ZusammenfassungOsteoporose, eine systemische Skeletterkrankung, ist assoziiert mit einem höheren Lebensalter und betrifft Männer und Frauen. Als Folgen der Osteoporose kann es nach einem inadäquaten Trauma zu Fragilitätsfrakturen kommen. Indexfrakturen sind Frakturen des distalen Unterarmes, des proximalen Humerus, des proximalen Femurs sowie vertebrale Frakturen. Das Risiko, nach einer solchen Fraktur innerhalb eines Jahres eine Folgefraktur zu erleiden, ist deutlich erhöht. Vor allem nach der proximalen Femurfraktur kommt es zu einer Reduktion der Mobilität und Lebensqualität sowie zu einer Erhöhung der Morbidität und Mortalität. Die Bemühungen um eine bessere Versorgung dieser Patienten impliziert eine kontinuierliche Behandlung im Sinne eines Disease-Management-Programms. Die Alterstraumatologie nimmt hier eine zentrale Rolle ein. Neben der operativen Versorgung steht eine interdisziplinäre und interprofessionelle Betreuung im Zentrum. Neben der Behandlung der meist multiplen Komorbiditäten liegt der Fokus auf der Abklärung der Osteoporose sowie der Einleitung einer umfassenden Therapie. Die Lücke zwischen der stationären und ambulanten Versorgung kann durch einen Fracture liaison service (FLS) geschlossen werden. Ein FLS stellt die Basis für ein erfolgreiches Nahtstellenmanagement dar. Damit diese intersektorale Versorgung Bestandteil der Regelversorgung werden kann, wurde das „FLS-Care-Programm“ im Rahmen einer durch den Innovationsfonds der Bundesregierung finanzierten Studie von uns initiiert. Das Ziel ist die Weiterführung der stationär begonnenen Therapie in einer sektorenübergreifenden Zusammenarbeit, um Folgefrakturen zu vermeiden und Lebensqualität zu erhalten.