GENDER – Zeitschrift für Geschlecht Kultur und Gesellschaft
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Published By Barbara Budrich Publishers

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2021 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 137-152
Author(s):  
Swantje Reimann ◽  
Dorothee Alfermann

Mit zunehmender akademischer Karrierestufe sinkt der Anteil von Frauen im Bereich der Informatik. Wir fragen nach möglichen Zugängen von Frauen zum Studium und zur Promotion in der Informatik sowie nach Bedingungen der beruflichen Sozialisation. Es wurden 14 teilstrukturierte Interviews mit IT-Promovendinnen durchgeführt. Anhand von Erzählungen und Beschreibungen wurden förderliche und hinderliche Bedingungen als strukturelle Öffnungen, Schließungen und Hierarchisierungen identifiziert. Hierarchisierungen finden sich u. a. in der geschlechterbezogenen Zuteilung und Übernahme von Arbeitstätigkeiten. Trotz der Wahrnehmung von Geschlechtergerechtigkeit sind die Zugänge zu einer männlich dominierten Disziplin strukturell reglementiert. Öffnungsprozesse jedoch weisen auf Möglichkeiten des Vergessens von Geschlecht und in der Folge auch auf Möglichkeiten der strukturellen Durchsetzung von Gleichberechtigung hin.


2021 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 122-136
Author(s):  
Anna Kasten

Die Sozialarbeitenden können dann handeln, wenn soziale Probleme sichtbar sind. Dabei stellt sich die Frage, wie queer_feministische Soziale Arbeit konzeptualisiert werden kann, dass sie die Macht der Heteronormativität entlarvt und neue Imaginationen der Zugehörigkeit möglich/denkbar macht und dass ihre eigenen Verstrickungen in die Normalisierungs- und Ausschlussprozesse zum Vorschein kommen. In meinem Beitrag skizziere ich einen theoretisch begründeten Ansatz queer_feministischer Sozialer Arbeit, die ich als Arbeit an der Sichtbarkeitsfalle konzeptualisiere. Diese Sichtbarkeitsfalle umschreibe ich mit der Interdependenz von drei Momenten: die Provinzialisierung der Heterosexualität als Norm, die Adressierung einer bestimmten sozialen Verletzlichkeit und die Verortung des Problems in den Subjektivierungsweisen. Der Fokus auf die Sichtbarkeit veranschaulicht den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher/rechtlich-politischer Ordnung von Geschlecht und Sexualität, Subjektivierungsweisen der Adressat*innen der Sozialen Arbeit sowie dem professionellen sozialarbeiterischen Handeln.


2021 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 89-105
Author(s):  
Jakob Becksmann
Keyword(s):  

Spätestens seit dem Anschlag von Stephan B. am 09. Oktober 2019 auf eine Synagoge in Halle findet auch im deutschsprachigen Raum eine Auseinandersetzung mit der Thematik INCELs statt. Dabei mangelt es bisher an sozialwissenschaftlichen Analysen, die sich mit dem Weltbild der INCEL-Community und dessen Prämissen auseinandersetzen. Der Beitrag gibt zunächst einen grundlegenden Überblick über die INCEL-Community und ihre Verortung in der misogynen digitalen Subkultur der Mannosphäre. Anschließend werden Ergebnisse einer an der Methodologie der Grounded Theory orientierten Untersuchung des Forums incels.co dargestellt. Die Untersuchung soll einen Einblick in das Weltbild der INCEL-Community gewähren und legt einen Fokus auf die Herausarbeitung des Zusammenhangs eines innerhalb der Community grassierenden misogynen Weltbildes und der (männlichen) Sexualität ihrer Mitglieder.


2021 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 74-88
Author(s):  
Andrea Seier ◽  
Stephan Trinkaus

Anhand von zwei Spiel- und einem Dokumentarfilm setzt sich der Beitrag mit der filmischen Inszenierung sozialer Im/Mobilität auseinander. Den Ausgangspunkt bildet die These, dass das meritokratische Versprechen eines sozialen Aufstiegs durch Leistung im Kino der Gegenwart irritiert und auf unterschiedliche Weise hinterfragt und problematisiert wird. Nicht nur die Inhalte der Filme, sondern auch die formale Gestaltung weisen ein Spannungsverhältnis zwischen linearen, narrativen Verläufen und szenischen Gefügen auf, das wir anhand der Filme Parasite (Südkorea 2019, Regie: Bong Joon-ho,), Hillbilly Elegy (USA 2020, Regie: Ron Howard) und Jetzt oder Morgen? (Österreich 2020, Regie: Lisa Weber) untersuchen. Methodisch lässt sich der Beitrag von den affekttheoretischen Thesen der Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Lauren Berlants anleiten, die sie in ihrem 2011 erschienenen Buch Cruel Optimism entwickelt hat.


2021 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 59-73
Author(s):  
Susanne Völker
Keyword(s):  

Ausgangspunkt der Sichtung von Theoretisierungen, Befunden und Erfahrungen zum Zusammenhang von sozialer Mobilität und biografischen Konstruktionen ist die These, dass sich mit der Prekarisierung und der Transnationalisierung von Lebensführungen in westeuropäischen Gesellschaften die Konzepte von sozialer Mobilität und Biografie substanziell verschieben. Im Beitrag werden aktuelle Forschungen zu transnationalen Biografien und Fluchtmigration aufgegriffen, um Impulse aus den raumzeitlichen Konstellationen der postmigrantischen Gesellschaft für den Zusammenhang von sozialer Mobilität und Biografie aufzunehmen. Schauplatz aktueller Verhandlungen um soziale Mobilität ist auch die Universität, an der heterogen situierte Studierende mit ihren Fragestellungen universitäre Methodenausbildung herausfordern und neu ausrichten.


Author(s):  
Linda Leskau ◽  
Anne Schlüter ◽  
Stephan Trinkaus ◽  
Susanne Völker
Keyword(s):  

2021 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 42-58
Author(s):  
Claudia Amsler ◽  
Michèle Amacker
Keyword(s):  

Soziale Mobilität wird aktuell vermehrt diskutiert, sowohl im Rahmen wissenschaftlicher Studien als auch auf digitalen Plattformen wie Instagram. Hier sind neue, un(ter)bezahlte Arbeitsorte entstanden, die stark flexibilisiert und prekarisiert sind. Zudem teilen sie eine zentrale Eigenschaft mit anderen feminisierten Tätigkeiten wie jene der Care-Arbeit: Sie ist weitgehend unsichtbar, wobei die Subjekte selbst hypervisibel sind. Der Beitrag untersucht anhand von cyberethnografischem Material Aushandlungsprozesse sozialer Mobilität von Instragram-Influencer*innen, die kritische Bildungsarbeit im Bereich der sozialen Gerechtigkeit leisten. Dabei wurde von der Annahme ausgegangen, dass soziale Mobilität ein wiederkehrendes Thema in Beiträgen dieser Influencer*innen ist, da der soziale Status dieser Arbeit uneindeutig ist. Die explorative Analyse zeigt insbesondere die Bedeutung horizontaler Mobilität für Influencer*innen, wodurch gängige meritokratische Diskurse über eine vertikale Mobilität neu betrachtet werden können.


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