Primäre und sekundäre Herkunftseffekte beim Übergang in das gegliederte Schulsystem: Welche Rolle spielen soziale Klasse und Bildungsstatus in Familien mit Migrationshintergrund?

Author(s):  
Ilona Relikowski ◽  
Thorsten Schneider ◽  
Hans-Peter Blossfeld
Aschkenas ◽  
2017 ◽  
Vol 27 (1) ◽  
Author(s):  
Marjet Derks ◽  
Elisa Rodenburg

AbstractDieser Beitrag diskutiert jüdische Sportkulturen in den Niederlanden vor dem Zweiten Weltkrieg. Dabei soll das bisherige Konzept einer vorwiegend segregierten und zionistisch geprägten jüdischen Sportkultur als Ergebnis einer aus der Nachkriegszeit stammenden Sichtweise revidiert werden. Anhand des Beispiels von drei jüdischen Gemeinden, Amsterdam, Groningen und Den Haag, zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und 1940 wird aufgezeigt, dass die jüdische Sportszene zugleich »assimiliert« und heterogen war, und dass sie Vereine verschiedener sozialer, politischer und religiöser Orientierung umfasste. Wegen des hohen Grads an Integration in die niederländische Gesellschaft, spielte die Frage der niederländischen Identität keine Rolle. Vielmehr beeinflusste die soziale Klasse Fragen von Inklusion und Exklusion. In den 1920er und 1930er Jahren stieg die Anzahl separater jüdischer Vereine ebenso wie die Verbreitung des Zionismus, wenngleich letzterer im Sport ebenso wie das Ideal des Muskeljudentums umstritten blieb. Jüdischer Sport in den Niederlanden war daher weder so profiliert wie anderswo noch ein Instrument der Integration.


2020 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 1251-1282
Author(s):  
Jan Scharf ◽  
Michael Becker ◽  
Sophie E. Stallasch ◽  
Marko Neumann ◽  
Kai Maaz

ZusammenfassungDie Sekundarstufe ist gekennzeichnet durch eine Sequenz von Übergängen, an denen Ungleichheiten durch Leistungsdisparitäten (primäre Effekte) und Bildungsentscheidungen (sekundäre Effekte) nach sozialer Herkunft relevant werden. Diese Herkunftseffekte werden mit dem vorliegenden Beitrag erstmals anhand von Daten einer vollständigen Schülerkohorte (Hamburger KESS-Studie) über den gesamten Verlauf der Sekundarstufe vom Übergang ins Gymnasium bis zur Studienintention analysiert. Eine Dekomposition und Quantifizierung primärer und sekundärer Effekte mit der KHB-Methode erfolgt dabei erstmals auch für den Eintritt in die Oberstufe. Abnehmende absolute Herkunftseffekte über den Bildungsverlauf, auf die bisherige Befunde verschiedener Stichproben verweisen, können mit dieser Studie zum Teil bestätigt werden. Zum vermuteten relativen Bedeutungszuwachs sekundärer Effekte zeigen die Ergebnisse kein eindeutiges Muster: Beim Wechsel ins Gymnasium überwiegen primäre Effekte leicht, wenn Noten als Leistungsindikator verwendet werden. Beim Eintritt in die Oberstufe bleibt die Relation nahezu unverändert. Erst bei der Studienintention fällt die relative Bedeutung sekundärer Effekte größer aus.


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