Die Soziale Phobie (oder Soziale Angststörung) stellt eine häufige psychische Störung dar, die insbesondere aufgrund ihres chronischen Verlaufs mit umfassenden Beeinträchtigungen einhergeht. Voraussetzung für die langfristig wirksame Behandlung oder Prävention der Störung ist ein umfassendes Verständnis bedingender und aufrecht erhaltender Faktoren. Mittlerweile liegen neben einer Reihe deskriptiver Störungsmodelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung eine Vielfalt empirischer Ergebnisse zu Risikofaktoren sozialer Ängste vor. Neben einem Überblick über Phänomenologie und Epidemiologie Sozialer Angststörungen liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Diskussion möglicher Einflussfaktoren in einer Entwicklungspsychopathologie der Sozialen Phobie. Dabei werden internale Faktoren, wie Familiengenetik, Temperament, kognitive Stile und soziale Fertigkeiten, sowie externe Faktoren, wie Erziehungsverhalten der Eltern und Erfahrungen mit der sozialen Umwelt, berücksichtigt. Zur Integration dieser Befunde werden differenzierte Modelle zur Ausbildung und zu differenziellen Entwicklungsverläufen generalisierter und isolierter sozialer Ängste vorgeschlagen.