Lungenmetastasenchirurgie beim pulmonal metastasierten kolorektalen Karzinom

Author(s):  
Sascha Macherey ◽  
Christiane Bruns ◽  
Hakan Alakus ◽  
Fabian Doerr ◽  
Matthias Heldwein ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund Patienten mit kolorektalem Karzinom sind häufig von Leber- und Lungenmetastasen betroffen. Neben Systemtherapien eignet sich für Patienten nach vollständiger Primärtumor- und potenzieller Lebermetastasenresektion die Lungenmetastasenchirurgie als therapeutisches Konzept. Material und Methoden Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche unter Berücksichtigung aller Studien, die ab dem 01. 01. 2010 publiziert worden sind. In die deskriptive Analyse wurden Studien eingeschlossen, die über mindestens 100 Patienten mit Lungenmetastasektomie berichteten und deren Operationszeitraum frühestens am 01. 01. 2000 begann. Aus den Studien wurden operative Daten, Überlebensdaten und Prognosefaktoren extrahiert. Ergebnisse Elf Studienkohorten mit insgesamt 2891 Patienten konnten in die Analyse eingeschlossen werden. In den meisten Fällen wurde eine vollständige Resektion aller Metastasen erreicht und dabei subsegmentale den anatomischen Resektionsverfahren vorgezogen. Bei 2,3 – 18,2% der Patienten zeigten sich intrathorakale Lymphknotenmetastasen. Die postoperative Mortalität bewegte sich zwischen 0 und 0,5%. Der mediane Nachbeobachtungszeitraum erstreckte sich in den Fallserien von 27,5 bis zu 65,1 Monaten. Die Lungenmetastasenchirurgie war in den Studienkohorten mit 5-Jahres-Überlebensraten von 53 – 75,5% verbunden. Das 5-Jahres-Progressionsfreie-Überleben variierte zwischen 33 und 50,9%. Intrathorakale Rezidive traten in 25,2 – 42,9% der Patienten auf. Die Remetastasektomie resultierte in 5-Jahres-Überlebensraten von 49 – 75,5%. Die Analyse von Prognosemodellen offenbarte, dass die Metastasenanzahl, -größe und -verteilung eine untergeordnete prognostische Relevanz zu besitzen scheinen. Ein erhöhter CEA-Serumspiegel vor Metastasektomie und intrathorakale Lymphknotenmetastasen bedeuteten in mehreren Studien einen prognostischen Nachteil, nichtsdestotrotz können auch diese Patienten von der Lungenmetastasenchirurgie profitieren. Schlussfolgerungen Für Patienten mit kolorektalem Karzinom und isolierter Lungen- oder kombinierter Leber- und Lungenmetastasierung sollte bei gewährleisteter Resektabilität die Metastasektomie die Therapie der Wahl sein. Die Lungenmetastasenchirurgie sollte durch eine Lymphknotenresektion ergänzt werden, um potenzielle Lymphknotenmetastasen zu entfernen. Patienten mit isolierten intrathorakalen Rezidiven sollte eine Remetastasektomie angeboten werden.

Author(s):  
H. Shekarriz ◽  
O. Schwandner ◽  
P. Kujath ◽  
C. H. Eckmann ◽  
I. Klempien ◽  
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2005 ◽  
Vol 43 (10) ◽  
Author(s):  
M Bajbouj ◽  
M Preeg ◽  
S Brockmeier ◽  
C Hannig ◽  
J Reichenberger ◽  
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