Depressive Störungen im Kindes- und Jugendalter

Author(s):  
Benedikt Stegmann ◽  
Katharina Wenzel-Seifert ◽  
Ekkehard Haen

Fragestellung: Die vorliegende Auswertung untersucht Prävalenz sowie medikamentöse Behandlung von stationär in den Kliniken der KinderAGATE behandelten Patienten mit einer depressiven Störung im Kindes- und Jugendalter 2010. Weiterhin werden Alters- und Geschlechterverteilung der Patienten diskutiert. Methodik: Seit Februar 2009 werden in den Kliniken der «KinderAGATE» an zwei «Stichtagen» pro Jahr von jedem Patienten folgende Daten erfasst: Alter, Geschlecht, Hauptdiagnose, verordnete Handelspräparate sowie Dosierung. Die so gewonnenen Daten bieten eine herausragende epidemiologische Grundlage für die Beobachtung des Verordnungsverhalten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ergebnisse: 8.4 % aller einbezogenen Patienten wurden 2010 im Kindes- und Jugendalter aufgrund einer depressiven Episode in den Kliniken der KinderAGATE stationär behandelt. Verglichen mit der Erwachsenenpsychiatrie (25.8 % Pat) ist dies ein deutlich geringerer Anteil. In unserer Stichprobe wurden männliche Patienten mit depressiven Störungen (58 % DPat, Durchschnittsalter 13.8 Jahre) häufiger und frühzeitiger als Patientinnen (42 % DPat, Durchschnittsalter 15.3 Jahre) behandelt. Fluoxetin und Mirtazapin wurden am häufigsten verordnet. Ebenfalls zum Einsatz kamen Sertralin, Citalopram und Escitalopram. Schlussfolgerung: Im Kindes- und Jugendalter wird im Vergleich zur Erwachsenenpsychiatrie nach wie vor zurückhaltend medikamentös therapiert. Ein Verzicht auf den «off-label-use» scheint derzeit schwierig. Die zahlreichen Verordnungen des derzeit für diese Indikation einzig zugelassenen SSRI Fluoxetin werfen die Frage nach möglichen offlabel Alternativen auf.

2019 ◽  
Vol 14 (04) ◽  
pp. 361-371
Author(s):  
Karl Peter Ittner ◽  
Joachim Koppenberg ◽  
Ute Walter
Keyword(s):  

ZusammenfassungWenn zugelassene Arzneimittel außerhalb der in der entsprechenden Fachinformation dargelegten Beschreibungen angewendet werden, dann spricht man von einer nicht zulassungskonformen Anwendung oder von einem Off-Label-Use. Wie in fast allen medizinischen Fachgebieten gibt es auch im Rettungsdienst sogenannte Off-Label-Use-Pharmakotherapien. Sofern evidenzbasierte Informationen zu einer nicht zulassungskonformen Anwendung vorliegen, und insbesondere im konkreten Notfall keine zulassungskonforme Möglichkeit besteht, dann ist diese gerechtfertigt. Verwendet ein Notarzt aber ein Medizinprodukt außerhalb der Zulassung, dann stellt er ein neues Produkt her und haftet persönlich bei einem Patientenschaden.


2010 ◽  
Vol 29 (09) ◽  
pp. 551-555
Author(s):  
W. N. Vance ◽  
J. Wissel

ZusammenfassungAlle Indikationen zur Anwendung von Botulinumtoxin A (BoNT A) in der Urologie befinden sich im Status des sogenannten off label use, entsprechend sind Kernfragen wie z. B. die Kostenübernahme nicht geklärt. Erst 20 Jahre nach der ersten Anwendung in der Urologie werden Zulassungsstudien durchgeführt. Andererseits sind insbesondere die Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der neurogenen Harnblase so etabliert, dass sie bereits in die urologischen Leitlinien Einzug gefunden haben. Hinsichtlich der Dosierung von BoNT A und der optimalen Anwendungstechnik bestehen weder allgemein anerkannte Handlungsanweisungen noch offizielle Empfehlungen. Dies gilt auch im Bereich der Anästhesie zur Injektion von BoNT A im urologischen Gebiet. Nicht wenige Patienten schrecken davor zurück, sich regelmäßig, zum Teil jährlich, einer Allgemeinanästhesie zu unterziehen. Ein besonderer Hoffnungsschimmer stellt für multimorbide Patienten mit hohem OP-Risiko die sich entwickelnde Behandlung der Prostatahyperplasie mittels BoNT A dar, insbesondere da in allen Studien die Lokalanästhesie angewandt wurde und nur wenige Nebenwirkungen auftraten.


Pneumologie ◽  
2008 ◽  
Vol 62 (S 2) ◽  
Author(s):  
W Hohenforst-Schmidt ◽  
K Lorenz ◽  
C Axthelm ◽  
H Altmannsberger
Keyword(s):  

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