SUCHT - Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis / Journal of Addiction Research and Practice
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Published By Hogrefe Publishing Group

1664-2856, 0939-5911

Author(s):  
Lucie Waedel ◽  
Sabina Manhart ◽  
Nicolas Arnaud ◽  
Olaf Reis ◽  

Zusammenfassung. Zielsetzung: Diese Übersichtsarbeit berichtet den aktuellen Wissensstand zu achtsamkeitsbasierten Interventionen für die Prävention des Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen mit einer Mild to Borderline Intellectual Disability (MBID). Darüber hinaus werden Ergebnisse zur Machbarkeit derartiger Interventionen im Rahmen eines laufenden Studienprojektes vorgestellt. Ziel ist es, Schlussfolgerungen für die Entwicklung achtsamkeitsbasierter Präventionsprogramme zu ziehen. Methodik: Zielgerichtete Literaturrecherche in Datenbanken (Pubmed, Psycinfo (APA), Google Scholar) und Prüfung achtsamkeitsbasierter Präventionselemente im Rahmen einer Machbarkeitsstudie an insgesamt n = 32 Jugendlichen mit MBID. Ergebnisse: Die Literaturrecherche ergab nur wenige empirische Hinweise zur Wirkung und Durchführung von Achtsamkeit bei Individuen mit MBID. Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass achtsamkeitsbasierte Übungen bei Jugendlichen mit MBID durchführbar sind. Auch als herausfordernd bewertete achtsamkeitsbasierte Elemente, wie formelle Meditationen, sind praktikabel, wenn sie in der Länge adjustiert und vorteilhafterweise mit sprachlichen Bildern unterstützt werden. Schlussfolgerungen: Die Studienlage zu präventiven achtsamkeitsbasierten Interventionen bei Individuen mit MBID ist bisher unzureichend. Ergebnisse der Machbarkeitsstudie deuten darauf hin, dass achtsamkeitsbasierte Interventionen in dieser Zielgruppe durchführbar und vielversprechend sind.


Author(s):  
Nora M. Laskowski ◽  
Patrick Trotzke ◽  
Martina de Zwaan ◽  
Matthias Brand ◽  
Astrid Müller

Zusammenfassung. Zielsetzung: Der Beitrag stellt die deutsche Übersetzung der Diagnosekriterien für die Kauf-Shopping-Störung vor, die im Rahmen einer internationalen Delphi-Studie entwickelt wurden. Methodik: In einem iterativen Prozess wurden die vorgeschlagenen englischen Diagnosekriterien aus der Originalveröffentlichung ins Deutsche übersetzt und von den Autor_innen dieses Beitrags konsentiert. Ergebnisse: Deutsche Übersetzung der vorgeschlagenen Diagnosekriterien für die Kauf-Shopping-Störung. Schlussfolgerungen: Die Übersetzung wurde vorgenommen, um die vorgeschlagenen Diagnosekriterien im deutschen Sprachraum zu verbreiten und sowohl Praktiker_innen als auch Forscher_innen zugänglich zu machen. Es bedarf weiterführender Studien zur Prüfung der klinischen Anwendbarkeit und diagnostischen Validität der vorgeschlagenen Kriterien sowie zur Formulierung diagnostischer Entscheidungsregeln.


Author(s):  
Tom P. Freeman ◽  
Kerstin Paschke ◽  
Wolfgang H. Sommer ◽  
Anne Koopmann ◽  
Julia Fenchel ◽  
...  

Author(s):  
Maren Prignitz ◽  
Stella Guldner ◽  
Frauke Nees ◽  

Zusammenfassung. Zielsetzung: Kognitive und psychosoziale Faktoren können zu individuellen Veränderungen im Alkoholmissbrauch beitragen und führen im Jugendalter zu einer erhöhten Vulnerabilität. In diesem Kontext spielt die aktuelle COVID-19 Pandemie eine wichtige Rolle. In der aktuellen Studie wird untersucht, ob ein Anstieg negativer Gedanken in der Pandemie einen Risikofaktor für einen erhöhten Alkoholkonsum darstellt und welche Rolle hierbei Achtsamkeit spielt. Methodik: An der Untersuchung nahmen 72 Jugendliche (36 weiblich, Alter 15.13 ± 1.0 Jahre) teil, von denen N = 21 einen Onlinefragebogen vollständig während der ersten Lockdown-Phase der Pandemie (Frühjahr 2020) und dem Übergang in die zweite Welle im Abstand von jeweils 14 Tagen und über 6 Wochen zu ihrem Alkoholkonsum, Kognitionen, Emotionserleben und ihrer sozialen Belastung ausfüllten. Ergebnisse: Während sich der Alkoholkonsum der Jugendlichen im Verlauf der Pandemie nicht signifikant veränderte, zeigten sich deutlichere Veränderungen in den kognitiven und psychosozialen Belastungen der Jugendlichen. Negative Gedanken waren hierbei ein signifikanter Prädiktor für den Alkoholkonsum zu Beginn der zweiten COVID-19-Welle ( b = 1.314, p < .01). Dieser Zusammenhang wurde durch Trait-Achtsamkeit signifikant moderiert ( b = -.283, p < .01). Diskussion: Negative Gedanken scheinen ein wichtiger Faktor für das Alkoholkonsumverhalten im ersten Verlauf der COVID-19 Pandemie zu sein und könnten somit das Risiko eines Alkoholmissbrauchs im weiteren Verlauf der Pandemie deutlich erhöhen. Achtsamkeit scheint solchen negativen Entwicklungen entgegenwirken zu können.


