Interventionsprogramme bei psychischen Belastungen von Kindern von Militärangehörigen in den USA

Author(s):  
Katrin Cunitz ◽  
Antje Bühler ◽  
Gerd-Dieter Willmund ◽  
Ute Ziegenhain ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Kinder von Eltern, die beruflich erhöhten Risiken ausgesetzt sind, haben auch selbst ein erhöhtes Risiko, psychische Probleme auszubilden. Ziel der vorliegenden systematischen Literaturübersicht war es, Interventionsprogramme für Kinder von Militärangehörigen in den USA hinsichtlich ihrer Evidenz, der Art und der Adressatinnen und Adressaten sowie ihrer Übertragbarkeit auf die Situation Bundeswehrangehöriger zu überprüfen. In die aktuelle Übersicht wurden 27 Programme eingeschlossen. Dabei handelte es sich um Programme zu spezifischen Präventionsansätzen, die direkt oder indirekt auf die Bedürfnisse der Kinder im Rahmen des sogenannten „emotional cycle of deployment“ (Vorbereitung, Trennungsphase, Rückkehrphase) zugeschnitten waren. Inhaltlich wurden folgende Programmschwerpunkte identifiziert: allgemeine und spezifische (Erziehungs-)Fähigkeiten der Eltern, Stressreaktionen, Bewältigungsstrategien sowie Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Prävention erfolgte jeweils zu 40 % durch universelle oder selektive Maßnahmen und zu 20 % indiziert. Erste positive Effekte ließen sich für neun Interventionen im Rahmen von randomisiert kontrollierten oder nichtexperimentellen Studien finden. Die Qualität der Evaluation schwankte beträchtlich, sodass insgesamt die Evidenz der Programme begrenzt ist. Hinsichtlich der Übertragbarkeit lässt sich schlussfolgern, dass es sinnvoll ist, einzelne Elemente der Programme, abgestimmt auf das deutsche Gesundheits- und Sozialsystem, zu integrieren. Dies betrifft vor allem spezifische Inhalte aufgrund der Lebenssituation der Familien und systematische Screenings hinsichtlich möglicher Belastungen und psychischer Störungen. Darüber hinaus zeigte sich, dass weniger der Aufbau von Parallelstrukturen notwendig ist als die Qualifikation der Mitarbeiter in den Regelsystemen.

Pflege ◽  
2017 ◽  
Vol 30 (1) ◽  
pp. 19-27
Author(s):  
Elisabeth Lanz-Suter ◽  
Claudia Mischke

Zusammenfassung. Hintergrund: Personen mit Hüftfrakturen warten in Schweizer Spitälern aus vielerlei Gründen auf die Operation, obwohl Leitlinien die rasche operative Versorgung empfehlen. Studien zeigen, dass lange Wartezeiten physische und psychische Probleme zur Folge haben können. Pflegende sind unmittelbar mit den Wartenden konfrontiert und fühlen sich bei der Betreuung während dieser Zeit oft unsicher und hilflos, auch weil ihnen das Wissen zum Warteerleben aus der Sicht der Betroffenen fehlt. Ziel: Die Erfahrungen von Hüftfrakturpatient(inn)en beim Warten auf die Operation wurden untersucht, um daraus Implikationen für die pflegerische Betreuung abzuleiten. Methode: Es wurde ein qualitatives Vorgehen mit leitfadengestützten Interviews gewählt, die Daten mit offenem Codierverfahren nach Saldaña analysiert. Ergebnisse: Aufgrund von Rekrutierungsproblemen wurden nachträglich auch Personen mit Beckenfrakturen eingeschlossen. Die zwölf Befragten – 33 bis 89 Jahre alt – warteten im Schnitt 68 Stunden auf die Operation. Sie empfanden diese Phase als Stillstand und verlorene Zeit. Vertrauen ins Behandlungsteam und Verständnis für die Situation, gefördert durch adäquate Information und umsichtige Pflege, erleichterten die Wartezeit. Belastungen wie Schmerzen, Immobilität oder Sorgen erschwerten sie. Sich zu beschäftigen bereitete den Befragten Mühe und sie schätzten Ablenkung durch Angehörige. Schlussfolgerung: Eine anteilnehmende, aufmerksame Pflege, die sensibel auf die Bedürfnisse Wartender reagiert und so einheitlich wie verlässlich informiert, stärkt das Gefühl, sicher aufgehoben zu sein.


2003 ◽  
Vol 32 (3) ◽  
pp. 235-242 ◽  
Author(s):  
Manfred Laucht
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Bedeutung der Mutter-Kind-Beziehung für kindliche Fehlentwicklungen wird seit langem intensiv diskutiert. Welche Rolle den Vätern zukommt, wenn ein Kind psychische Probleme entwickelt, bleibt dagegen häufig ungewiss. Fragestellung: Die vorliegende Arbeit will auf dieses Forschungsdefizit aufmerksam machen und Möglichkeiten zu seiner Überwindung aufzeigen. Methode: In einem Literaturüberblick wird die Bedeutung der Vater-Kind-Beziehung aus der Sicht der Entwicklungspsychopathologie dargestellt. Ergebnisse: Während die Vaterforschung bezogen auf die normale Entwicklung des Kindes ein beachtliches Niveau erreicht hat, steht die Untersuchung der Rolle des Vaters bei kindlichen Verhaltensstörungen noch ganz am Anfang. Die vorliegenden Studien zeigen, dass die Vaterperspektive einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Entstehungs- und Verlaufsbedingungen psychischer Störungen bei Kindern leisten kann. Schlussfolgerungen: Die Integration der Vaterforschung in die Entwicklungspsychopathologie stellt ein wichtiges Forschungsdesideratum dar.


1982 ◽  
pp. 310-336
Author(s):  
Uwe Koch ◽  
Hubert Speidel ◽  
Friedrich Balck
Keyword(s):  

2018 ◽  
Vol 13 (05) ◽  
pp. 16-20
Author(s):  
HP Diana Gallmeier
Keyword(s):  

SummaryDas Gefühl der Hilflosigkeit zählt zu den wichtigsten Ursachen für Entwicklungshindernisse sowie für soziale und psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen. Die jedem innewohnende natürliche Selbstwirksamkeit und Lösungskompetenz lässt sich therapeutisch gut ansprechen und liefert den Schlüssel zur Entspannung. Im Fall von Maximilian konnten schulische Ängste und Blockaden durch Visualisierung, Ankerübungen und das Freisetzen seiner Kreativität in Motivation überführt werden.


Das Alter ◽  
1994 ◽  
pp. 230-254
Author(s):  
Lutz von Rosenstiel
Keyword(s):  

1972 ◽  
Vol 244 (1) ◽  
pp. 558-560 ◽  
Author(s):  
K. Bosse ◽  
A. T. Teichmann
Keyword(s):  

Author(s):  
Malte Christian Claussen ◽  
Simon Manuel Ewers ◽  
Ulrich Schnyder ◽  
Walter Frey ◽  
Christian Schmied ◽  
...  
Keyword(s):  

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