Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie
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Published By Hogrefe Publishing Group

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Author(s):  
Jan Richter ◽  
André Bittermann ◽  
Hanna Christiansen ◽  
Lena V. Krämer ◽  
Veronika Kuhberg-Lasson ◽  
...  

Zusammenfassung: Die Klinische Psychologie ist essentieller Bestandteil interdisziplinärer Forschung im Bereich psychischer Störungen. Ziel der präsentierten Analyse war es, den individuellen Beitrag der Psychologie abzubilden. Wir bestimmten daher objektive Indikatoren für die Mitwirkung der deutschsprachigen Klinischen Psychologie und ihrer psychologischen Nachbardisziplinen an den Forschungsthemen zu psychischen Störungen. Eine themenbezogene Drittmittelanalyse für den Zeitraum 2000 – 2018 identifizierte 85 Großprojekte unter klinisch-psychologischer Leitung sowie 10 Personenförderungen mit einem Gesamtfördervolumen von 156 Millionen Euro. Weiterhin zeigte eine Publikationsanalyse, dass in den Jahren 1980 – 2018 die 150 deutschsprachigen Autor_innen mit den meisten themenrelevanten Publikationen mehrheitlich (63 %) einen akademischen Abschluss in Psychologie hatten. Die Anzahl der Publikationen nahm unter den psychologischen Autor_innen insgesamt jährlich zu. Wir identifizierten ein breites Forschungsfeld in störungsspezifischer, verfahrensspezifischer und neurowissenschaftlich fundierter Forschung. Die Ergebnisse verdeutlichen den substantiellen Beitrag der Psychologie in der Grundlagen- und Behandlungsforschung zu psychischen Störungen.


Author(s):  
Anne-Kathrin Bräscher ◽  
Michael Witthöft

Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Stundenbögen dienen einer standardisierten Prozessdiagnostik und Verlaufsdokumentation. Bislang vorliegende Instrumente werden in der Praxis häufig nicht eingesetzt, haben einen eingeschränkten Geltungsraum oder weisen psychometrische Schwächen auf. Der Mainzer Stundenbeurteilungsbogen (MSB) versucht allgemeine Wirkfaktoren ökonomisch zu erfassen. Ziel der Studie ist die Untersuchung des MSB in der Patienten- und Therapeutenversion hinsichtlich Faktorenstruktur, Itemstatistiken und Gütekriterien. Methoden: Der MSB wurde zu zwei Zeitpunkten (5. und 20. therapeutische Sitzung) in einer Stichprobe ambulanter Psychotherapiepatienten ( N = 4.608, N = 3.909) und deren Therapeuten ( N = 4.650 und N = 3.980 Bögen) untersucht. Die Faktorenstruktur wurde mittels explorativer und konfirmatorischer Faktorenanalysen untersucht und es wurden Reliabilitäts- und Validitätsanalysen vorgenommen. Ergebnisse: Ein Bifaktorenmodell mit drei Faktoren spiegelte weitgehend die theoretisch postulierte Struktur mit den Subskalen Therapiebeziehung, Problemaktualisierung und Problembewältigung wider, bei moderatem Modellfit. Maße der diskriminanten, konvergenten und prädiktiven Validität fielen zufriedenstellend aus. Diskussion: Der MSB ist ein reliables, valides und ökonomisches Instrument zu Erfassung der allgemeinen Wirkfaktoren Therapiebeziehung, Problembewältigung und Problemaktualisierung aus Patienten- und Therapeutensicht.


Author(s):  
Julia Roth-Rawald ◽  
Franziska Kühne ◽  
Rebecca Lazarides ◽  
Florian Weck

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Als Medical Students’ Disease wird die Angst von Medizinstudierenden bezeichnet, unter Krankheiten zu leiden, mit denen sie sich im Studium auseinandersetzen. Fragestellung: Es wurde untersucht, ob ähnliche Phänomene vorübergehender Krankheitsängste auch bei Psychologiestudierenden existieren. Methode: Mittels etablierter Illness-Attitude-Scales (IAS) und einer eigens entwickelten Ergänzung wurden Ängste vor somatischen und psychischen Erkrankungen erhoben. Ergebnisse: Krankheitsängste bei Psychologiestudierenden waren nicht stärker ausgeprägt als bei Studierenden anderer Fachrichtungen. Ängste vor körperlichen Erkrankungen waren häufiger als Ängste vor psychischen Störungen, die keiner signifikanten zeitlichen Veränderung unterlagen. Schlussfolgerung: Die Beschäftigung mit psychischen Störungen geht nicht zwangsläufig mit einem Anstieg von Ängsten vor psychischen Erkrankungen unter Psychologiestudierenden einher. Erhöhte Belastungswerte bei allen Studierenden legen nahe, dass das Studium selbst eine Herausforderung darstellt, für deren Bewältigung Unterstützung angeboten werden kann.


