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Published By Conexus

2673-1851

conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 37-50
Author(s):  
Islème Sassi

In welcher Form das modern anmutende Konzept der individuellen Selbstbestimmung bereits in der Antike Betrachtung fand, wird an Apuleius’ Roman Metamorphosen untersucht. Dabei wird die leitmotivische Neugier des Protagonisten Lucius als Ausdruck des Strebens nach Selbstbestimmung verstanden, die der Antrieb ist für sein Handeln und auch für seine Verwandlung in einen Esel. Als Tier verliert er einen grossen Teil seiner Selbstbestimmung, sieht aber gleichzeitig ein, dass auch die Menschen zu grossen Teilen von Fortuna fremdbestimmt sind. Selbst als Esel bewahrt er sich seine Neugier und damit eine Nische der Selbstbestimmung. Als Lucius dank Isis wieder zum Menschen wird, weiht er sein Leben der Göttin und ordnet sich damit freiwillig erneuter Fremdbestimmung unter – erlangt dafür jedoch transzendentes Wissen.


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 24-36
Author(s):  
Beate Beer

Der Beitrag deutet zwei Figuren aus der antiken Literatur als Beispiele für autonomes Handeln: Chilo erreicht in einem Wertekonflikt eine individuelle, autonome Lösung, Antigones Widerstand gegen Kreons Gesetz führt in die Katastrophe. Beide Figuren teilen sich als Voraussetzung für gelingende Autonomie die Partizipation an den Werten ihrer Polis, die nur für Chilo gegeben ist, nicht für Antigone. Partizipation als Voraussetzung für gelingende Autonomie mag moderner Konzeption entgegenlaufen, kann aber durch Ciceros Definition des Staates als einer Rechtsgemeinschaft und seine Anbindung der damit postulierten überindividuellen Rechtsauffassung an göttliches Recht, das wir als ‘Vernunftrecht’ verstehen wollen, erhellt werden. Chilos Partizipation wird verständlich als Teilhabe an diesem, die Antigone durch Kreons Willkür versagt bleibt.


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 101-130
Author(s):  
Josette Baer

This text should be understood as an interdisciplinary inquiry into one of the most successful US TV series: Breaking Bad (BB). I use political theory analysis, plot analysis that one could understand as textual analysis of the story, and my interpretations of the series’ main characters. In the first chapter, I present a summary of the story of Walter White and how his decisions affect his family. In the second chapter, I analyse BB according to Thomas Hobbes’ Leviathan. What Hobbes meant with his famous saying that man is man’s wolf, thus a deadly reciprocal threat of all against all comes to life in Walter becoming a full-fledged criminal, murder and deception now the tools of his new chosen craft. Walter is breaking bad, ignoring societal norms and ethical values, pursuing relentlessly his plans of making money for his family, enjoying his new self as a powerful provider because that is what men do: they provide. The third chapter is dedicated to an analysis how Hannah Arendt’s definitions of power, strength, authority, violence and judgement can explain Walter’s change from Paulus to Saulus. In the conclusion, I shall present my thoughts about the series and answer the following research questions: first, why is the global public still so smitten with Walter White? Second, what can one learn from BB for our contemporary conditio humana in the 21st century? Third, is Walter White the master of his life, thus self-determined (Selbstbestimmung), or is he dominated by forces outside of his own free will (Fremdbestimmung)?


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 131-154
Author(s):  
Clemens H. Cap ◽  
Michael Fellmann ◽  
Johann-Christian Põder
Keyword(s):  

Der Beitrag identifiziert die in der Informatik weit verbreiteten Entwurfsmuster als Mechanismus zur Lösung wiederkehrender Probleme und überträgt diesen in den Bereich der ethischen Gestaltung von Informationssystemen. Er diskutiert Mechanismen zur Auswahl und Anwendung ethischer Prinzipien und leitet exemplarisch sechs Muster ab, mit denen ethische Probleme bei Assistenzsystemen behandelt werden können. Im Brennpunkt steht dabei die Frage, wie unterschiedliche Grade von Selbstbestimmung einerseits und Unterstützung oder Fremdbestimmung durch technische Systeme andererseits im Design und in der Nutzung dieser Systeme gedanklich sortiert werden können.


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 1-165
Author(s):  
Wolfgang Rother

Die gegenwärtige Pandemie erinnert uns an die Grenzen der Selbstbestimmung – Grenzen, die gesetzt werden durch die epidemiologische Situation selbst, die uns zu tauglichen Massnahmen nötigt, aber auch durch die wissenschaftliche Expertise, die diese Massnahmen erarbeitet und evaluiert und vor allem durch die staatlichen Instanzen, die sie beschliessen und durchsetzen. In der Pandemie zeigt sich, wie die Bewertung von Fremd- und Selbstbestimmung je nach Perspektive und Interessen anders ausfällt. In der vorliegenden conexus-Nummer untersuchen Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen, wie die Antonyme Selbstbestimmung und Fremdbestimmung sich gegenseitig bedingen und dialektisch aufeinander bezogen sind.


