nr="183"Akademische Redefreiheit und das Drama der PC. Eine kritische Bestandsaufnahme
Zusammenfassung: Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Problematisierung einer zunehmenden Bezugnahme auf Political Correctness (PC) an Universitäten. In einem ersten Schritt skizziert der Beitrag die Vorwürfe, die gegen die PC an Universitäten erhoben werden: darunter die Kritik an einer aggressiven und moralisierenden Zensur sowie einer zunehmenden Orientierung an Sicherheit und Anerkennung, welche die Freiheit des Denkens und Sprechens unterlaufen würden. In einem zweiten Schritt kommen die Verkürzungen und Engführungen der PC-Kritik zur Sprache: die problematischen Folgen eines dramatisierenden und generalisierenden Diskurses wie auch die damit einhergehenden Verkehrungen aufklärerischen Denkens. Sie verwandeln Kritik – auch unter den Zeichen der Digitalisierung – in eine Ressentiment geladene Kommentierungspraxis. Der Beitrag schließt mit einer Artikulation der Sorge um Kritik, der weder durch Sprechverbote noch durch ein kompromissloses ,,Alles muss gesagt werden können“ entsprochen werden kann.