ZusammenfassungEine akute Niereninsuffzienz (AKI) im Neugeborenenalter stellt eine Herausforderung an den Neonatologen dar. Häufig kann in der Neonatalzeit nicht eindeutig zwischen einer akuten und chronischen Niereninsuffizienz unterschieden werden, auch können Überlappungen bestehen. Ein Volumenmangelschock, z. B. aufgrund einer Sepsis stellt einen zeitlich definierten Beginn einer akuten prärenalen Niereninsuffizienz dar. Die bereits intrauterin terminierte Nie reninsuffizienz, bedingt z. B. durch eine genetische Anlagestö-rung der Nieren, wird durch die Geburt erstmals manifest. Hier besteht also eine bereits chronische, anlagebedingte Insuffizienz neben einer akuten Insuffizienz durch die Abnabelung. Durch eine ausgeprägte postrenale Abflussstörung kann es bereits intrauterin zu einer Fehlentwicklung des Nierenparenchyms mit Nephronenverlust kommen. Durch dieGeburt ist das Neugeborene erstmals auf seine eigene Nierenfunktion angewiesen. Eine zusätzliche Belastung des Systems, z. B. durch arterielle Hypotonie, kann dann das labile Gleichgewicht zerstören. Während prä- und postrenale Niereninsuffizienzen meist rasch diagnostiziert und therapiert werden können, ist die Ursache der renalen Niereninsuffizienz kausal schwieriger zu diagnostizieren und oft nur symptomatisch zu behandeln. Auch eine Dialysebehandlung mit evtl. späterer Transplantation muss als Behandlungsoption erwogen werden. Frühgeborene sind besonders gefährdet.