ZusammenfassungDas Guillain-Barré-Syndrom (GBS), die chronische Polyneuritis (inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie [CIDP]), die multifokale motorische Neuropathie (MMN) und die paraproteinämischen Polyneuropathien sind behandelbare immunvermittelte Neuropathien. Beim GBS sind Plasmapherese und intravenöse Immunglobuline (IVIG) in der Akutphase in gleichem Maße wirksam. Patienten mit CIDP und MMN benötigen ne ben der Akuttherapie längerfristige Behandlungsmaßnahmen. Im Gegensatz zur CIDP, die sowohl auf polyvalente intravenöse Immunglobuline (IVIG) als auch auf Kortikosteroide gut anspricht, sind bei der MMN IVIG das Mittel der ersten Wahl. Für die Langzeittherapie sind immunsuppressive Therapien von Bedeutung, wobei jedoch kontrollierte Studien zum Einsatz dieser Medikamente bei immunvermittelten Neuropathien weitgehend fehlen. Für die paraproteinämischen Neropathien gelten ähnliche Behandlungsstrategien wie für die CIDP, wobei allerdings die Polyneuropathie mit Antikörpern gegen Myelinassoziiertes Glykoprotein (MAG) eine Sonderstellung einnimmt. Hier sind starke Immunsuppressiva nötig. Neuere Strategien wie der Einsatz von Antikörpern gegen CD20 sind hier Erfolg versprechend.