Qualitätssicherung in der Brustrekonstruktion – Etablierung eines prospektiven nationalen Onlineregisters für mikrochirurgische Brustrekonstruktionen

2020 ◽  
Vol 17 (03) ◽  
pp. 187-196
Author(s):  
Uwe von Fritschen ◽  
Barbara Grill ◽  
Juri Wagner ◽  
Horst Schuster ◽  
Inesa Sukhova ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Der Verlust der weiblichen Brust ist für betroffene Frauen extrem traumatisierend. Obwohl sich freie Lappenplastiken zum Goldstandard in der rekonstruktiven Brustchirurgie entwickelt haben, ist es bisher nicht gelungen, ihre Überlegenheit im Hinblick auf die alternativen konventionellen Techniken zweifelsfrei zu belegen. Bis heute existieren keine Daten zur Versorgungssituation in Deutschland. Durch den Aufbau eines prospektiven Onlineregisters zur Brustrekonstruktion sollten die Versorgungsstruktur und -qualität systematisch erfasst und transparent dargestellt werden, um Defizite zu verbessern und mittelfristig eine flächendeckende Versorgung auf hohem Niveau zu ermöglichen. Methoden Hierfür hat die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) eine internetbasierte Datenbank zur anonymisierten Erfassung der Behandlungsdaten aufgebaut. Im Rahmen einer Zertifizierung wurden die Strukturqualität, Erfüllung der Vorgaben und die Stringenz der eingegebenen Daten im Abgleich mit der krankenhausinternen Dokumentation überprüft. Bei positiver Bewertung wird das Qualitätssiegel der DGPRÄC vergeben. Ergebnisse Seit ihrer Einführung im Jahr 2012 liefert die Datenbank validierte Informationen. Waren zu Anfang nur wenige Abteilungen zur transparenten Darstellung ihrer Resultate bereit, wuchs deren Zahl in den vergangenen Jahren stetig an. Die Qualitätsdarstellung konnte bundesweit eine Vorreiterfunktion übernehmen und wird von Patienten und Kollegen als seriöse und verlässliche Informationsquelle genutzt. Die Internetseite der DGPRÄC weist die Zentren nach ihrer jeweiligen Qualifikation aus. Inzwischen ist es gelungen, in akzeptabler Nähe zu jedem onkologischen Brustzentrum einen qualifizierten plastisch-chirurgischen Ansprechpartner auszuweisen. Auch zeigen die Daten, dass in Deutschland auf einem international vergleichbaren Spitzenniveau gearbeitet wird. Schlussfolgerung Die Datenbank liefert einen Überblick über die verschiedenen Operationstechniken und damit die Möglichkeit einer seriösen Selbstkontrolle und wissenschaftlichen Analyse. Dies hat dazu geführt, dass die Akzeptanz mikrochirurgischer Eingriffe und die Stellung der plastischen Chirurgie in der rekonstruktiven Brustchirurgie erheblich gestiegen sind. Die notwendige finanzielle und personelle Ausstattung zur Etablierung der Datenbank wurde jedoch deutlich zu gering eingeschätzt.

