Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie
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30
(FIVE YEARS 2)

Published By Georg Thieme Verlag Kg

1439-3522, 0720-4299

Author(s):  
Wolfgang H. Jost ◽  
Rainer Laskawi ◽  
Anja Palmowski-Wolfe ◽  
Björn Spittau ◽  
Peter P. Urban

ZusammenfassungDie Injektion von Botulinumtoxin gilt beim Spasmus hemifacialis (SHF) mittlerweile als Therapie der Wahl. Alle 3 Botulinumtoxin-A Präparate sind für diese Indikation zugelassen. Der SHF ist eine häufige Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch unwillkürliche Kontraktionen der vom Nervus facialis innervierten Muskulatur einer Gesichtshälfte. Die Symptome können tonisch oder klonisch, intermittierend oder permanent auftreten. Die Diagnosestellung erfolgt klinisch. Zur Ausschlussdiagnostik sollte eine Magnetresonanztomografie des Schädels eingesetzt werden, die einen pathologischen Nerv-Gefäß-Kontakt nachweisen und alternative Ursachen ausschließen kann.


Author(s):  
Ramy Abdelnaby ◽  
Mona Ali Abosrea ◽  
Carlos Schönfeldt-Lecuona ◽  
Markus A. Rudek ◽  
Mohamed Elsayed

ZusammenfassungWir berichten über den Fall einer Sulpirid-induzierten Dystonie bei einem Patienten mit einem bekannten Tourette Syndrom. Aufgrund des plötzlichen Auftretens einer schlaganfallähnlichen Symptomatik während einer körperlichen Belastung war die eigentliche Dystoniediagnose erschwert. Nach Ausschluss einer vaskulären Ursache (Blutung, Gefäßdissektion, etc.) durch geeigneter Bildgebung wurde Biperiden infundiert, welche zum sofortigen Verschwinden der Dystonie führte.


Author(s):  
Tanja Sappok ◽  
Marlene Tergeist ◽  
Björn Kruse ◽  
Jessica Wagner

Zusammenfassung Ziel der Studie Fetale Alkoholspektrum-Störungen sind nicht nur häufig, sie sind aufgrund des hohen Risikos für psychiatrische Komorbiditäten auch im Erwachsenenalter klinisch relevant. Die diagnostische Abklärung im Erwachsenenalter ist die Voraussetzung für eine zielgerichtete Behandlung und bedarfsgerechte Unterstützung. Methodik In einer Metropolenregion wurde zwischen Mai 2015 und Juli 2020 bei 80 Personen der Verdacht auf eine FASD diagnostisch abgeklärt. Die Ergebnisse dieser interdisziplinären Diagnostik wurden systematisch ausgewertet und die klinischen Charakteristika der Personen mit bzw. ohne FASD analysiert. Ergebnisse Bei ca. 70% der Inanspruchnahmepopulation wurde eine Diagnose aus dem FAS-Spektrum gestellt. Personen mit FASD zeigten häufiger eine Lernbehinderung (50 vs. 33%) oder Intelligenzminderung (40 vs. 10%), während keine Gruppenunterschiede für Alter und Geschlecht bestanden. Psychiatrische Komorbiditäten, insbesondere Depressionen (39%) und Abhängigkeitserkrankungen (31%), waren in beiden Gruppen häufig. Schlussfolgerung Im Rahmen einer multiprofessionellen standardisierten Diagnostik ist die FASD Abklärung auch im Erwachsenenalter möglich und nötig. Die Entwicklung standardisierter und spezifischer Diagnosekriterien für Erwachsene ist sinnvoll.


Author(s):  
Jacqueline Höppner-Buchmann ◽  
Desiree Seidel ◽  
Frank Block ◽  
Lutz Briedigkeit ◽  
Marc Tietke ◽  
...  

ZusammenfassungDie klinische Differenzierung zwischen Autoimmun- und neurodegenerativen Erkrankungen kann im Einzelfall eine diagnostische Herausforderung bedeuten. Die Differentialdiagnostik rasch progredienter neurologischer und kognitiver Symptome schließt entzündliche oder neoplastische Enzephalopathien, zerebrale Tumore oder Vaskulitiden, aber auch seltene neurodegenerative Erkrankungen wie z. B. die Creutzfeldt-Jakob Erkrankung ein. Vor dem Hintergrund des Einsatzes von immunsuppressiven Maßnahmen ist die Detektion eines Autoimmunprozesses in Kombination mit einer Creutzfeldt-Jakob Erkrankung von erheblicher therapeutischer Bedeutung. Die folgende Kasuistik stellt einen differentialdiagnostisch interessanten und seltenen Fall vor, bei dem sowohl eine Autoimmun- als auch Prionerkrankung diskutiert wurde.


