Die diagnostische Therapie – Schlüssel zum Erfolg des
CMD-Kieler-Konzeptes dgT
ZusammenfassungZur Behandlung von Patienten mit craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) wurde das interdisziplinäre CMD-Kieler-Konzept einer diagnostikgesteuerten Therapie (dgT) entwickelt Es beruht auf den über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen des Kieler CMD-Teams. Im Zentrum des Therapiekonzeptes steht die diagnostische Therapie, die Elemente der Diagnostik und der Therapie vereint. Die Anamnese, die Analyse der Okklusion, die Kiefergelenks-Funktionsanalyse, die Untersuchung des neuromuskulären Systems und bei Bedarf ein Kiefergelenks-MRT im Rahmen der Anfangsuntersuchung des Patienten führen zum organspezifischen Befund. Er enthält jedoch nur unvollständige Angaben darüber, ob die erhobenen Befunde Beschwerden verursachen, behandelt werden müssen und wie diese im biologischen System zusammenhängen. Diese Information liefert die diagnostische Therapie. Wir verstehen darunter die initiale Phase der Behandlung meist mit Schiene und eine manuelle Therapie über einen Zeitraum von mindestens 6 Wochen. Aus der kontinuierlichen diagnostischen Beobachtung resultiert der beschwerde- und therapierelevante Befund. Auf dieser Grundlage entwickeln die Behandler in enger interdisziplinärer Abstimmung miteinander die Hypothesen der Pathogenese, die Therapieziele und das Therapiekonzept. Der Artikel beschreibt die diagnostische Therapie anhand praktischer Beispiele als zentralen Bestandteil des CMD-Kieler-Konzeptes dgT. So ist eine zielgerichtete erfolgreiche Behandlung der CMD auch in schwierigen Fällen möglich.