2019 ◽  
Vol 52 (02) ◽  
pp. 58-66
Author(s):  
Uwe von Fritschen ◽  
Barbara Grill ◽  
Juri Wagner ◽  
Horst Schuster ◽  
Inesa Sukhova ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Der Verlust der weiblichen Brust ist für betroffene Frauen extrem traumatisierend. Obwohl sich freie Lappenplastiken zum Goldstandard in der rekonstruktiven Brustchirurgie entwickelt haben, war es bisher nicht gelungen, ihre Überlegenheit im Hinblick auf die alternativen konventionellen Techniken zweifelsfrei zu belegen. Bis heute existieren keine Daten zur Versorgungssituation in Deutschland. Durch den Aufbau eines prospektiven Onlineregisters zur Brustrekonstruktion sollte die Versorgungsstruktur und -qualität systematisch erfasst und transparent dargestellt werden, um Defizite zu verbessern und mittelfristig eine flächendeckende Versorgung auf hohem Niveau zu ermöglichen. Methoden Hierfür hat die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) eine internetbasierte Datenbank zur anonymisierten Erfassung der Behandlungsdaten aufgebaut. Im Rahmen einer Zertifizierung wurde die Strukturqualität, Erfüllung der Vorgaben und die Stringenz der eingegebenen Daten im Abgleich mit der krankenhausinternen Dokumentation überprüft. Bei positiver Bewertung wird das Qualitätssiegel der DGPRÄC vergeben. Ergebnisse Seit ihrer Einführung im Jahr 2012 liefert die Datenbank validierte Informationen. Waren zu Anfang nur wenige Abteilungen zur transparenten Darstellung ihrer Resultate bereit, wuchs deren Zahl in den vergangenen Jahren stetig an. Die Qualitätsdarstellung konnte bundesweit eine Vorreiterfunktion übernehmen und wird von Patienten und Kollegen als seriöse und verlässliche Informationsquelle genutzt. Die Internetseite der DGPRÄC weist die Zentren nach ihrer jeweiligen Qualifikation aus. Inzwischen ist es gelungen, in akzeptabler Nähe zu jedem onkologischen Brustzentrum einen qualifizierten plastisch-chirurgischen Ansprechpartner auszuweisen. Auch zeigen die Daten, dass in Deutschland auf einem international vergleichbaren Spitzenniveau gearbeitet wird. Schlussfolgerung Die Datenbank liefert einen Überblick über die verschiedenen Operationstechniken und damit die Möglichkeit einer seriösen Selbstkontrolle und wissenschaftliche Analyse. Dies hat dazu geführt, dass die Akzeptanz mikrochirurgischer Eingriffe und die Stellung der Plastischen Chirurgie in der rekonstruktiven Brustchirurgie erheblich gestiegen ist. Die notwendige finanzielle und personelle Ausstattung zur Etablierung der Datenbank wurde jedoch deutlich zu gering eingeschätzt.


Author(s):  
Gallus Bischof ◽  
Nikolaus Lange ◽  
Hans-Jürgen Rumpf ◽  
Ulrich W. Preuss

Zusammenfassung. Hintergrund: Unterschiede in der Therapiezielfindung bei der Behandlung von Alkoholkonsumstörungen, die sich zwischen völliger Abstinenz, vermindertem Konsum (Schadensvermeidung) und „kontrolliertem Konsum“ aufspannen, werden seit vielen Jahren z. T. kontrovers diskutiert. Ziel: Ziel der Stellungnahme der Dachgesellschaft Sucht ist es, vorhandene empirische Erkenntnisse zu diesem Themenbereich zusammenzutragen und daraus Empfehlungen für den praktischen Umgang mit verschiedenen Therapiezielen wie Trinkmengenreduktion oder Abstinenz für die Patienten oder Klienten abzuleiten. An der Erstellung des Positionspapiers haben sich Vertreter verschiedener Fachgesellschaften (DG Suchtmedizin, der DG Suchtforschung und Suchttherapie sowie die Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie) beteiligt. Eine Reihe von Forschungsdesideraten wird benannt.


2004 ◽  
Vol 55 (S1) ◽  
pp. 12-20 ◽  
Author(s):  
Horst Gundlach ◽  
Ralph Stöwer

Zusammenfassung. Die Entwicklung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie zwischen Gründung 1904 und Beginn der NS-Herrschaft wird dargestellt. Nach Gründung als Gesellschaft für experimentelle Psychologie war sie eine multidisziplinäre, internationale wissenschaftliche Gesellschaft. Durch den Ersten Weltkrieg und seine politischen und wirtschaftlichen Folgen reduzierte sich ihre Internationalität erheblich, ihre Multidisziplinarität verringerte sich zusehends. Dem Experiment gegenüber ablehnend eingestellte, philosophische und hermeneutische Ansätze wurden gebräuchlich, und Angewandte Psychologie gewann zusehends größeres Gewicht, während das Interesse an reiner Wissenschaft sich verringerte, was die allmähliche Verwandlung der Gesellschaft zu einer Berufsinteressenvertretung während der NS-Herrschaft vorbereitete. Die Gründe der Umbenennung lassen sich noch nicht eindeutig bestimmen, verschiedene Interpretationen werden dargelegt.


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