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 64-100
Author(s):  
Ulrike Zeuch

Die Literatur der letzten dreissig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer bestätigt, was Imre Kertész in seinem Essay Freiheit der Selbstbestimmung zu bedenken gibt, dass die Frage, wie ein jeder in der Gesellschaft, der er angehört, der sein kann, der er ist, nicht so trivial ist, wie es zunächst scheinen mag, und auch die westlichen Demokratien bloss deshalb, weil sie Demokratien sind, keine Patentlösungen haben. Deutschland ist dabei keine Ausnahme, wie die Literatur exemplarisch zeigt. Zu komplex ist die Nachkriegsgeschichte beider deutscher Staaten, zu unterschiedlich sind die Lebenserfahrungen und die Konzepte dessen, was Freiheit der Selbstbestimmung meint; zu heterogen sind die politischen, ökonomischen, sozialen wie individuellen Interessen und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger im Osten wie im Westen, die 1989 aufeinandertreffen. Auch nach dreissig Jahren ist die Frage nach dem Sinn des Lebens jenseits von Konsum und Kapital nicht beantwortet. Merkwürdigerweise kommt bei den Rückblicken auf die untergegangene, durch friedliche Demonstrationen aufgelöste DDR in der Literatur die Selbstbestimmung als das Novum der Wiedervereinigung, als die Qualität an sich bis heute schlechthin nicht vor.  Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller nehmen sich zwar ihre Freiheit und schreiben, worüber ihres Erachtens geschrieben werden muss: über die Vergangenheit und über die Gegenwart. Ausgespart jedoch bleibt die Zukunft, schon gar als utopischer Entwurf. Es gibt keinen Plan, so scheint es, wo die Reise, wo das Leben im wiedervereinigten Deutschland hingehen soll oder kann.


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 1-6
Author(s):  
Wolfgang Rother

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2021 ◽  
pp. 155-165
Author(s):  
Peter Pernthaler ◽  
Jakob Pernthaler

Ist Selbstbestimmung denkbar ohne Fremdbestimmung? Kann es das eine geben, ohne dass sich das andere ebenfalls bemerkbar macht? Ein Staatslehrer und ein Biologe versuchen, diesen Gedanken mit Beispielen aus ihrem jeweiligen Wissenshintergrund zu illustrieren. Obwohl die Begrifflichkeit der Selbst- und Fremdbestimmung ihren Ursprung in den Geisteswissenschaften hat – insbesondere in der Beziehung des Individuums zu Staat und Gesellschaft – lassen sich auch in der Biologie entsprechende Analogien finden, beispielsweise im Zusammenspiel unterschiedlicher Organisationsebenen des Lebendigen, oder bei den Interaktionen zwischen Arten und Artengemeinschaften. Es ist dabei nicht unsere Absicht, gesellschaftliche Vorgänge biologistisch zu interpretieren oder biologische Gegebenheiten zu vermenschlichen; stattdessen wollen wir das intellektuelle Vergnügen der Autoren vermitteln, gemeinsam eine konkrete These aus der Perspektive zweier entfernter Disziplinen zu erörtern.


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 51-63
Author(s):  
Wolfgang Rother

Im Prozess der Erziehung scheinen die Rollen klar definiert und verteilt zu sein: hier das erziehende «Subjekt», dort das zu erziehende «Objekt», das aus Unmündigkeit und Fremdbestimmung zu einem selbstständigen und zur Selbstbestimmung fähigen Subjekt erzogen werden soll. Wie unscharf diese Rollenzuweisung und die Trennung zwischen Fremd- und Selbstbestimmung allerdings ist und vor welche Paradoxien sich die Philosophie der Erziehung gestellt sieht, zeigt sich in einer Untersuchung und Diskussion der unterschiedlichen pädagogischen Konzepte, die Platons Höhlengleichnis und der sokratischen Maieutik zugrunde liegen, die Kierkegaard in seiner Philosophie und Theologie der Existenz entwickelt hat und die sich aus der Kritischen Theorie, namentlich aus Horkheimers und Adornos Topos der Dialektik der Aufklärung gewinnen lassen.


conexus ◽  
2021 ◽  
pp. 7-23
Author(s):  
Urs Marti-Brander

Haben die Griechen die Politik erfunden? Die Frage wird in der Forschung seit langem kontrovers beurteilt. Unklar ist bereits der genaue Sinn der Frage. Geht es wirklich um die Erfindung der Politik, oder geht es darum, eine despotische von einer liberalen Politik zu unterscheiden? Die Frage ist heute wiederum aktuell, weil das Problem des angeblichen oder tatsächlichen Eurozentrismus auftaucht. Diesen Aspekt werde ich hier nicht erörtern. Ich möchte in einem ersten Schritt die Positionen von Autorinnen und Autoren diskutieren, welche die athenische Polis als Ort von Gleichheit, Freiheit, Gewaltlosigkeit, Agon und Exzellenz verstehen. In einem zweiten Schritt soll die Gegenseite zu Wort kommen, Autorinnen und Autoren welche die Stasis, die Permanenz von Gewalt und Bürgerkrieg in den Vordergrund rücken. Die Frage, inwiefern in der griechischen Antike von kollektiver und/oder individueller Autonomie die Rede sein kann, wird im Artikel immer wieder von neuem gestellt.


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