In den vergangenen Jahren hat sich die primäre perkutane Koronarintervention (PCI) als Therapie des akuten Herzinfarktes mit ST-Hebung (STEMI) im Gegensatz zur intravenösen Thrombolyse etabliert. In der vorliegenden Literaturstudie wird anhand von vier qualitativen Studien dargestellt, wie die Patienten die akute Phase des Herzinfarktes mit notfallmäßig durchgeführter PCI erleben und wie sich das Ereignis auf die frühe Genesungsphase auswirkt. Die Auswertung erfolgte in Anlehnung an die Metasynthese nach Noblit und Hare. Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die Schnelligkeit in der Behandlung für die Ernsthaftigkeit der Diagnose steht. Durch die PCI erleben die Patienten eine schnelle Schmerzentlastung. Das Vertrauen in das professionelle Behandlungsteam zeigt sich in einer passiven Teilhabe am Geschehen. Die Patienten erleben nach der PCI eine schnelle Genesung, jedoch fehlen ihnen verschiedene Informationen, um die Diagnose Herzinfarkt verstehen zu können. Die Patienten fühlen sich durch die PCI geheilt. Jedoch bestehen Ängste vor einem erneuten Herzinfarkt. Die Betroffenen versuchen, ihren Lebensalltag neu zu gestalten. Dabei beschreiben sie eine mangelnde Kontinuität in der gesundheitlichen Versorgung. Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, dass die Patienten sich in einem ständigen Perspektivwechsel zwischen ihrer Krankheit und dem Wohlergehen befinden. Eine engere, patientenorientierte Begleitung sollte unter Berücksichtigung der verschiedenen Perspektiven in der akuten Phase und frühen Genesungsphase gestaltet werden.