Author(s):  
Max Supke ◽  
Wolfgang Schulz ◽  
Kurt Hahlweg

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Beziehungsqualität (BQ) zwischen den Eltern und deren Allianz in der Elternrolle (Coparenting [CP]) zählen zu den wichtigsten familiären Schutzfaktoren für die kindliche Entwicklung. Fragestellung: Wie hoch ist die Stabilität der BQ und des CPs über den Verlauf von zehn Jahren mit sechs Messzeitpunkten und inwiefern hängen beide Konstrukte zusammen? Sagen die BQ und das CP psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter voraus? Methode: Die Daten von N = 219 zum ersten Messzeitpunkt verheirateten bzw. zusammenlebenden Familien mit einem Kindergartenkind wurden längsschnittlich ausgewertet. Ergebnisse: Die Stabilität der BQ ( rMütter = .71; rVäter = .75) und des CPs ( rM = .67; rV = .71) sowie die BQ*CP Interkorrelation ( rM = -.60; rV = -.57) über den Verlauf von zehn Jahren sind als hoch zu bewerten. Insbesondere CP sagte psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter voraus (β = .16 – .45). Diskussion: Aufgrund der Stabilität der beiden Konstrukte könnten frühzeitige Interventionen mit langfristigen positiven Effekten assoziiert sein.


Author(s):  
Nina Alsmeier ◽  
Wolfgang Schulz

Zusammenfassung. Hintergrund: Kinder psychisch kranker Eltern sind eine Hochrisikogruppe. Eine mütterliche Erkrankung scheint sich stärker negativ auf die Nachkommen auszuwirken als eine väterliche Erkrankung. Ob sich die Auswirkungen auf Mädchen und Jungen unterscheiden, ist unklar. Fragestellung: Ziel der Studie ist die Klärung von Geschlechtereffekten bei der intergenerationalen Transmission psychischer Auffälligkeiten. Methode: Es wurden N = 267 Familien untersucht, indem die Depressions- und Angstsymptome von Müttern und Vätern mit einem latenten Wachstumskurvenmodell über vier Messzeitpunkte (zehn Jahre) modelliert wurden. Die Überprüfung erfolgt mittels Strukturgleichungsmodellen. Ergebnisse: Es wurden Zusammenhänge zwischen elterlichen und kindlichen Auffälligkeiten gefunden. Dabei steht eine väterliche depressive Symptomatik stärker mit jugendlichen externalisierenden Auffälligkeiten in Verbindung als eine mütterliche depressive Symptomatik. Mädchen entwickeln tendenziell mehr als Jungen internalisierende Auffälligkeiten bei psychisch belasteten Eltern. Schlussfolgerung: Zukünftige Studien sollten Mütter und Väter gleichermaßen einbeziehen. Weiterhin sollten verstärkt Transmissionsmechanismen inklusive möglicher Mediatoren mit Berücksichtigung des elterlichen und kindlichen Geschlechtes untersucht werden.


2021 ◽  
Vol 50 (1) ◽  
pp. 10-20
Author(s):  
Ursina Brun del Re ◽  
Peter Hilpert ◽  
Stefanie Spahni ◽  
Guy Bodenmann

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Um die Einflüsse des Pornographiekonsums auf die Partnerschaft zu verstehen, werden Daten zum Erleben des eigenen und partnerschaftlichen Konsums benötigt. Fragestellung: Diese Studie soll einen Überblick über Häufigkeit, Einstellung, Motivation und Konsequenzen des Pornographiekonsums bei heterosexuellen Paaren geben. Methode: In der Schweiz lebende 18- bis 60-jährige Männer und Frauen in einer mindestens einjährigen Beziehung ( N = 1’091) wurden anhand eines anonymen Online-Fragebogens befragt. Ergebnisse: Frauen konsumieren aufgrund geringeren Bedürfnisses weniger und seltener allein Pornographie als Männer. Männer konsumieren eher zum Spannungsabbau, aus Unzufriedenheit mit der gemeinsamen Sexualität, eher heimlich, mit schlechtem Gewissen und zum Missfallen ihrer Frauen. Frauen konsumieren mit gutem Gefühl und von ihren Männern befürwortet. Schlussfolgerungen: Geschlechtsunterschiede beim Pornographiekonsum in der Partnerschaft geben für ein gewisses Konfliktpotential Anlass. Bei entsprechender Beratung und positiverer Einstellung kann der Konsum durchaus positive Wirkung auf die gemeinsame Sexualität haben.


2021 ◽  
Vol 50 (1) ◽  
pp. 1-9
Author(s):  
Sarah Karrasch ◽  
Walter Bongartz ◽  
Anja M. Gumpp ◽  
Iris-Tatjana Kolassa

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Mit Hypnose können positive immunmodulierende und therapeutische Effekte bei psychischen sowie somatischen stress-assoziierten Erkrankungen erzielt werden. Fragestellung: Diese Arbeit beschäftigt sich mit immunologischen Veränderungen durch Hypnose und zeigt potentielle zukünftige Forschungsfelder zu biomolekularen Wirkfaktoren von Hypnose auf. Methode: Es werden empirische Befunde zur Wirkung von Hypnose auf Parameter des Immunsystems zusammengefasst. Ergebnisse: Hypnose führt zu einer Anpassungsreaktion des Immunsystems in Form von Veränderungen in der Anzahl von Immunzellen und Zytokinen. Schlussfolgerung: Ein spannendes neues Forschungsfeld liegt in der Untersuchung der Wirkmechanismen von Hypnose auf das Immunsystem sowie dessen Interaktion mit dem Stresssystem und dem Energiemetabolismus.


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