scholarly journals Nichtstun als politische Praxis

2021 ◽  
Author(s):  
Agatha Frischmuth

In der Moderne gilt das Nichtstun gemeinhin als wertlos oder gefährlich. Im Gegensatz dazu betrachtet Agatha Frischmuth das Phänomen in einer völlig neuen Auslegung von Hannah Arendts Handlungsphilosophie als eine genuin politische Praxis, die die im westlichen Denken fest verankerte Binäropposition zwischen Handlung und Nichthandlung auflöst. Ihre literaturwissenschaftliche Studie zeigt in diskursanalytischen Lektüren der Romane von Robert Walser, Thomas Mann, Georges Perec und Mirosław Nahacz Überraschendes auf: eine bisher ungeahnt enge Verknüpfung des Nichtstun-Motivs mit einer Sehnsucht nach Gemeinschaft und die Darstellung des Nichtstuns als uneigentliches Erzählen und Sprechen.

VASA ◽  
2002 ◽  
Vol 31 (4) ◽  
pp. 281-286 ◽  
Author(s):  
Bollinger ◽  
Rüttimann

Die Geschichte des sackförmigen oder fusiformen Aneurysmas reicht in die Zeit der alten Ägypter, Byzantiner und Griechen zurück. Vesal 1557 und Harvey 1628 führten den Begriff in die moderne Medizin ein, indem sie bei je einem Patienten einen pulsierenden Tumor intra vitam feststellten und post mortem verifizierten. Weitere Eckpfeiler bildeten die Monographien von Lancisi und Scarpa im 18. bzw. beginnenden 19. Jahrhundert. Die erste wirksame Therapie bestand in der Kompression des Aneurysmasacks von außen, die zweite in der Arterienligatur, der John Hunter 1785 zum Durchbruch verhalf. Endoaneurysmoraphie (Matas) und Umhüllung mit Folien wurden breit angewendet, bevor Ultraschalldiagnostik und Bypass-Chirurgie Routineverfahren wurden und die Prognose dramatisch verbesserten. Die diagnostischen und therapeutischen Probleme in der Mitte des 20. Jahrhunderts werden anhand von zwei prominenten Patienten dargestellt, Albert Einstein und Thomas Mann, die beide im Jahr 1955 an einer Aneurysmaruptur verstarben.


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