf erreicht werden. Im klinischen Alltag sollte bei Patienten, die sich nach glaukomchirurgischen Eingriffen mit akuter Visusverschlechterung und Schmerzen präsentieren, dringend an eine mögliche spontane Bindehautperforation und Late-onset-Endophthalmitis gedacht werden. Zudem ist zu empfehlen, dass eine unklare Konjunktivitis nach Glaukomchirurgie immer antibiotisch abgedeckt und engmaschiger kontrolliert werden sollte.

2009 ◽  
Vol 66 (3) ◽  
pp. 183-188 ◽  
Author(s):  
Philipp Prahs ◽  
Horst Helbig

Die diabetische Retinopathie ist die häufigste Erblindungsursache von Personen im erwerbsfähigen Alter in der industrialisierten Welt. Eine rechtzeitige gute Stoffwechseleinstellung mit Behandlung begleitender vaskulärer Risikofaktoren reduziert das individuelle Risiko erheblich. Regelmäβige augenärztliche Screening-Untersuchungen auch asymptomatischer Diabetiker sind notwendig, um eine rechtzeitige Therapie sicherzustellen, da eine bereits eingetretene Reduktion der Sehschärfe oftmals irreversibel ist. Die augenärztliche Behandlung ist indiziert beim Auftreten von Gefäβproliferationen (Neovaskularisationen) auf der Netzhaut, die zu Glaskörperblutungen und traktiven Netzhautablösungen führen können. Durch die panretinale Laserkoagulation wird das Verhältnis zwischen Sauerstoffverbrauch und –angebot verbessert und damit der Stimulus für Neovaskularisationen reduziert. Bei Auftreten eines diabetischen Makulaödems können parazentrale Laserkoagulationen oder gegebenenfalls intravitreale Medikamenteninjektionen zur Stabilisierung der Kapillarpermeabilität und Erhalt der Sehschärfe durchgeführt werden. In fortgeschrittenen Stadien muss die Entscheidung zum chirurgischen Vorgehen mit der Pars-plana-Vitrektomie individuell getroffen werden.


2004 ◽  
Vol 221 (S 7) ◽  
Author(s):  
L Krause ◽  
NE Bechrakis ◽  
F Hoffmann ◽  
S Salditt ◽  
MH Foerster

2021 ◽  
Author(s):  
Svenja Deuchler ◽  
Timo Knoch ◽  
Asael Papour ◽  
Thomas Kohnen ◽  
Frank Koch

ZusammenfassungUm 1970 herum wurde erstmals ein Schneidegerät, in welches ein Infusions- und ein Aspirationskanal integriert wurden – der „vitreous infusion suction cutter“ (V.I.S.C) –, standardmäßig für die Entfernung des Glaskörpers angewandt. Schneidesysteme haben sich von da an immer weiter entwickelt. Schallenergie blieb lange den Vorderabschnittschirurgien vorbehalten. Ab 2020 kann in Form der Vitesse™ Schall auch für den Hinterabschnitt genutzt werden. Bei diesem Verfahren der Liquifizierungstechnik wird Ultraschallenergie auf ein einzelnes, großes inneres Lumen übertragen, das den Port der Nadel mechanisch in Schwingung versetzt. Diese Hochgeschwindigkeitsvibrationen scheren den Glaskörper an den Portkanten ab, bevor er in die Nadel eintritt. Dieser Mechanismus minimiert die Traktion des Glaskörpers und ermöglicht eine schnellere Aspiration bei niedrigerem Vakuum im Vergleich zu herkömmlichen Schneidesystemen. Diese Vorteile können zu einer sichereren und effizienteren vitreoretinalen Chirurgie führen.


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