Was ist zu diesem Thema bereits bekannt? Der Einsatz des in England entwickelten Assessmentinstruments ist derzeit begrenzt auf bestimmte englischsprachige Länder, wo es von vielen Einrichtungen genutzt wird, um Menschen mit einer Vielzahl von kurz- und langfristigen psychischen Problemen zu unterstützen. Im deutschsprachigen Raum, insbesondere in Deutschland, werden die Recovery-Stars™ bisher nicht verwendet. Wie wird eine neue Perspektive eingebracht? Mithilfe des MHRS™ und seiner zehn Bereiche (siehe Abbildung 1) lässt sich deutlich erkennen, auf welcher Entwicklungsstufe ein Betroffener sich gerade befindet. Der MHRS™ hilft den Betroffenen, das Ganze zu sehen und macht es für die professionell Tätigen leichter, die jeweiligen Veränderungen oder Stagnationen im Behandlungsprozess sichtbar zu machen. Aus Sicht des Verfassers ist der MHRS™ eine Bewertungshilfe und ein Messinstrument für Behandlungserfolge in der recovery-orientierten psychiatrischen Versorgung. Was sind die Auswirkungen auf die Praxis? Verschiedene Konzepte wie die Bezugspersonenpflege und das Recovery-Konzept wirbeln das klassische Rollenverständnis von professionell Tätigen in der Psychiatrie (Pflegenden, Psycholog_innen, Ärzt_innen) durcheinander. Psychisch erkrankte Menschen und professionell Tätige rücken bei beiden Konzepten näher zusammen und werden gleichberechtigte Partner im Behandlungs- und Unterstützungsprozess. Mithilfe des MHRS™ steht der oder die Betroffene im Mittelpunkt der Behandlung, denn nur er oder sie entscheidet, wohin der Weg geht. Die professionell Tätigen unterstützen ihn oder sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten.