ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Vielfältige Forschungsprojekte zu Kindern psychisch kranker Eltern haben die Risiken dieser Population aufgezeigt, ebenso wie die Defizite in der Versorgung in Deutschland. Ein Desiderat ist die Implementation besserer Versorgungsformen aufgrund der Forschungsergebnisse. Methoden: Anhand der Übersicht über die vorhandenen Programme zur Prävention und der bekannten notwendigen Hilfebedarfe von Kindern werden in Anlehnung an die Entwicklungen in den “Frühen Hilfen” die notwendigen Schritte zur realistischen Verbesserung der Versorgung aufgezeigt. Ergebnisse: Es bedarf deutlich systematisierter Angebote, die altersspezifische Bedarfe berücksichtigen, vor allem aber interdisziplinär ausgelegt sind. Dazu müssen, wie im Bereich der Frühen Hilfen, auch gesetzliche Bestimmungen verändert werden, um ein Handeln über die Schranken der Sozialgesetzbücher hinaus zu ermöglichen. Schlussfolgerung: Derzeit gibt es ein breites Wissen um die Bedarfe, jedoch mangelt es trotz intensiver Forschung über Risiken und Resilienzen bei Kindern psychisch kranker Eltern an einer substanziellen und systematisierten Verbesserung der Versorgung. Neue Versorgungsformen wie Hometreatment oder Komplexangebote sind bisher nicht etabliert.