Author(s):  
Bernd Lenz ◽  
Anna Eichler ◽  
Verena Nadine Buchholz ◽  
Peter A. Fasching ◽  
Johannes Kornhuber ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Im Vergleich zu Frauen konsumieren Männer häufiger Alkohol, Tabak sowie illegale Drogen und sind anfälliger für pathologisches Glücksspiel und süchtiges Internetspielen. Die genannten Geschlechtsunterschiede deuten sich bereits im Adoleszentenalter an. Entsprechendes Konsumverhalten steht mit externalisierenden Auffälligkeiten der Jugendlichen in Zusammenhang. Neben sozialen Einflussfaktoren spielen biologische Faktoren eine zentrale Rolle für die Entstehung dieser Geschlechtsunterschiede. Bereits pränatal beeinflussen Androgene und Östrogene die Entwicklung des Gehirns mit bis ins Erwachsenenalter anhaltenden funktionellen und strukturellen Effekten. Intrauterine Sexualhormonexposition ist mit mütterlichen Risikofaktoren wie Stress und Substanzkonsum assoziiert. Ziel: Diese narrative Übersichtsarbeit diskutiert, welche Bedeutung vorgeburtlicher Androgeneinfluss im Mutterleib für die Entwicklung von süchtigem Verhalten und Selbstregulation im späteren Leben haben könnte. Zu diesem Thema wurden in den letzten Jahren tierexperimentelle Untersuchungen mit direkter Modulation pränataler Androgenisierung und klinische assoziative Studien basierend auf Biomarkern wie dem Zeige-/Ringfingerlängenverhältnis (2D:4D) durchgeführt. Ergebnis: Die aktuelle Studienlage lässt vermuten, dass eine verstärkte Androgenisierung des Gehirns während der intrauterinen Entwicklung das Risiko für süchtiges Verhalten und Selbstregulationsdefizite im späteren Leben erhöht. Abschließend werden Präventionsmöglichkeiten in der Schwangerschaft basierend auf diesem Modell diskutiert und ein kurzer Einblick in die Maternal Health and Infant Development in the Follow-up after Pregnancy and a Mindfulness Intervention Studie gegeben. Diese ist ein Teilprojekt des IMAC-Mind Forschungsverbundes zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und zur Verringerung der Suchtgefahr im Kindes- und Jugendalter durch Achtsamkeit.


Author(s):  
Max Supke ◽  
Wolfgang Schulz
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Ziele: In der vorliegenden Studie werden sowohl frühkindliche als auch elterliche Risikofaktoren, die jugendliche Trinkmotivation und die Übereinstimmung zwischen den Müttern und Jugendlichen hinsichtlich des jugendlichen Alkoholkonsums zur Ableitung von präventiven Ideen ausgewertet. Methodik: Die Daten von 239 Familien aus dem längsschnittlichen deutschen Projekt Zukunft Familie wurden vom Kindergartenalter ( M = 4.5 Jahre) bis in das Jugendalter ( M = 14 Jahre) erhoben. Mittels binär logistischer Regressionsmodelle wurden die Zusammenhänge zwischen psychischen Auffälligkeiten im Kindesalter, der soziodemographischen Situation sowie Verhaltensweisen der Eltern und dem Alkoholkonsum der Kinder zehn Jahre später analysiert. Ergebnisse: Kinder von Müttern mit einer höheren Schulbildung und aus Familien mit einem höheren sozialen Status hatten ein erhöhtes Risiko, schon vor dem gesetzlich erlaubten Mindestalter, regelmäßig Alkohol zu trinken. Bei den im Durchschnitt 4.5-jährigen Kindern erwiesen sich internalisierende Auffälligkeiten als Schutzfaktor vor einem frühzeitigen jugendlichen Konsum. Alkohol wurde im Jugendalter vor allem aus sozialen und Verstärkungsmotiven getrunken. Mütter unterschätzten signifikant den Konsum ihrer Kinder um das Vier- bis Fünffache. Schlussfolgerung: Präventionsmaßnahmen könnten den Jugendlichen Alternativen aufzeigen, um die sozialen und verstärkenden Motivationen auf risikofreien Wegen zu erreichen. Zur verbesserten Einschätzung des kindlichen Konsums, könnten Mütter in Hinweisen geschult werden, die auf einen übermäßigen Konsum hindeuten. Das erhöhte Risiko von Kindern aus Familien mit einem höheren sozialen Status könnte dabei berücksichtigt werden.


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