Author(s):  
Eva Neumann ◽  
Georg Juckel ◽  
Ida Sibylle Haußleiter

ZusammenfassungEs ist gut belegt, dass Kindesmisshandlung mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter zusammenhängt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, darüber zu reflektieren, ob diese negativen Erfahrungen in der psychiatrischen Praxis angemessen berücksichtigt werden. Die medizinischen Akten von 3680 stationär behandelten erwachsenen Patienten einer psychiatrischen Klinik wurden analysiert in Bezug auf Einträge, die sich auf Erfahrungen von Missbrauch und Vernachlässigung in der Kindheit beziehen. Patienten mit der Diagnose einer Störung durch psychotrope Substanzen, einer schizophrenen oder einer affektiven Störung wurden in dieser Arbeit betrachtet. Einträge, die sich auf traumatische Erfahrungen beziehen, wurden nach der Unterteilung in emotionalen, körperlichen und sexuellen Missbrauch sowie emotionale und körperliche Vernachlässigung klassifiziert. Nur in 6% der Fälle fanden sich Hinweise auf traumatische Erfahrungen in der Kindheit in den Akten. Die drei Arten von Missbrauch wurden am häufigsten dokumentiert, während sich nur wenige Einträge zu emotionaler und körperlicher Vernachlässigung fanden. Frühere Arbeiten legen allerdings nahe, dass die Häufigkeit von Missbrauch und Vernachlässigung in der Kindheit bei psychiatrischen Patienten deutlich höher ist als die Häufigkeit, die hier anhand der Akteneiträge ermittelt wurde. Diese negativen Kindheitserfahrungen wurden in den psychiatrischen Behandlungen offenbar wenig beachtet. Wegen ihrer Relevanz für das Verständnis psychischer Störungen empfehlen wir, sie in strukturierter Weise zu erfassen, entweder mit standardisierten Fragebögen oder mit Screening-Fragen in der Eingangsuntersuchung.


2021 ◽  
Vol 89 (12) ◽  
pp. 594-594

Der 89. Jahrgang der Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie ist mit dem vorliegenden Heft abgeschlossen.


2021 ◽  
Vol 89 (12) ◽  
pp. 651-651

Michael Schmidt-Degenhard erinnerte sich am Ende seiner beruflichen Laufbahn, dass es die Autobiographie von Jaspers war, die ihn bewogen hat, Medizin zu studieren und „die Vereinbarkeit von Philosophie und praktischer Tätigkeit im Beruf des Psychiaters“ anzustreben. Jaspers’ Gedanke der „Geistigkeit des Geisteskranken“ wurde zum Leitmotiv seines therapeutischen Handelns und konzeptionellen Denkens. Er studierte Medizin in Hannover und Göttingen und promovierte mit einer ideengeschichtlichen Arbeit zur Melancholie und Depression, die ihm als spätere Springer-Monografie früh fachliches Ansehen verschaffte. Sein klinischer Lehrer Joachim-Ernst Meyer hatte Werner Janzarik auf das Werk aufmerksam gemacht, der beeindruckt schrieb, „dass dieser gerade erst 26 Jahre alt gewordene Autor der Psychiatrie nicht verloren gehen solle“.


2021 ◽  
Vol 89 (12) ◽  
pp. 598-598

Bei Jugendlichen mit Depression kann es zu schwerwiegenden Einschränkungen kommen – mit einem Spektrum von schlechten schulischen Leistungen bis hin zu erhöhtem Suizidrisiko. Suizid wird teilweise als zweithäufigste Todesursache bei den 15 bis 24-Jährigen beschrieben. Bei Erwachsenen hat sich Ketamin bereits als wirksam bei behandlungsresistenten Depressionen erwiesen. Nun gibt es Hinweise für eine ähnliche Wirkung auch bei Jugendlichen.


2021 ◽  
Vol 89 (12) ◽  
pp. 596-596

Wir freuen uns, Ihnen heute ein neues digitales Informationsangebot für angehende Psychiater:innen und Psychotherapeut:innen vorstellen zu können, das in enger Zusammenarbeit mit jungen Ärztinnen und Ärzten des Klinikum Stuttgarts entwickelt wurde.


2021 ◽  
Vol 89 (12) ◽  
pp. 603-604

Auch wenn die Zulassung des Antikörpers Aducanumab in den USA einen Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung krankheitsmodifizierender kausaler Therapien für Patienten mit Alzheimer-Krankheit (AK) darstellt, bleibt die Entwicklung effektiver kausaler Therapien der AK weiterhin eine sehr drängende Fragestellung. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Tatsache dar, dass speziell gegen β-Amyloid (Aβ) gerichtete Therapieformen vermutlich nur in sehr frühen oder sogar präsymptomatischen Krankheitsstadien wirksam sind. Damit kommt der Risiko-Stratifizierung kognitiv gesunder älterer Menschen eine besondere Bedeutung bei der Planung von Therapiestudien zu. Bei einer Prävalenz der AK von ca. 4–5% jenseits des 65. Lebensjahres 1 lässt sich nur mit hinsichtlich des AK-Risikos angereicherten Populationen untersuchen, ob eine gegen Aβ geric0htete Therapie für die sporadische Alzheimerkrankheit wirksam sein kann. Insbesondere der ApoE4-Genotyp wurde in der Vergangenheit erfolgreich zur Risikoanreicherung in Populationen kognitiv gesunder Menschen eingesetzt. Aber auch andere genetische Faktoren wie Veränderungen in bestimmten Allelen des TOMM-40 Gens sind mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer AK assoziiert 2.


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