<span class="fett">Hintergrund und Zielsetzung:</span> PHAR-MON ist ein Monitoring-System, das die auf dem deutschen Markt befindlichen Arzneimittel in ihrer Bedeutung für die Entwicklung von Missbrauch und Abhängigkeit in Suchtberatungsstellen überwacht. </p><p> <span class="fett">Methodik:</span> Klienten ambulanter Beratungsstellen werden im Rahmen der Standarddokumentation zu ihrem Arzneimittelkonsum befragt und Fälle eines abhängigen Konsums, eines schädlichen Gebrauchs oder eines Missbrauchs in PHAR-MON dokumentiert. </p><p> <span class="fett">Ergebnisse:</span> Im Jahr 2006 wurden insgesamt 448 Meldungen von 276 überwiegend alkohol- und drogenabhängigen Klienten in das Monitoring einbezogen. Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ wurden in allen Klientengruppen mit Anteilen zwischen 29,1 % und 35,3 % am häufigsten dokumentiert. An benzodiazepinabhängige Klienten werden zunehmend auch Nicht-Benzodiazepin-Hypnotika verordnet. Bei opioidabhängigen Klienten war im Zeitraum der letzten fünf Jahre ein Anstieg im missbräuchlichen Substitutionsmittelkonsum von 14,9 % auf 33,8 % zu verzeichnen. </p><p> <span class="fett">Schlussfolgerungen:</span> Das Risiko gefährlicher Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln mit Alkohol und Drogen sollte stärker als bisher in die ärztliche Verordnungsentscheidung einbezogen werden.