ZusammenfassungDie sklerosierende Cholangitis der kritisch Kranken (secondary cholangitis of the critically ill patient: SC-CIP) ist eine relativ neue Entität innerhalb der sekundären Cholangitiden. Sie entwickelt sich in der Folge einer intensivmedizinischen Behandlung mit Beatmung und Katecholamintherapie. Pathophysiologische Grundlage ist eine ischämische oder immunologische Schädigung der intrahepatischen Gallenwege, die sich verselbstständigt und über das Ende der Intensivtherapie hinaus fortbesteht. Klinisch und laborchemisch findet sich zunächst eine akute Cholangitis mit einem Anstieg von CRP, gamma-GT, AP und Bilirubin. Die ERCP zeigt Schäden an den kleinen Gallenwegen mit Kalibersprüngen und biliären Ausgusskonkrementen. Die darauf folgende chronische Phase verläuft oligosymptomatisch. Alle Laborparameter bleiben aber leicht erhöht; in ERCP und MRCP zeigt sich ein fortschreitender Untergang der intrahepatischen Gallenwege. Die Langzeitprognose ist schlecht. Auch unter einer Therapie mit UDCA entwickelt die Mehrzahl der Patienten innerhalb von Monaten bis wenigen Jahren eine Leberzirrhose.