Nervenheilkunde
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Published By Georg Thieme Verlag Kg

2567-5788, 0722-1541

2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 946-951
Author(s):  
Georg Juckel ◽  
Paraskevi Mavrogiorgou
Keyword(s):  

ZUSAMMENFASSUNGEs wird vorgeschlagen, die Einschränkung des Dialogprinzips und der Ausrichtung auf einen anderen durch die psychiatrische Erkrankung als primäre Verursachung der scheinbaren Abwesenheit von „Liebe“ und „Zärtlichkeit“ bei den Patienten zu sehen, auch wenn sich diese Gefühle und Impulse im Rahmen von Psychopathologie und Pathophysiologie der jeweiligen psychiatrischen Erkrankung in veränderter, meist in selbstbezüglicher Weise zeigen. Erst wenn in behutsamer psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlung die Orientierung auf einen anderen, z. B. den Therapeuten, gelingt, kann der Betroffene wieder beginnen, eine Brücke zu einem Mitmenschen zu schlagen und damit offen zu werden für echte bilaterale Liebesbeziehungen.


2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 942-943
Author(s):  
Georg Juckel ◽  
Knut Hoffmann

2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 989-1000
Author(s):  
Jan Dieris-Hirche ◽  
Birte Linny Geisler ◽  
Laura Bottel ◽  
Bert Theodor te Wildt
Keyword(s):  

ZUSAMMENFASSUNG Ziel Das systematische Review untersucht, ob problematische und pathologische Bindungsphänomene bei der Entwicklung internetbezogener Störungen von Bedeutung sind. Methodik Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche zum Thema Bindung und internetbezogene Störungen in PubMed und PsychINFO wurden klinische und subklinische Studienergebnisse seit 2010 gesichtet, bewertet und in eine Übersicht gebracht. Ergebnisse Aus 917 in die Vorauswahl aufgenommenen Studien wurden 40 Studien mit 33 389 Teilnehmenden im Alter zwischen 8 und 80 Jahren in das Review eingeschlossen und kritisch bewertet. Sie dokumentieren, dass Bindungsstörungen bei der internetbezogenen Störung allgemein sowie bei 3 spezifischen Varianten – Computerspiel-Typ, Online-Sex-Typ und Sozialer-Netzwerk-Typ – eine Rolle spielen. Diskussion Wie bei anderen Suchterkrankungen auch ist zu vermuten, dass eine internetbezogene Störung unter anderem auf ein Fehlen früher Halt und Sicherheit gebender Bindungserfahrungen zurückgeht. Zukünftige Forschung sollte sich zudem mit der Frage befassen, inwieweit eine primär exzessive digitale Mediennutzung auf Seiten der Eltern und Kinder gleichsam zur Entwicklung von Bindungsstörungen beitragen könnte.


2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 963-976
Author(s):  
Henrik Walter

ZUSAMMENFASSUNGLiebeskummer, die emotionale Reaktion auf romantische Zurückweisung, ist ein normaler Bestandteil des Lebens und wird üblicherweise nicht als psychische Erkrankung verstanden. Dennoch kann er zu viel Leid führen und ist ein wichtiger Risikofaktor für Suizid bei Jugendlichen und im jungen Erwachsenenalter. In diesem Artikel wird der Liebeskummer genauer unter die psychiatrische Lupe genommen. Dabei werden seine Psychologie, Neurobiologie und Therapie dargestellt, die Frage gestellt, ob er mehr als eine Anpassungsstörung sein kann und sein soziologischer Kontext und seine Zukunft untersucht. Dem Liebeskummer, so das Fazit, sollte in Psychiatrie und Psychotherapie mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zudem kann er der psychiatrischen Forschung als Modell dienen, um Aspekte stressbezogener Erkrankungen wie Anpassungsstörungen, anhaltende Trauer, posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen und Sucht besser untersuchen und verstehen zu können.


2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 1017-1020
Author(s):  
Vera Nieswand ◽  
Gudrun Goßrau ◽  
Thomas Dresler ◽  
Katharina Kamm ◽  
Lars Neeb

2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 1022-1022
Author(s):  
Christian Hellweg ◽  
Johannes Ermel
Keyword(s):  

2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 1008-1012
Author(s):  
Jannis Engel ◽  
Tillmann Krüger

ZUSAMMENFASSUNGNach jahrzehnteübergreifender Diskussion über die nosologische Einordnung unkontrollierbaren exzessiven Sexualverhaltens, ist die Einführung der Diagnose des zwanghaften Sexualverhaltens für die kommende Ausgabe der International Classification of Disease (ICD-11) geplant. Auch wenn die Zuordnung zur Kategorie der Impulskontrollstörungen etwas widersprüchlich erscheint, ist nach unserem Erachten ein notwendiger Schritt erfolgt. Mit einer kommenden eigenständigen Kategorie wird es möglich sein, zwanghaftes Sexualverhalten diagnostisch zu klassifizieren, welches häufig klinisch relevantes Leid verursacht. Im vorliegenden Artikel stellen wir die Definition des zwanghaften Sexualverhaltens vor sowie Prävalenzschätzungen und zeigen eine mögliche Ätiologie auf. Weiterhin werden die Diagnostik und Grundlagen einer möglichen Psychotherapie und Pharmakotherapie vorgestellt.


2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 978-980
Author(s):  
Knut Hoffmann ◽  
Georg Juckel

ZUSAMMENFASSUNGBeim Liebeswahn handelt es sich um ein besonderes Phänomen unter den psychiatrischen Symptombildungen. Historisch zunächst als eigene Entität beschrieben, ist dies heutzutage nicht mehr zu halten. Liebeswahn kann in verschiedensten Kontexten auftreten und – nimmt man die Definition genau – sich sogar im Alltag wie im Verliebtsein manifestieren. In den letzten Jahrzehnten steht in diesem Zusammenhang immer mehr das Phänomen des Stalkings im Mittelpunkt. Es wird ein Überblick über die Entwicklung dieser Begrifflichkeit sowie die Übergänge zum Normalen gegeben.


2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 952-962
Author(s):  
Wolfgang Eirund
Keyword(s):  

ZUSAMMENFASSUNGEs wird diskutiert, inwiefern eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen der „Liebe“ überhaupt möglich ist. Dabei werden Schwierigkeiten in der Definition des Begriffs sowie einem wissenschaftlich fundierten Verständnis des Phänomens der Liebe aufgezeigt. Diese liegen weniger in der Breite seiner nicht nur fachlichen Anwendung, sondern vor allem in einem Wesenszug dessen begründet, was die Liebe als aktive Intention ausmacht. Vor dem Hintergrund dessen wird das Erleben von Liebe in den Kontext der Lebensspanne gestellt. Abschließend wird eine Deutung von Liebe vorgeschlagen, die sie weniger im Sinne eines definierbaren psychologischen Phänomens versteht, sondern eine Bedeutung als Metapher impliziert, die sich der menschlichen Erkenntnis seiner physischen Endlichkeit grundsätzlich entgegenstellt. Vor diesem Hintergrund wird die Liebe als Idee eines seelischen Protestes interpretiert, der sich ähnlich einem künstlerischen Prozess zwar weiterhin einer strengen wissenschaftlichen oder gar naturwissenschaftlichen Definition entzieht, ihm aber dennoch einen Platz in der psychotherapeutischen Arbeit einräumt.


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